Was hilft bei Krankheiten im Urlaub und auf Reisen?

Die­se Situa­ti­on dürf­te vie­len Ange­stell­ten bekannt vor­kom­men: Kaum ist der ers­te Urlaubs­tag da, fühlt man sich krank! Der Hals kratzt, die Nase läuft oder man spürt einen leich­ten Hus­ten­reiz… Und dabei soll­te es doch in den nächs­ten Tagen in den Flie­ger gehen!

Man­che Urlau­ber wer­den auch erst im Urlaubs­land von einer Krank­heit über­rascht. Hier ist es wich­tig, bestimm­te Vor­keh­run­gen zu tref­fen und schnell zu reagieren.

Die­ser Rat­ge­ber gibt Ihnen Emp­feh­lun­gen, wie sich Ihre Urlaubs­rei­se trotz Krank­heit  genie­ßen kön­nen. Erfah­ren Sie recht­li­che Tipps, die man als Berufs­tä­ti­ger beach­ten soll­te. Lesen Sie, wel­che Hil­fe­stel­lun­gen es bei Krank­hei­ten im Urlaub gibt.

Keine reine Einbildung – Warum die Krankheit bis zum Urlaub wartet…

Kurz vor dem Urlaubs­an­tritt steht man auf Arbeit noch­mals rich­tig unter Voll­dampf. Spürt man ers­te Erkäl­tungs­an­zei­chen, signa­li­siert man dem Kör­per, dass gera­de jetzt jeg­li­che Ener­gie benö­tigt wird, um “dies”, “das” und “jenes” noch ganz schnell zu erle­di­gen… Doch am Wochen­en­de vor der Rei­se folgt dann die Retour-Kutsche!

Es gibt tat­säch­lich einen kau­sa­len Zusam­men­hang und der hat sei­ne Natur in den Stress­hor­mo­nen, die uns durch den All­tag beglei­ten. Die­se wir­ken auf das Immun­sys­tem wie ein Boos­ter und sor­gen dafür, dass z.B. eine Erkäl­tung oft nicht aus­bricht, bis uns der Stress von den Schul­tern fällt.

Pünkt­lich zum Urlaub fährt der Kör­per die Stress­hor­mo­ne zurück und es fehlt dem Immun­sys­tem an Kraft, die Viren­in­va­si­on abzuwehren.

Krankheitstage können von Urlaubstagen abgezogen werden

Für Arbeit­neh­mer ist gut zu wis­sen, dass Sie auch im Urlaub zum Arzt gehen soll­ten, wenn Sie mer­ken, dass Sie krank wer­den. Denn laut §9 des Bun­des­ur­laubs­ge­set­zes wer­den Kran­ken­ta­ge dem Jah­res­ur­laub nicht angerechnet.

Dafür ist natür­lich ein ärzt­li­ches Attest not­wen­dig, nur so kön­nen die Krank­heits­ta­ge spä­ter vom Jah­res­ur­laub abge­zo­gen werden.

Kom­men die Sym­pto­me bereits vor der Abrei­se, so soll­te unbe­dingt noch in Deutsch­land ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Das macht es nicht nur wesent­lich unkom­pli­zier­ter, eine Krank­schrei­bung oder spä­ter ein Attest zu bekom­men, son­dern auch Ihrer Rei­se­apo­the­ke kann opti­ma­ler zusam­men­ge­stellt werden.

Wenn Sie im Urlaub einen Arzt auf­su­chen müs­sen, las­sen Sie sich alles schrift­lich beschei­ni­gen und rei­chen die Unter­la­gen sofort bei Ihrer Kran­ken­ver­si­che­rung ein. Prü­fen Sie vor der Abrei­se des­halb die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen Ihrer Kran­ken­kas­se und schlie­ßen Sie bei Ver­sor­gungs­lü­cken ggf. eine Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung ab.

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Was tun, wenn eine Erkältung vor der Abreise ausbricht?

Die Rei­se ist fest gebucht und in weni­gen Tagen geht es los? Dann ist es wich­tig, schnell zu reagie­ren und auf die ers­ten Anzei­chen der Erkäl­tungs­krank­heit sofort zu reagie­ren. Dazu gehört es, die Schleim­häu­te feucht zu hal­ten, das Immun­sys­tem zu unter­stüt­zen und die Ver­meh­rung der Krank­heits­er­re­ger einzudämmen.

Regel Num­mer 1: Sofort ins Bett! Jalou­sien run­ter, Augen zu und schla­fen. Ein war­mer Schal für den Hals und leich­tes Schwit­zen wir­ken sich schnell und posi­tiv aus. Bit­ten Sie Ihren Part­ner für abso­lu­te Ruhe zu sor­gen. Tief­schlaf ist für die Rege­ne­ra­ti­on des Kör­pers wichtig.

Ein ein­fa­ches Haus­mit­tel kann Wun­der wir­ken: Salz­was­ser. Eine Nasen­spü­lung mit lau­war­mem Salz­was­ser spült die Schleim­häu­te frei und stört Erre­ger bei der Aus­brei­tung. Für die Keh­le ist es eben­falls wohl­tu­end und hilf­reich, mit Salz­was­ser zu gur­geln. Die Meer­salz­lö­sung (die sich ganz ein­fach mit fluo­rid­frei­em Salz und Was­ser selbst her­stel­len lässt) befeuch­tet nicht nur die Schleim­häu­te, son­dern wirkt auch anti­bak­te­ri­ell und antiviral.

Eben­falls emp­feh­lens­wert sind Ing­wer- und Kamil­len­tee und Dra­gees zum Lut­schen. Vor allem auf Flug- und Bahn­rei­sen ist es beson­ders wich­tig, die Schleim­häu­te feucht zu hal­ten. Denn die Kli­ma­an­la­gen auf Rei­sen mit ihrer tro­cke­nen Luft sind beson­ders gefähr­lich, wenn die Schleim­häu­te schon ange­grif­fen sind.

Dass Vit­amin C gegen Erkäl­tun­gen hilft, ist übri­gens ein Mythos. Vit­amin C hilft in aller­ers­ter Linie gegen Skor­but, die Wir­kung von Vit­amin­ta­blet­ten, Oran­gen und hei­ßer Zitro­ne gegen Erkäl­tungs­krank­hei­ten ist in aller­ers­ter Linie ein Pla­ce­bo. Wie alle muss­ten in der Kind­heit mit Hus­ten eben hei­ße Zitro­ne trinken.

Sal­bei, Honig, Kamil­le und Ing­wer sind da deut­lich wir­kungs­vol­ler. Auch etwas Minz­bal­sam unter der Nase lässt wie­der auf­at­men, was vor allem im Schlaf wich­tig ist.

Neh­men Sie am Anfang einer Erkäl­tung noch kein Par­acet­amol oder Ibu­profen ein, damit der Kör­per sei­ne eige­nen Abwehr­me­cha­nis­men in Gang set­zen kann.

Die kleine Krankheit im Urlaub mit der Reiseapotheke kurieren

Natür­lich kann eine Krank­heit auch dann aus­bre­chen, wenn wir bereits unter­wegs sind. Hier hilft nur die rich­ti­ge Vor­sor­ge mit einer gut gepack­ten Rei­se­apo­the­ke. Ein klei­ne­rer Infekt lässt sich dann auch ohne Arzt am Urlaubs­ort überstehen.

Dazu gehö­ren vor allem Mit­tel gegen Übel­keit, Durch­fall und Magen­be­schwer­den, denn die­se machen das Rei­sen oft­mals voll­kom­men unmög­lich. Auch fie­ber­sen­ken­de Mit­tel sind wich­tig, auch wenn deren prak­ti­scher Ein­satz gegen Erkäl­tungs­krank­hei­ten ein zwei­schnei­di­ges Schwert ist:

Mit­tel, die Erkäl­tung und Krank­heit unter­drü­cken, schaf­fen kurz­fris­ti­ge Bes­se­rung. Ihre Wir­kung ver­dan­ken sie den ent­zün­dungs­hem­men­den Ein­satz­stof­fen – doch die Ent­zün­dung ist für den Kör­per ein wich­ti­ges Mit­tel, um die Erkäl­tung zu bekämpfen.

Wirk­stof­fe, die Erkäl­tungs­sym­pto­me unter­drü­cken, ver­zö­gern also die Hei­lung. Um aller­dings eini­ge Tage beschwer­de­frei den Urlaub zu genie­ßen oder die Heim­rei­se anzu­tre­ten, soll­te man dies aber gege­be­nen­falls in Kauf nehmen.

Neben Medi­ka­men­ten gehö­ren auch Elek­tro­lyt­lö­sun­gen und Des­in­fek­ti­ons­spray/-tücher in die Rei­se­apo­the­ke. Denn so bleibt der Kör­per nicht nur unter Stra­pa­zen mit wich­ti­gen Elek­tro­ly­ten ver­sorgt, son­dern die Hän­de kön­nen auch von Erre­gern befreit wer­den. Und in der Bahn, am Flug­ha­fen oder im Taxi lässt sich der Kon­takt mit Krank­heits­er­re­gern kaum ver­mei­den – vor allem zur Erkältungszeit.

Fazit: Krankheiten vorzubeugen ist die beste Behandlung

Die bes­te Kur für eine Krank­heit ist es, gar nicht erst krank zu wer­den. Gera­de auf Rei­sen ver­ges­sen wir nur all­zu oft, genug Was­ser zu trin­ken, unse­re Hän­de gründ­lich zu rei­ni­gen und uns gesund zu ernäh­ren. Das för­dert natür­lich Infek­te und kann so man­che Rei­se vor­zei­tig beenden.

Wer grund­sätz­lich gesund lebt und eine Rei­se­apo­the­ke mit in den Urlaub nimmt, muss sich kaum Sor­gen machen. Bei ers­ten Sym­pto­men, leich­tem Hüs­teln und Hals­krat­zen hilft es eine Selbst­me­di­ka­ti­on durch­zu­füh­ren und sich schnellst­mög­lich ins Bett zu begeben.

Gegen kom­pli­zier­te­re Krank­hei­ten und Unfäl­le soll­te vor­ab eine Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung (gege­be­nen­falls mit Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung) abge­schlos­sen wer­den. Rufen Sie kurz vor der Abrei­se Ihre Kran­ken­kas­se an und infor­mie­ren Sie sich, was im Fal­le einer Krank­heit im Urlaub zu beach­ten ist. Fra­gen Sie auch, wel­che Ver­sor­gungs­lü­cken abge­si­chert wer­den sollten.

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