Weiche und harte Fähigkeiten: Unterschiede & Definition

In jede Bewer­bung gehö­ren Anga­ben über Hard Skills als auch Soft Skills. Erfah­ren Sie in die­sem Rat­ge­ber mehr über die wei­chen und har­ten per­sön­li­chen Fähig­kei­ten und, wie sie ein­ge­bracht werden.

Mit­ar­bei­ter von Per­so­nal­ab­tei­lun­gen wer­den stän­dig mit Bewer­bun­gen kon­fron­tiert, die per Post oder E‑Mail ein­tref­fen. Han­delt es sich um begehr­te Jobs bei gro­ßen Unter­neh­men, kann es schon mal pas­sie­ren, dass sich meh­re­re Kan­di­da­ten für eine offe­ne Stel­le bewerben. 

Zu den Auf­ga­ben der Per­so­na­ler gehört es dar­um unter ande­rem, sich die Bewer­bungs­schrei­ben genau anzu­se­hen und die­je­ni­gen aus­zu­sor­tie­ren, die in die enge­re Wahl kommen. 

Bei der Ent­schei­dung spie­len eine Rei­he von Fak­to­ren eine Rol­le. Dazu gehö­ren auch die Anga­ben über Hard Skills und Soft Skills.

Definition Hard Skills

Das eng­li­sche Wort Skill bedeu­tet soviel wie Fähig­keit oder Fer­tig­keit. Mit dem Begriff Hard Skills sind im Zusam­men­hang mit einer Bewer­bung alle Fähig­kei­ten und Qua­li­fi­ka­tio­nen gemeint, die im Zusam­men­hang mit dem Berufs­le­ben erwor­ben wur­den. Dazu gehö­ren zum Beispiel:

  • Kennt­nis­se von Programmiersprachen
  • Fremd­spra­chen­kennt­nis­se
  • Schwei­ßer­pass
  • Lkw-Füh­rer­schein

und ande­re Qua­li­fi­ka­tio­nen. Hard Skills wer­den durch eine Qua­li­fi­ka­ti­on, Zer­ti­fi­kat oder Zeug­nis nachgewiesen.

Lis­ten Sie bei der Bewer­bung nur Hard Skills auf, für die Sie einen Nach­weis besit­zen. Die Kopie des Doku­ments gehört in die Bewerbungsunterlagen.

Definition Soft Skills

Als “wei­che” Fähig­kei­ten gel­ten Eigen­schaf­ten, die Sie ent­we­der von Natur aus haben oder sich im Lau­fe des Lebens erwer­ben konn­ten. Sie sind Job über­grei­fend und all­ge­mei­ner Natur. 

Im Gegen­satz zu Hard Skills exis­tie­ren für Soft Skills in der Regel kei­ne über­prüf­ba­ren Nach­wei­se. Typi­sche Soft Skills sind zum Beispiel:

  • Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit
  • Krea­ti­vi­tät
  • Stress­re­sis­tenz (psy­chi­sche Wider­stands­fä­hig­keit, Belast­bar­keit, Resi­li­enz)
  • Inter­kul­tu­rel­le Kompetenz
  • Team­geist
  • Ein­füh­lungs­ver­mö­gen
  • Per­sön­lich­keit
  • Moti­va­ti­on

Wie präsentieren Sie Hard und Soft Skills in Ihrer Bewerbung?

Bei­de Kate­go­rien soll­ten einen Platz in Ihrem Lebens­lauf fin­den. An ers­ter Stel­le lis­ten Sie Ihre Hard Skills auf. 

In die Auf­zäh­lung gehö­ren nur sol­che Hard Skills, die Sie auch bele­gen kön­nen. Die ent­spre­chen­den Kopien der Zer­ti­fi­ka­te oder Zeug­nis­se bzw. Nach­wei­se fügen Sie den Bewer­bungs­un­ter­la­gen bei. 

Die Soft Skills sind eben­falls von gro­ßer Bedeu­tung. Beschrän­ken Sie sich jedoch auf eine Aus­wahl von 2 oder 3 der wich­tigs­ten. Sie kön­nen unter den Hard Skills auf­ge­lis­tet wer­den. Im Anschrei­ben haben Sie Gele­gen­heit, die­se Soft Skills näher zu erklären. 

Ver­mei­den Sie zu lang­at­mi­ge und ver­schach­tel­te Erklä­run­gen. Beschrän­ken Sie sich auf Soft Skills, die für den Job wich­tig sind, für den Sie sich bewerben.

Wenn sich jemand bei der Poli­zei bewirbt, kämen even­tu­ell Men­schen­kennt­nis, inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz und Kon­flikt­fä­hig­keit in Fra­ge. Bei einer Bewer­bung für eine Stel­le in der Buch­hal­tung wären dage­gen eher Ana­ly­se­fä­hig­keit, Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent und Genau­ig­keit gefragt.

Die Bedeutung von Hard Skills und Soft Skills für eine erfolgreiche Bewerbung

Bei­de ergän­zen sich und bil­den eine Ein­heit. Wel­che Kate­go­rie der Fähig­kei­ten wich­ti­ger ist, hängt von der Natur des Jobs ab. 

Bei ein­fa­chen kör­per­li­chen Tätig­kei­ten kommt es in ers­ter Linie auf die not­wen­di­gen beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen an. Soft Skills spie­len nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Das ändert sich, wenn die Anfor­de­run­gen höher werden. 

Bei Jobs, in denen kom­ple­xe Auf­ga­ben zu erle­di­gen sind, die viel Ver­ant­wor­tung mit sich brin­gen oder bei denen ein enger Kon­takt zu ande­ren Men­schen erfor­der­lich ist, spie­len Soft Skills eine grö­ße­re Rolle. 

Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Füh­rungs­kräf­te, Leh­rer und Erzie­her, aber auch Poli­zis­ten und Flugbegleiter.

Wie Sie Hard Skills und Soft Skills präsentieren

Im Lebens­lauf soll­ten Sie sich so kurz und knapp wie mög­lich fas­sen. Hier genügt eine Auf­lis­tung der für die Bewer­bung rele­van­ten Fähig­kei­ten. Im Anschrei­ben haben Sie Gele­gen­heit, die­se Fähig­kei­ten näher zu erläu­tern. Jedoch gilt auch hier: In der Kür­ze liegt die Wür­ze. Per­so­na­ler haben kei­ne Lust, meh­re­re Sei­ten Text durchzulesen.

Wer­den Sie kon­kret und berich­ten Sie, wie Sie Ihre Fähig­kei­ten in der Pra­xis ein­ge­setzt haben. Wenn zum Bei­spiel eine bestimm­te Pro­gram­mier­spra­che gelernt haben, nen­nen Sie ein paar Pro­jek­te, an denen Sie erfolg­reich mit­ge­wirkt haben. 

Erwäh­nen Sie Ihre inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz, erklä­ren Sie, dass sie die­se Soft Skill bei­spiels­wei­se bei einem län­ge­ren Auf­ent­halt im Aus­land erwor­ben haben. Ihre Anga­ben zu Hard Skills und Soft Skills kön­nen Sie auch durch Aus­zeich­nun­gen und Belo­bi­gen unter­mau­ern (sofern Sie dafür Bele­ge bei­brin­gen können).

In Bezug auf die Form soll­ten Sie lan­ge Text­ab­schnit­te ver­mei­den. Lockern sie ihn durch Über­schrif­ten und Absät­ze auf und heben Sie wich­ti­ge Punk­te durch Fett­schrift her­vor. Das erleich­tert dem Per­so­na­ler das Lesen und ver­bes­sert Ihre Erfolgschancen.

Kann man Soft Skills einfach erfinden?

Im Prin­zip ist das mög­lich, weil es für die meis­ten Soft Skills kei­ne Nach­wei­se gibt. Nie­mand hat einen Nach­weis, dass er beson­ders anpas­sungs­fä­hig oder wider­stands­fä­hig gegen Stress ist. Trotz­dem soll­ten Sie davon Abstand neh­men, unwah­re Anga­ben zu machen, nur um Ihre Chan­cen auf ein Stel­len­an­ge­bot zu verbessern. 

Wenn Sie zum Bei­spiel ange­ge­ben haben, dass Sie team­fä­hig sind, in Wirk­lich­keit aber nur schwer mit ande­ren Men­schen zusam­men­ar­bei­ten kön­nen, kommt das sowie­so bald ans Licht. Dar­über hin­aus gibt es noch das Arbeits­zeug­nis. In dem spie­len Soft Skills eine gro­ße Rolle. 

Per­so­na­ler sind dar­in geübt, zwi­schen den Zei­len zu lesen und ken­nen die Bedeu­tung der häu­fig gebrauch­ten For­mu­lie­run­gen. Bei wich­ti­gen Jobs ist es zudem auch nicht unüb­lich, dass sich der poten­zi­el­le Arbeit­ge­ber beim alten Arbeit­ge­ber über den Bewer­ber erkundigt.

Fazit: Hard Skills und Soft Skills – beide sind wichtig

Für eine erfolg­rei­che Bewer­bung spie­len sowohl die rich­ti­gen Hard Skills als auch die geeig­nets­ten Soft Skills eine Rol­le für den Erfolg. Wel­che Kate­go­rie wich­ti­ger ist, hängt vom jewei­li­gen Job ab. 

Nen­nen Sie Hard Skills (beruf­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen) nur dann, wenn Sie die­se auch bele­gen kön­nen. Bei den Soft Skills (mensch­li­che oder cha­rak­ter­li­che Fähig­kei­ten) beschrän­ken Sie sich auf 2 oder 3 rele­van­te Skills. Im Lebens­lauf lis­ten Sie die Skills auf, im Anschrei­ben erklä­ren Sie die­se genau­er. Geben Sie an, wie Sie die Fähig­kei­ten erwor­ben haben und wie Sie die­se in der Pra­xis nutzen.

Für alle Anga­ben gilt: Fas­sen Sie sich kurz und blei­ben Sie bei der Wahr­heit. Damit hat Ihr Bewer­bungs­schrei­ben gute Chan­cen auf Erfolg.

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