Neues Arbeitsverhältnis: Worauf sollten Sie dabei achten?

Heu­te müs­sen Arbeit­neh­mer, ent­we­der aus pri­va­ten oder beruf­li­chen Grün­den fle­xi­bel sein. Das bedeu­tet, vie­le wech­seln nach 2 – 3 Jah­ren den Job. Die ers­ten Tage sind ent­schei­dend für den Erfolg.

Frü­her war es weit­ver­brei­tet, dass Arbeit­neh­mer als Lehr­lin­ge in einer Fir­ma ein­ge­stellt wur­den und dort bis zur Ren­te arbei­te­ten. In vie­len Fir­men arbei­te­ten sogar gan­ze Fami­li­en. Wenn jemand den Job öfter wech­sel­te, wur­de das nicht gern gese­hen. Es wur­de als Zei­chen von Unzu­ver­läs­sig­keit und Unbe­stän­dig­keit betrachtet.

Heu­te dage­gen wech­seln Arbeit­neh­mer sowohl aus pri­va­ten als auch aus betrieb­li­chen Grün­den häu­fig den Arbeits­platz. Selbst erfah­re­ne Men­schen füh­len sich bei Start in einem neu­en Arbeits­ver­hält­nis anfangs etwas ner­vös und unsi­cher. Mit ein paar Tipps kön­nen Sie die ent­schei­den­den ers­ten Tage über­ste­hen und gut ins neue Arbeits­ver­hält­nis starten.

Gute Vorbereitung ist die halbe Arbeit

Neue Mit­ar­bei­ter wer­den in der Regel vom Chef oder ihrem direk­ten Vor­ge­setz­ten ein­ge­führt und den Kol­le­gen vor­ge­stellt. Nut­zen Sie die Gele­gen­heit, stel­len Sie so vie­le Fra­gen wie mög­lich und hal­ten dabei die Augen und Ohren offen.

Fra­gen Sie genau nach, wor­in Ihre Auf­ga­ben bestehen und was von Ihnen erwar­tet wird. Ach­ten Sie beim Rund­gang zum Bei­spiel dar­auf, wie sich die ande­ren Mit­ar­bei­ter klei­den. Schnei­den Sie grund­le­gen­de Pro­ble­me an. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel die Zugangs­kon­trol­le und die Metho­den der Zeiterfassung.

Falls Sie mit dem eige­nen Fahr­zeug kom­men, brin­gen Sie in Erfah­rung, wo sich der Fir­men­park­platz befin­det und ob Sie zur Benut­zung eine Zugangs­kar­te oder einen Park­aus­weis benö­ti­gen. Ansons­ten kann es Ihnen pas­sie­ren, dass Sie als Begrü­ßung einen Straf­zet­tel erhalten.

Zuhören und Lernen

Als Neue oder Neu­er in der Fir­ma ist es bes­ser, wenn Sie sich in der ers­ten Zeit zurück­hal­ten. Hören Sie gut zu, beob­ach­ten auf­merk­sam und ler­nen so viel und so schnell wie möglich.

Falls nicht bereits gesche­hen ist, bit­ten Sie den Vor­ge­setz­ten dar­um, einen Mit­ar­bei­ter zu benen­nen, der dafür ver­ant­wort­lich ist, Sie ein­zu­ar­bei­ten. Selbst wenn Sie im sel­ben Job in einer ande­ren Fir­ma arbei­ten, wer­den die­sel­ben Din­ge in unter­schied­li­chen Fir­men unter­schied­lich gehandelt.

Dar­über hin­aus gibt es in jedem Unter­neh­men vie­le unge­schrie­be­ne Regeln und Gewohn­hei­ten, die Sie erst ler­nen müs­sen. Scheu­en Sie sich nicht, Fra­gen zu stel­len, wenn etwas unklar ist. Nie­mand erwar­tet von Ihnen, dass Sie gleich alles wis­sen und kön­nen. Ide­al ist es, wenn der Chef einen Mit­ar­bei­ter damit beauf­tragt, sich um Sie zu küm­mern und Sie einzuarbeiten.

Der Arbeitsvertrag

Wenn Sie Glück haben, hal­ten Sie den Arbeits­ver­trag bereits vor der Kün­di­gung im alten Job in der Hand. Manch­mal erhal­ten Sie das Doku­ment aber auch erst 1 – 2 Wochen vor Antritt der Arbeit.

In sel­te­nen Fäl­len, bekom­men Sie Ihre Aus­fer­ti­gung jedoch auch erst nach dem Sie bereits ange­fan­gen haben, zu arbei­ten. Lesen Sie sich den Ver­trag auf­merk­sam durch. Im Arbeits­ver­trag müs­sen Ihre Auf­ga­ben, die Arbeits­zeit, die Bezah­lung und der Urlaubs­an­spruch fest­ge­legt sein.

Sehr wich­tig ist auch die Dau­er der Pro­be­zeit. Der Gesetz­ge­ber legt die maxi­ma­le Dau­er auf 6 Mona­te fest. Die Pro­be­zeit dient dem gegen­sei­ti­gen Ken­nen­ler­nen. Wäh­rend der Pro­be­zeit kann das Arbeits­ver­hält­nis von bei­den Sei­ten mit einer Frist von maxi­mal 14 Tagen ohne Anga­be von Grün­den been­det werden.

Was sollten Sie in den ersten Wochen tun?

Kon­zen­trie­ren Sie sich in der ers­ten Zeit auf die beruf­li­chen Din­ge. Dabei pro­fi­tie­ren Sie von einer gewis­sen Nach­sicht, dass erfah­re­ne Mit­ar­bei­ter neu­en Kol­le­gen gegen­über zeigen.

Die alten Hasen wis­sen auch, dass noch kein Meis­ter vom Him­mel gefal­len ist. Fra­gen Sie immer wie­der, wenn Ihnen etwas unklar ist. Neben den beruf­li­chen Din­gen beob­ach­ten Sie Ihre Umge­bung auf­merk­sam. Ach­ten Sie dar­auf, wie die Kol­le­gen mit­ein­an­der umge­hen. Duzen sie sich oder spricht man sich per Sie an? Prä­gen Sie sich auch die Namen und Gesich­ter der Vor­ge­setz­ten ein.

Eine gute Gele­gen­heit, um Kon­tak­te zu knüp­fen, ist der Ein­stand. Fra­gen Sie ruhig, wie die­ses The­ma in der Fir­ma behan­delt wird. Manch­mal brin­gen neue Kol­le­gen Süßig­kei­ten oder Kuchen von daheim mit, in ande­ren Fir­men geht man gemein­sam mit den ande­ren nach Fei­er­abend einen Kaf­fee oder ein Bier trinken.

Was ist nicht empfehlenswert?

Sie müs­sen erst noch bewei­sen, dass Sie ein guter und zuver­läs­si­ger Mit­ar­bei­ter sind. Daher ist es beson­ders wich­tig, dass Sie pünkt­lich zur Arbeit kom­men. Wer als Neu­er zu spät kommt, erwirbt sich schnell einen schlech­ten Ruf, der nur schwer wie­der los­zu­wer­den ist.

Hal­ten Sie sich strikt an die Regeln der Fir­ma. Das bedeu­tet, kei­ne Pau­sen­zei­ten zu über­zie­hen und nicht zei­ti­ger als vor­ge­schrie­ben Fei­er­abend zu machen. Arbei­ten Sie kor­rekt und gründ­lich. Sie soll­ten jedoch ver­mei­den, Über­ei­fer zu zei­gen oder ande­re ohne Grund zu kritisieren.

Das kommt bei den Kol­le­gen nicht gut an. Hal­ten Sie sich auch beim Büro­klatsch zurück und ergrei­fen Sie nicht Par­tei, so lan­ge Sie die Fir­men­struk­tur und das sozia­le Umfeld nicht ken­nen. Eben­so nega­tiv kommt es an, wenn Sie bereits in den ers­ten Wochen anfan­gen, Urlaubs­plä­ne zu schmieden.

Zuhören und Beobachten – der Weg zum Erfolg

Wer­den Sie nicht ner­vös und bewah­ren Sie die Ruhe, dann wer­den Sie die Ein­ge­wöh­nungs­zeit meis­tern. Gehen Sie die Sache lang­sam an. Nie­mand erwar­tet von einer neu­en Kol­le­gin, dass sie vom ers­ten Tag an bereits so arbei­tet wie die erfah­re­nen Kol­le­gen. Sei­en Sie auf­merk­sam und konzentriert.

Wenn etwas unklar ist, scheu­en Sie sich nicht, nach­zu­fra­gen. Es hat sich bewährt, wenn Sie sich wich­ti­ge Din­ge notie­ren. Suchen Sie in den Pau­sen Kon­takt zu Kol­le­gen, mit denen Sie gemein­sa­me Inter­es­sen tei­len, viel­leicht ein Hob­by, eine Lieb­lings-Fuß­ball­mann­schaft oder eine Lieb­lings-TV-Sen­dung. Schon bald wer­den Sie sich ein­ge­glie­dert haben und zum Team gehören.

Die Ersten 100 Tage entscheiden über die Richtung

Vie­le haben es in unter­schied­li­chen Berei­chen schon des Öfte­ren gehört. Die ers­ten 100 Tage im neu­en Job sind mit die ent­schie­dens­ten. Sie ent­spre­chen in etwa drei Mona­ten. Also Zeit genug für Sie sich mit Ihrem neu­en Job oder dem Unter­neh­men zu beschäf­ti­gen. Dies ist auch umge­kehrt der Fall.

Bin­nen drei Mona­ten kön­nen Sie sich einen Ein­blick in die Unter­neh­mens­kul­tur ver­schaf­fen und für sich selbst ent­de­cken in wel­chen Arbeits­be­rei­chen Sie noch wei­te­re Unter­stüt­zung benö­ti­gen. Spre­chen Sie die­se The­men ruhig in einem ziel­ge­rich­te­ten Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten.

Es ist von Vor­teil selbst zu sehen, wo es noch nicht 100%ig läuft und auf­zei­gen, wie man dies ver­bes­sern möch­te. Also nut­zen Sie die ers­ten 100 Tage für sich und Ihre Posi­tio­nie­rung. Viel­leicht kommt dabei auch her­aus, dass das neue Unter­neh­men nichts für Sie ist. Auch die­se Erkennt­nis kann offen und ehr­lich kom­mu­ni­ziert wer­den und erspart bei­den Par­tei­en viel Mühe und Aufwand.

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