Öffentlicher Dienst: Arbeiten im Staatsdienst

Beam­te sind Staats­die­ner, die auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne sowie bei den Kom­mu­nen arbei­ten. Im Moment  gibt es in Deutsch­land unge­fähr 1,8 Mil­lio­nen Beam­te. Dar­un­ter sind 750.000 Leh­rer und 250.000 Polizisten.

Beam­ter ist kein Beruf, son­dern ein Sta­tus. Sie ste­hen zu ihrem Dienst­herrn (Arbeit­ge­ber) in einem öffent­lich-recht­li­chen Treue­ver­hält­nis. Im Gegen­satz zu den Ange­stell­ten im öffent­li­chen Dienst sind Beam­te kei­ne Arbeitnehmer.

Rich­ter und Sol­da­ten sind zwar kei­ne Beam­te, wer­den ihnen aber in vie­ler Hin­sicht gleich­ge­stellt. Beam­te erhal­ten kein Gehalt, son­dern eine Besoldung.

Vorteile der Beamten

Beam­te ste­hen dem Staat näher als ande­re Bür­ger. Zum Teil sind sie auch Reprä­sen­tan­ten des Staa­tes. Des­halb genie­ßen sie eine Rei­he von Vorteilen:

Jobsicherheit

Beam­ten kann nicht gekün­digt wer­den. Sie kön­nen nur im Rah­men eines Dis­zi­pli­nar­ver­fah­rens oder even­tu­ell bei Dienst­un­fä­hig­keit ent­las­sen wer­den. Wird ein Beam­ter bei­spiels­wei­se zu einer Haft­stra­fe von mehr als 12 Mona­ten ver­ur­teilt, ver­liert er sei­nen Beamtenstatus.

Höheres Nettoeinkommen

Da Beam­te kei­ne Bei­trä­ge zur Renten‑, Arbeits­lo­sen- und gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se bezah­len müs­sen, haben sie weni­ger Abzü­ge. Der Staat über­nimmt die Kos­ten der Kran­ken­ver­si­che­rung ganz oder zumin­dest zu gro­ßen Teilen.

Verantwortungsvolle Tätigkeit

Beam­te arbei­ten in ver­ant­wor­tungs­vol­len Posi­tio­nen. Ihre Auf­ga­ben sind wich­tig und erfüllend.

Altersvorsorge

Beam­te erhal­ten eine Pen­si­on, kei­ne Alters­ren­te. Dafür brau­chen sie kei­ne Bei­trä­ge zu zah­len. Die Pen­si­on fällt groß­zü­gi­ger als die Ren­te aus.

Die Nachteile als Beamter

Beam­te sind ver­pflich­tet, ihre Dienst­pflich­ten zuver­läs­sig und getreu den Geset­zen zu erfül­len. Sie sind immer im Dienst und müs­sen sich auch in der Frei­zeit ihres Amtes wür­dig verhalten.

Das bedeu­tet, Trun­ken­heit in der Öffent­lich­keit, Erre­gung öffent­li­chen Ärger­nis­ses oder Unfall­flucht darf sich ein Beam­ter nicht leis­ten. Beam­te dür­fen nicht streiken.

Die Voraussetzungen

In man­chen Berei­chen, bei­spiels­wei­se bei eini­gen Beru­fen im Bereich Sicher­heit, ist die deut­sche Staats­bür­ger­schaft Grund­vor­aus­set­zun­gen. In ande­ren Beru­fen kön­nen aller­dings auch EU-Bür­ger oder sogar Nicht-EU-Bür­ger Beam­te werden.

Beam­te müs­sen sich zum Grund­ge­setz und sei­nen Wer­ten beken­nen. Bewer­ber müs­sen in geord­ne­ten wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen leben. Dazu gehört, dass sie nicht über­schul­det sind. Bewer­ber müs­sen für den Beruf kör­per­lich geeig­net sein. Manch­mal gel­ten Altersgrenzen.

Die Beamtenlaufbahnen

Damit sind die Kar­rie­re­we­ge gemeint. Wel­che Lauf­bahn ein Beam­ter ein­schla­gen kann, hängt von sei­ner Bil­dung ab. Von der Lauf­bahn ist wie­der­um die Besol­dung abhängig.

Einfacher Dienst

Für eine Lauf­bahn im ein­fa­chen Dienst genügt der Hauptschulabschluss

Mittlerer Dienst

Vor­aus­set­zung dafür ist die Mitt­le­re Rei­fe oder ein Haupt­schul­ab­schluss und eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung. Im tech­ni­schen Dienst ist immer eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung notwendig.

Gehobener Dienst

Dafür muss der Bewer­ber Fach­hoch­schul­rei­fe oder all­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe nach­wei­sen. Im tech­ni­schen Dienst ist ein abge­schlos­se­nes Stu­di­um (Diplom, Mas­ter) in einer geeig­ne­ten Fach­rich­tung erforderlich

Höherer Dienst

Eine Lauf­bahn im höhe­ren Dienst erfor­dert ein abge­schlos­se­nes Stu­di­um (min­des­tens Diplom oder Master).

Der Einstellungstest

Bei vie­len Behör­den sind Ein­stel­lungs­tests üblich, um her­aus­zu­fin­den, ob die Bewer­ber für die  Posi­ti­on geeig­net sind. In der Regel wird bei sol­chen Tests das All­ge­mein­wis­sen über­prüft. Man muss Deutsch in Wort und Schrift ein­wand­frei beherr­schen und mit gän­gi­gen Com­pu­ter­pro­gram­men wie MS Word arbei­ten können.

Gute Kennt­nis­se in Mathe­ma­tik und logi­sches Den­ken sind eben­falls gefragt. Bei Poli­zei und Feu­er­wehr sowie eini­gen ande­ren Beru­fen wird die kör­per­li­che Eig­nung in spe­zi­el­len Sport­tests ermit­telt. Der Ein­stel­lungs­test wird meis­tens mit einer gründ­li­chen ärzt­li­chen Unter­su­chung verbunden.

Die Ausbildung zum Beamten

Die ers­te Pha­se wird Vor­be­rei­tungs­dienst genannt. Je nach Lauf­bahn dau­ert sie unter­schied­lich lan­ge. Im ein­fa­chen Dienst gibt es ent­we­der kei­nen Vor­be­rei­tungs­dienst oder er dau­ert höchs­tens 6 Mona­te. Im mitt­le­ren Dienst währt der Vor­be­rei­tungs­dienst 2 Jah­re, im geho­be­nen Dienst 3 Jah­re und im höhe­ren Dienst 1,5 – 2 Jahre.

Wäh­rend des Vor­be­rei­tungs­diens­tes sind die Beschäf­tig­ten Beam­te auf Wider­ruf. Das bedeu­tet, sie haben noch kei­nen Beam­ten­sta­tus. Soll­te sich her­aus­stel­len, dass sie nicht geeig­net sind, kann das Dienst­ver­hält­nis jeder­zeit been­det werden.

Der Vor­be­rei­tungs­dienst wird durch eine Lauf­bahn­prü­fung abge­schlos­sen. Wer die­se Prü­fung erfolg­reich absol­viert, wird zum Beam­ten auf Pro­be ernannt. Lässt sich ein Beam­ter auf Pro­be etwas zu schul­den kom­men, kann das Dienst­ver­hält­nis been­det wer­den. Die Pro­be­zeit währt min­des­tens 2 Jah­re. Erst nach­dem sie erfolg­reich absol­viert wur­de, erfolgt die Ernen­nung zum Beam­ten auf Lebens­zeit.

Einige beliebte Beamten-Berufe

Lehrer

Mehr als ein Drit­tel aller Beam­ten arbei­ten als Leh­rer. In den meis­ten Bun­des­län­dern, außer Ber­lin, sind Leh­rer Beam­te. Die Besol­dung rich­tet sich nach der jewei­li­gen Schul­form. Ein Grund­schul­leh­rer bekommt ab ca. 3.700 €/Monat Besol­dung. Am Gym­na­si­um oder der Berufs­schu­le gibt es 4.200 €/Monat.

Polizeibeamter

Der Beruf ist nach wie vor sehr beliebt. Mit einem Real- oder Haupt­schul­ab­schluss + abge­schlos­se­ner Berufs­aus­bil­dung ist eine Lauf­bahn im mitt­le­ren Dienst, bei­spiels­wei­se als Strei­fen­po­li­zist, möglich.

Mit Abitur steht der geho­be­ne Poli­zei­funk­ti­ons­dienst offen. Durch­schnitt­lich erhält ein Poli­zist 3.500 €/Monat. Nach eini­gen Dienst­jah­ren steigt das auf mehr als 4.100 €/Monat. Ein dua­les (berufs­be­glei­ten­des) Stu­di­um ist möglich.

Kriminaltechniker

Eine direk­te Aus­bil­dung zum Kri­mi­nal­tech­ni­ker gibt es nicht. Zuerst muss man eini­ge Jah­re Dienst als Poli­zei­be­am­ter leis­ten. Danach kann man in die Kri­mi­nal­tech­nik wech­seln. Eine Aus­bil­dung in einem tech­ni­schen oder che­mi­schen Beruf ist emp­feh­lens­wert. Ein Kri­mi­nal­tech­ni­ker bezieht etwa 4.600 €/Monat.

Verwaltungsfachangestellte

Beschäf­tig­te aus die­sem Beruf wer­den sehr viel­sei­tig ein­ge­setzt. Sie arbei­ten in Behör­den und haben Kon­takt zum Publi­kum. Sie erstel­len Urkun­den und beschäf­ti­gen sich mit Per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten. Der Ein­stieg ist mit jedem Schul­ab­schluss mög­lich. Um Beam­ter zu wer­den, sind wei­te­re Qua­li­fi­ka­tio­nen not­wen­dig. Das Gehalt eines Ver­wal­tungs­fach­an­ge­stell­ten liegt zwi­schen 2.500 – 4.300 €/Monat.

Beamter – ein Beruf mit Zukunft

Auch wenn in der Pri­vat­wirt­schaft Stel­len abge­baut wer­den, kann der Staat auf Beam­te nicht ver­zich­ten. Als Beam­ter kön­nen Sie auf eine gesi­cher­te Zukunft bau­en und lang­fris­ti­ge Plä­ne machen.

Auch sonst haben Sie zahl­rei­che Vor­zü­ge, ein­schließ­lich einer guten Alters­vor­sor­ge. Sich für eine Lauf­bahn als Beam­ter zu ent­schei­den, lohnt sich, zumal jetzt vie­le Beam­te in Pen­si­on gehen und Nach­wuchs gesucht wird.

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