Verantwortungsvolle Berufe im Gesundheitswesen

Im Ver­gleich zu ande­ren Berei­chen der Volks­wirt­schaft weist das Gesund­heits­we­sen eini­ge Beson­der­hei­ten auf.

Abge­se­hen von einer rela­tiv klei­nen Zahl von staat­li­chen Kli­ni­ken oder Kran­ken­häu­sern, bei denen die Stadt oder Gemein­de als Trä­ger fun­gie­ren, ist das Gesund­heits­we­sen zum größ­ten Teil durch pri­va­te Unter­neh­men sowie Frei­be­ruf­ler und Selbst­stän­di­ge geprägt.

Der medi­zi­ni­sche Bereich ist sehr viel­sei­tig und abwechs­lungs­reich. In die­sem Bei­trag stel­len wir Ihnen belieb­te Jobs vor.

Die Bedeutung des Gesundheitswesens in der Volkswirtschaft

Das Gesund­heits­we­sen gehört zu den bedeu­tends­ten deut­schen Wirt­schafts­zwei­gen. Sein Anteil am Brut­to­so­zi­al­pro­dukt beträgt 10 Pro­zent. Ins­ge­samt arbei­ten mehr als 4,5 Mil­lio­nen Beschäf­tig­te im Gesundheitswesen.

Per Defi­ni­ti­on umfasst das Gesund­heits­we­sen alle Ein­rich­tun­gen, die zur Wie­der­her­stel­lung, Erhal­tung und För­de­rung der Gesund­heit der Bevöl­ke­rung dienen.

Das Gesundheitswesen gliedert sich in 3 Bereiche:

  • ambu­lan­te Versorgung
  • sta­tio­nä­re Versorgung
  • Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen

Zur ambu­lan­ten Ver­sor­gung gehö­ren nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te, Zahn­ärz­te, Apo­the­ker sowie Kran­ken­pfle­ger. Auch vie­le nicht­ärzt­li­che Beru­fe wie Phy­sio­the­ra­peu­ten, Logo­pä­den oder Heb­am­men gehö­ren zum Gesundheitswesen.

Zur sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung zäh­len die Mit­ar­bei­ter in Kran­ken­häu­sern und Kli­ni­ken. Die Ein­rich­tun­gen zur Reha­bi­li­ta­ti­on sind teils ambu­lant, teils stationär.

Die beliebtesten Berufe im Gesundheitswesen

Im Gesund­heits­we­sen gibt es sehr vie­le Beru­fe. Die fol­gen­de Lis­te stellt nur eine klei­ne Aus­wahl dar.

Facharzt für Gynäkologie

Als Fach­arzt für Frau­en­heil­kun­de beschäf­ti­gen Sie sich mit allen wich­ti­gen The­men rund um die weib­li­che Gesund­heit und Geburts­hil­fe. Sie benö­ti­gen viel Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und müs­sen unter Stress arbei­ten kön­nen. Nach dem Stu­di­um und dem Abschluss der Assis­tenz­zeit liegt das Ein­stiegs­ge­halt bei 3.200 – 4.000 €/Monat (Brut­to).

Pharmazeutisch-Technischer Assistent (PTA)

Der PTA unter­stützt den Apo­the­ker in sei­ner täg­li­chen Pra­xis. Der PTA berät die Kun­den und ver­kauft Arz­nei­mit­tel. Für den Beruf sind Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, Kon­takt­freu­dig­keit und gute kom­mu­ni­ka­ti­ve Fähig­kei­ten gefragt. Das Ein­stiegs­ge­halt liegt bei 2.000 – 3.000 €/Monat (Brut­to).

Gesundheits- und Krankenpfleger

Die Aus­bil­dung dau­ert 3 Jah­re. Sie erfolgt an einer staat­li­chen oder pri­va­ten Berufs­schu­le. Wäh­rend der Aus­bil­dung erler­nen Sie die fach­ge­rech­te Betreu­ung und Pfle­ge kran­ker Men­schen. Kran­ken­pfle­ger unter­stüt­zen den Arzt bei der Behand­lung und füh­ren Auf­ga­ben wie die Wund­ver­sor­gung selbst­stän­dig durch.

Hebamme

Heb­am­men sind wich­ti­ger als vie­le Men­schen den­ken. Die Aus­bil­dung dau­ert 3 Jah­re. Heb­am­men beglei­ten Frau­en von Beginn der Schwan­ger­schaft bis zum Ende der Still­zeit. Nicht nur in gesund­heit­li­chen Fra­gen, son­dern auch bei ande­ren Pro­ble­men sind sie fast so etwas wie per­sön­li­che Bera­ter. Das Ein­stiegs­ge­halt liegt zwi­schen 2.000 – 2.300 €/Monat (Brut­to).

Physiotherapeut

Phy­sio­the­ra­peu­ten haben sehr viel­fäl­ti­ge Auf­ga­ben. Sie hel­fen Pati­en­ten, nach Unfäl­len oder Ope­ra­tio­nen ihre Beweg­lich­keit wie­der zu bekom­men. Auch bei der Schmerz­the­ra­pie sind Phy­sio­the­ra­peu­ten unver­zicht­bar. Sie arbei­ten direkt mit den Pati­en­ten und koope­rie­ren mit Ärz­ten und ande­ren Heil­be­ru­fen wie bei­spiels­wei­se Logo­pä­den. Als Phy­sio­the­ra­peut erhal­ten Sie ein Ein­stiegs­ge­halt von etwa 2.400 €/Monat (Brut­to).

Logopäde/Logopädin

Ange­hö­ri­ge die­ses Berufs beschäf­ti­gen sich mit der Kor­rek­tur von Sprach­feh­lern. Der­ar­ti­ge Pro­ble­me kön­nen zum Bei­spiel als Fol­ge eines Schlag­an­falls auf­tre­ten. Logo­pä­den benö­ti­gen viel Geduld und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen. Der Beruf kann sowohl in einer 3 Jah­re dau­ern­den Aus­bil­dung als auch in einem Stu­di­um erlernt wer­den. Das Ein­stiegs­ge­halt beträgt 2.100 – 2.700 €/Monat (Brut­to).

Diätassistent/in

Zur Auf­ga­be die­ses Berufs gehört es, die Pati­en­ten bei ihrem Wunsch nach einer gesun­den Ernäh­rung zu unter­stüt­zen. Dazu gehört eine Ernäh­rungs­be­ra­tung, bei­spiels­wei­se zur Gewichts­re­duk­ti­on oder bei bestimm­ten Erkran­kun­gen wie Dia­be­tes. Der Diät­as­sis­tent erstellt einen indi­vi­du­el­len Ernäh­rungs­plan. Das Ein­stiegs­ge­halt schwankt zwi­schen 2.100 – 3.800 €/Monat (Brut­to).

Zahntechniker

Als Zahn­tech­ni­ker haben Sie haupt­säch­lich die Auf­ga­be, Zahn­ersatz und Zahn­span­gen anzu­fer­ti­gen oder zu repa­rie­ren. Die Tätig­keit erfolgt in Labors, Zahn­arzt­pra­xen oder Zahn­kli­ni­ken. Die Aus­bil­dung dau­ert 3,5 Jah­re. Als Ein­stiegs­ge­halt kön­nen Sie mit unge­fähr 2.000 – 2.300 €/Monat (Brut­to) rechnen.

Medizinische Fachangestellte

Im All­tag wird die­ser Beruf auch Arzt­hel­fe­rin genannt. Medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te berei­ten die Arzt­pra­xis für die Behand­lung vor, Emp­fan­gen Pati­en­ten, unter­stüt­zen den Arzt bei Unter­su­chun­gen und füh­ren ein­fa­che Labor­ar­bei­ten durch. Medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te arbei­ten nicht nur in Arzt­pra­xen, son­dern auch in Kran­ken­häu­sern und Reha-Kli­ni­ken. Das durch­schnitt­li­che Ein­stiegs­ge­halt beträgt 1.885 €/Monat und kann auf knapp 2.200 €/Monat (brut­to) steigen.

Operationstechnischer Assistent (OTA)

Frü­her bezeich­ne­te man den Beruf als OP-Schwes­ter. Der OTA berei­tet den Pati­en­ten auf die Ope­ra­ti­on vor. Sie sorgt dafür, dass alle not­wen­di­gen Gerä­te bereit­lie­gen, des­in­fi­ziert sind und die Hygie­ne­be­stim­mun­gen ein­ge­hal­ten wer­den. Eine wesent­li­che Auf­ga­be besteht auch dar­in, die Pati­en­ten zu beru­hi­gen und in Not­fäl­len einen küh­len Kopf zu bewah­ren. Ein OTA ver­dient als Ein­stiegs­ge­halt zwi­schen 1.800 – 2.300 €/Monat (Brut­to).

Notfallsanitäter/in

Der Beruf der Ret­tungs­sa­ni­tä­ter, bzw. Not­fall­sa­ni­tä­ter gehört zu den Klas­si­kern im Gesund­heits­we­sen. Not­fall­sa­ni­tä­ter ist etwas für Men­schen, die kei­nen lang­wei­li­gen Schreib­tisch­job machen wol­len und auch unter Stress gut arbei­ten kön­nen. Not­fall­sa­ni­tä­ter sind für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung unver­zicht­bar. Ent­spre­chend groß ist der Bedarf. Das Ein­stiegs­ge­halt beträgt um die 2.700 €/Monat.

Was sind die positiven Aspekte der Tätigkeit im Gesundheitswesen?

Obwohl die kör­per­li­chen und psy­chi­schen Belas­tun­gen groß sind, ist die Mehr­zahl der Beschäf­tig­ten mit ihrer Arbeit zufrie­den bis sehr zufrie­den. Das trifft auf 90 Pro­zent der Ärz­te und mehr als 70 Pro­zent des Pfle­ge­per­so­nals zu.

Die­se Zufrie­den­heit kommt von der Freu­de, die sie emp­fin­den, den Pati­en­ten hel­fen zu kön­nen und hin und wie­der sogar ein Leben ret­ten zu können.

Dazu kommt, dass es im Gesund­heits­we­sen auch zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten als Quer­ein­stei­ger oder unge­lern­te Kräf­te gibt. Es bestehen gute Chan­cen, sich selbst­stän­dig zu machen oder im Aus­land zu arbei­ten. Die Arbeits­plät­ze sind rela­tiv sicher. Gut aus­ge­bil­de­te medi­zi­ni­sche Kräf­te sind über­all gefragt.

Was sind die negativen Seiten?

Der Druck auf das medi­zi­ni­sche Per­so­nal ist groß, da die Zahl der Pati­en­ten stän­dig wächst. Dazu kommt bei vie­len Beschäf­tig­ten im Gesund­heits­we­sen die Angst zu ver­sa­gen. In der Bran­che sind lan­ge Arbeits­ta­ge und Über­stun­den weit­ver­brei­tet. Ein Groß­teil der Jobs sind Schicht­ar­beit, ein­schließ­lich Wochen­en­den und Feiertage.

Jobs im Gesundheitswesen – Arbeit mit Herz und Verstand

Im Gesund­heits­we­sen gibt es vie­le Jobs, bei denen die betref­fen­den Mit­ar­bei­ter in engen Kon­takt mit Pati­en­ten und Kol­le­gen kom­men. Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, Fach­kennt­nis­se und gute kom­mu­ni­ka­ti­ve Fähig­kei­ten sind gefragt.

Neben den medi­zi­ni­schen Beru­fen wer­den im Gesund­heits­we­sen auch vie­le tech­ni­sche Beru­fe benö­tigt. Dar­über hin­aus gehört das Gesund­heits­we­sen zu den weni­gen Berei­chen, in denen auch unge­lern­te Arbeits­kräf­te eine Chan­ce auf einen Voll­zeit­job haben. Die Zukunfts­aus­sich­ten für Jobs im Gesund­heits­we­sen sind gut.

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