Job suchen & finden: Wie finde ich einen Job, der zu mir passt?

Den rich­ti­gen Job zu fin­den, ist gar nicht so leicht. Die Aus­wahl hat ent­schei­den­den Ein­fluss auf den Ver­lauf und die Qua­li­tät des wei­te­ren Lebens.

Noch vor einer oder zwei Genera­tio­nen war die­se Pro­ble­ma­tik für die meis­ten Men­schen kein The­ma. Nach dem Abschluss der Schu­le such­ten sie sich eine Arbeits­stel­le, gin­gen dort in die Leh­re und arbei­te­ten in der Fir­ma bis zur Ren­te. In nicht weni­gen Unter­neh­men arbei­te­ten meh­re­re Genera­tio­nen einer Fami­lie. Wenn ein Arbeit­neh­mer öfter die Stel­le wech­sel­te, wur­de das nega­tiv bewertet. 

Heu­te ist das nor­mal gewor­den. Nur weni­ge Men­schen üben die­sel­be Tätig­keit das gan­ze Arbeits­le­ben lang aus. Oft genug sind sie durch Ratio­na­li­sie­rungs­maß­nah­men oder Insol­venz des Arbeit­ge­bers gezwun­gen, sich eine neue Stel­le zu suchen. 

Dazu kommt eine ver­än­der­te Lebens­ein­stel­lung. Mehr und mehr Men­schen sind nicht mehr bereit, ihr Pri­vat­le­ben der Arbeit unter­zu­ord­nen. Sie suchen nach einer Tätig­keit, die ihnen Spaß macht und die sie mit Fami­lie und Frei­zeit ver­ein­ba­ren können.

Was ist der Unterschied zwischen Job, Beruf und Berufung?

Wenn es dar­um geht, einen Job zu suchen und zu fin­den, wer­den die Begrif­fe oft ver­mischt oder gleich­be­deu­tend ver­wen­det, obwohl es gro­ße Unter­schie­de gibt.

Der Job

So wird eine Tätig­keit genannt, die zum Geld­ver­die­nen aus­ge­übt wird. Ein Job ist eher kurz- bis mit­tel­fris­tig ange­legt und erfor­dert kei­ne Aus­bil­dung, bes­ten­falls eine Ein­ar­bei­tung. Das bes­te Bei­spiel für Jobs sind die bekann­ten Mini-Jobs, unter ande­rem als Rei­ni­gungs­kraft oder Kellner/in.

Der Beruf

Der Beruf ist eine Tätig­keit, für die man eine staat­lich aner­kann­te Aus­bil­dung absol­vie­ren muss, die mit dem Able­gen einer Prü­fung endet. Zur Aus­übung eines Berufs sind bestimm­te Fähig­kei­ten erfor­der­lich (Hard Skills), die man erler­nen muss.

Die Berufung

Sie geht noch wei­ter als der Beruf. Man könn­te sagen, dass man sei­ne Beru­fung gefun­den hat, wenn man sei­nen Traum­be­ruf aus­übt. Men­schen in einer Beru­fung sind mit ihrer Tätig­keit im volls­ten Umfang zufrie­den und üben sie häu­fig das gan­ze Leben lang aus.

Wie wichtig sind Hard Skills und Soft Skills?

Bei­de Fähig­kei­ten, die beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen und die per­sön­li­chen Merk­ma­le, sind nötig, um eine Tätig­keit über län­ge­re Zeit aus­zu­üben. Ein pas­sen­der Beruf zeich­net sich dadurch aus, dass bei­de Kate­go­rien in Ein­klang mit­ein­an­der stehen. 

Vie­le Men­schen machen den Feh­ler beim Job suchen und fin­den, dass sie den Hard Skills eine zu gro­ße Bedeu­tung zumes­sen. Natür­lich sind sie not­wen­dig, um einen bestimm­ten Beruf aus­üben zu kön­nen, aller­dings las­sen sich Hard Skills rela­tiv leicht erler­nen. Dafür gibt es zahl­rei­che Ange­bo­te sowohl von den Job­cen­tern als auch von Arbeitgebern. 

Sie rei­chen von der kom­plet­ten Berufs­aus­bil­dung bis hin zu Zusatz­qua­li­fi­ka­tio­nen wie dem Schwei­ßer­pass, Lkw-Füh­rer­schein oder Stap­ler­schein. Anders dage­gen bei den Soft Skills. Es ist nicht so ein­fach, neue zu erwer­ben oder bestehen­de zu ändern. Wer zum Bei­spiel geschick­te Hän­de hat und tech­nisch inter­es­siert ist, wird wahr­schein­lich in einem Hand­werks­be­ruf sei­ne Beru­fung finden. 

Ande­re haben Spaß dar­an, Wis­sen zu ver­mit­teln. Sie sind als Leh­rer oder Päd­ago­gen beru­fen. Wie­der ande­re emp­fin­den ein gro­ßes Bedürf­nis, ande­ren Men­schen zu hel­fen. Für sie sind Heil- und Pfle­ge­be­ru­fe geeignet.

Muss die Arbeit Spaß machen?

Das wird für immer mehr Men­schen wich­tig. Schließ­lich ver­brin­gen sie einen gro­ßen Teil des Lebens auf der Arbeit. In einer durch­schnitt­li­chen Woche ver­brin­gen sie mehr Zeit auf Arbeit als mit der Fami­lie (wenn Schla­fen, Arbeits­weg, Ein­kau­fen usw. nicht ein­ge­rech­net werden). 

Sie soll­ten sich dar­um auf der Arbeit wohl­füh­len, wenn Sie ein gutes, zufrie­de­nes Leben füh­ren wol­len. Wer­den Sie dort unter- oder über­for­dert oder stimmt das Arbeits­kli­ma nicht, bringt es auf Dau­er nichts, sich in die Frei­zeit zu flüchten. 

Sie brin­gen die Pro­ble­me der Arbeit mit nach Hau­se. Sie kön­nen Ihre Gesund­heit nega­tiv beein­flus­sen und Krank­hei­ten wie Depres­si­on, Blut­hoch­druck, chro­ni­sche Rücken­schmer­zen aus­lö­sen oder auch den Miss­brauch von Genuss­mit­teln wie Alko­hol und Niko­tin för­dern und dazu füh­ren, dass die Fami­lie zerbricht.

Wie können Sie den richtigen Job suchen und finden?

Hier geht es nicht um die tech­ni­schen Aspek­te der Job­su­che. Dafür gibt es Bera­ter bei der Arbeits­agen­tur und eine Viel­zahl von Job­bör­sen im Internet. 

Viel­mehr ist mit der Fra­ge gemeint, wie Sie den pas­sen­den Job, also im Grun­de genom­men ihre Beru­fung, fin­den. Dafür soll­ten Sie sich selbst ana­ly­sie­ren, um fest­zu­stel­len, wel­che Din­ge für Sie wich­tig sind. Sie stel­len sich Fra­gen wie:

  • Was für ein Leben möch­te ich leben?
  • Wor­auf lege ich Wert?
  • Was macht mir beim Arbei­ten Spaß?
  • Was sind mei­ne Stärken?
  • Was sind mei­ne Schwächen?
  • Wel­che Inter­es­sen habe ich?
  • Was fällt mir leicht?
  • Womit habe ich Probleme?

Nur wenn Sie sich selbst genau ken­nen, ist es mög­lich, den Job zu fin­den, der zu Ihnen passt. Dazu sehen Sie sich bei der Job­su­che die all­ge­mei­nen Anfor­de­run­gen an den Job genau an. Eini­ge Beru­fe brin­gen zum Bei­spiel lan­ge, unre­gel­mä­ßi­ge Arbeits­zei­ten mit sich. 

Das ist auf Dau­er kaum mit Arbeit­neh­mern ver­ein­bar, die Wert auf ein gutes Fami­li­en­le­ben und eine gere­gel­te Arbeits­zeit legen. Ande­re Beru­fe erfor­dern ein sehr gewis­sen­haf­tes Arbei­ten. Jemand, der eher chao­tisch ver­an­lagt ist, wird sich in so einem Beruf nicht wohlfühlen.

Was ist mit den Hard Skills?

Die sind das klei­ne­re Pro­blem. Sofern Sie die not­wen­di­gen kör­per­li­chen Vor­aus­set­zun­gen mit­brin­gen, kön­nen Sie eine Qua­li­fi­ka­ti­on erwer­ben. Beruf­li­che Wei­ter­bil­dung wird auf vie­le Wei­sen gefördert. 

Ein­mal erwor­be­ne Qua­li­fi­ka­tio­nen kön­nen Ihnen auch spä­ter im Berufs­le­ben nütz­lich sein. Wenn Sie einen Job­wech­sel pla­nen, infor­miert Sie die Arbeits­agen­tur gern über die Möglichkeiten.

Fazit: Wann, wenn nicht jetzt?

Noch nie war die Gele­gen­heit zu einem Job­wech­sel so güns­tig wie jetzt. Der Jahr­gang der Baby­boo­mer geht in Ren­te. Es gibt nicht genü­gend jün­ge­re Kräf­te, um die frei­en Stel­len zu besetzen. 

Dazu kommt, dass die Wirt­schaft wie­der in Schwung kommt und mehr Arbeits­kräf­te braucht. In vie­len Bran­chen über­steigt die Zahl der offe­nen Stel­len die der Bewer­ber. Wenn Sie in einem Job fest­sit­zen, der Ihnen kei­nen Spaß macht, ist jetzt die rich­ti­ge Zeit, das zu ändern. 

Machen Sie den ers­ten Schritt und infor­mie­ren Sie sich bei der Arbeits­agen­tur oder bei Job­bör­sen über offe­ne Stel­len und För­der­mög­lich­kei­ten. Der ers­te Schritt ist immer der schwers­te. Hin­ter­her wer­den Sie jedoch froh sein, dass Sie ihn getan haben.

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