Wie bereite ich mich optimal auf ein Telefoninterview vor?

Bewer­bungs­ge­sprä­che per Tele­fon oder Web­cam sind popu­lär, weil sie Arbeit­ge­ber und Bewer­bern Zeit und Geld spa­ren. Erfah­ren Sie, wor­auf es dabei ankommt. Immer häu­fi­ger gehö­ren Tele­fon­in­ter­views zum Pro­zess der Bewer­bung um eine neue Arbeitsstelle. 

Arbeit­ge­ber inter­view­en inter­es­san­te Kan­di­da­ten per Tele­fon, weil sie dadurch kei­ne Fahr­kos­ten zu erstat­ten brau­chen und pro Arbeits­tag mehr Kan­di­da­ten inter­view­en kön­nen als bei einer per­sön­li­chen Vor­stel­lung der Kandidaten. 

Für den Bewer­ber ist ein Tele­fon­in­ter­view eben­falls vor­teil­haft, spart er sich doch den lan­gen Anfahrts­weg. Mit­un­ter ist ein Tele­fon­in­ter­view nur die Vor­stu­fe zu einem Bewerbungsgespräch. 

Manch­mal führt es aber auch direkt zur Ein­stel­lung. Letz­te­res pas­siert jedoch eher bei einem Video­in­ter­view. Die Ein­la­dung zu einem Tele­fon­in­ter­view ist ein gutes Zei­chen. Sie bedeu­tet, dass der Arbeit­ge­ber Inter­es­se an Ihrer Bewer­bung hat und Sie näher ken­nen­ler­nen möchte.

Die Terminvereinbarung

Nach der Ein­sen­dung Ihrer Bewer­bungs­un­ter­la­gen kann es pas­sie­ren, dass Sie zu einem Tele­fon­in­ter­view ein­ge­la­den wer­den. In der Regel erfolgt das per E‑Mail. Übri­gens ist das einer der Grün­de, war­um Sie Ihre Kon­takt­da­ten im Lebens­lauf stän­dig auf dem aktu­el­len Stand brin­gen sollten. 

Che­cken Sie Ihren Post­ein­gang nach dem Ver­sand der Bewer­bungs­un­ter­la­gen auf­merk­sam. Es ist durch­aus mög­lich, dass die E‑Mail des Unter­neh­mens im Spam­ord­ner lan­det, wo leicht über­se­hen wer­den kann. 

Die Neti­quet­te erfor­dert, dass eine E‑Mail inner­halb von 1 – 2 Tagen beant­wor­tet wer­den soll­te. Ver­säu­men Sie die­se Frist, geht der Arbeit­ge­ber davon aus, dass Sie kein Inter­es­se haben und sor­tiert Ihre Bewer­bung aus. Die E‑Mail ent­hält einen Ter­min­vor­schlag. Falls Sie damit ein­ver­stan­den sind, sagen Sie zu, falls nicht, unter­brei­ten Sie einen zeit­na­hen Gegenvorschlag.

In der Zeit nach dem Ver­sand der Unter­la­gen soll­ten Sie auf Anru­fe unbe­kann­ter Num­mern vor­be­rei­tet sein, weil man­che Per­so­na­ler spon­tan anru­fen, um ein Tele­fon­in­ter­view zu ver­ein­ba­ren. Wenn gera­de kein pas­sen­der Zeit­punkt ist, stellt es kein Pro­blem dar, wenn Sie einen ande­ren Ter­min vorschlagen.

Die technische Vorbereitung

Bei der Vor­be­rei­tung soll­ten Sie berück­sich­ti­gen, dass ein Tele­fon­in­ter­view bis zu einer Stun­de dau­ern kann. Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie unge­stört sind. Es ist pein­lich, wenn wäh­rend des Gesprächs der Ehe­part­ner oder die Kin­der dazwischenreden. 

Schal­ten Sie Radio oder Fern­se­her aus und ver­mei­den Sie alle Hin­ter­grund­ge­räu­sche, soweit das mög­lich ist. Auch wenn es beque­mer ist, soll­ten Sie nicht die Frei­sprech­ein­rich­tung ver­wen­den, weil dar­un­ter die Ton­qua­li­tät leidet. 

Ach­ten Sie dar­auf, dass der Akku des Han­dys bzw. schnur­lo­sen Tele­fons voll ist. Set­zen Sie sich hin, ent­span­nen sich und war­ten Sie auf den Anruf des Arbeitgebers.

Die inhaltliche Vorbereitung

Unter­schät­zen Sie die Bedeu­tung eines Tele­fon­in­ter­views nicht. Sein Aus­gang kann dar­über ent­schei­den, ob Sie die Stel­le bekom­men oder nicht.

Goo­geln Sie das Unter­neh­men und sam­meln Sie so viel Infor­ma­tio­nen dar­über wie mög­lich. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel die wich­tigs­ten Kenn­zah­len wie Fir­men­grö­ße, Jahr der Grün­dung, Pro­dukt­pa­let­te oder ange­bo­te­ne Dienst­leis­tun­gen, aber auch Unter­neh­mens­ge­schich­te und Philosophie. 

Im Inter­net gibt es auch Por­ta­le, auf denen aktu­el­le oder ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter ihre Fir­ma bewer­ten. Sich dort zu infor­mie­ren kann sehr hilf­reich sein, weil Sie Din­ge erfah­ren, die nicht auf der offi­zi­el­len Web­sei­te der Fir­ma stehen.

Das ist übrigens fair, denn Personaler recherchieren auch über Sie.

Infor­mie­ren Sie sich auch über den Job:

  • Zugangs­vor­aus­set­zun­gen
  • Anfor­de­run­gen und Rahmenbedingungen
  • Ein­satz­or­te
  • Gehalt
  • Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten und Perspektiven

Hal­ten Sie Ihre Bewer­bungs­un­ter­la­gen bereit, um Nach­fra­gen schnell beant­wor­ten zu kön­nen und legen sich eine Lis­te mit Stich­punk­ten an.

Welche Fragen werden gestellt?

In die­sem Aspekt unter­schei­det sich ein Tele­fon­in­ter­view nicht von einem Bewer­bungs­ge­spräch. Sie müs­sen damit rech­nen, dass Ihnen der Per­so­na­ler eine Rei­he von Stan­dard­fra­gen stellt. Zu den typi­schen Fra­gen gehö­ren beispielsweise:

Wie geht es Ihnen?

Das ist gar nicht so banal wie es klingt. Der Per­so­na­ler erkennt an Ihrer Ant­wort, wie gut Sie Small Talk beherr­schen und wie Sie in stres­si­gen Situa­tio­nen kom­mu­ni­zie­ren. Ant­wor­ten Sie freund­lich, aber nicht zu aus­führ­lich. Der Per­so­na­ler will weder Ihren Gesund­heits­zu­stand wis­sen noch hören, dass Sie ner­vös sind.

Warum haben Sie Ihren alten Job gekündigt?

Wenn Sie einen guten Grund für die Kün­di­gung haben, soll­ten Sie ihn nen­nen. Wur­de Ihnen gekün­digt, nen­nen Sie eine Grund, der Sie nicht in ein schlech­tes Licht setzt, bei­spiels­wei­se lan­ger Arbeits­weg, unre­gel­mä­ßi­ge Arbeits­zei­ten oder Ähnliches.

Warum wollen Sie bei uns anfangen?

Nen­nen Sie an die­ser Stel­le ein­leuch­ten­de Grün­de. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se gere­gel­te Arbeits­zei­ten, kur­ze Arbeits­we­ge, bes­se­re Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten oder eine inter­es­san­te­re Tätigkeit.

Was wissen Sie über unser Unternehmen?

An die­ser Stel­le machen sich Ihre Recher­chen bezahlt. Sagen Sie kurz, was Sie wis­sen und set­zen das Unter­neh­men dabei in ein gutes Licht.

Was sind Ihre Gehaltsvorstellungen?

Wenn Sie gut recher­chiert haben, ken­nen Sie das Durch­schnitts­ge­halt im Job. Blei­ben Sie bei Ihrer Anga­be etwas dar­un­ter, weil Sie Ein­stei­ger sind.

Wann können Sie anfangen?

Sie müs­sen nicht ant­wor­ten, dass Sie sofort begin­nen kön­nen. Es soll­te jedoch nicht zu weit in der Zukunft lie­gen. Am bes­ten ist es, wenn Sie dem Per­so­na­ler ein kon­kre­tes Datum nen­nen kön­nen, so dass er pla­nen kann.

Worauf sollten Sie beim Telefoninterview achten?

Stel­len Sie sich ein Glas Was­ser bereit. Beim Tele­fon­in­ter­view über­zeu­gen Sie den Inter­view­er durch Ihre Stim­me. Spre­chen Sie klar und nicht zu schnell. Ver­mei­den Sie Dia­lekt und Jar­gon sowie stän­di­ges Räus­pern und Füllwörter. 

Las­sen Sie Ihren Gesprächs­part­ner aus­re­den. Berei­ten Sie Ihrer­seits auch eini­ge Fra­gen vor, die Sie dem Per­so­na­ler stel­len. Lächeln Sie beim Spre­chen. Lächeln kann man nicht nur sehen, son­dern auch hören.

Fazit: Das Telefoninterview – keine unüberwindbare Hürde

Je bes­ser Sie sich auf das Inter­view vor­be­rei­ten, umso bes­ser wer­den Sie es meis­tern. Recher­chie­ren Sie über das Unter­neh­men und über­le­gen sich Ant­wor­ten zu Standardfragen.

Sor­gen Sie dafür, dass Sie beim Inter­view unge­stört sind und ach­ten Sie dar­auf, klar zu spre­chen, höf­lich zu sein und sich mög­lichst natür­lich aus­zu­drü­cken, so als ob Sie Ihrem Gesprächs­part­ner gegen­über­sit­zen würden. 

Wenn Sie die Ruhe bewah­ren und die Tipps beher­zi­gen, sind die Chan­cen hoch, dass Sie das Tele­fon­in­ter­view erfolg­reich absolvieren.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein