Berufsbild Maschinenbauingenieur: Ausbildung, Studium, Gehalt & berufliche Zukunft

Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re sind klu­ge Köp­fe, deren Wis­sen und Fer­tig­kei­ten in vie­len Indus­trie­zwei­gen gefragt sind. Die Arbeit ist inter­es­sant und fordernd.

Das Wort Inge­nieur bedeu­tet ursprüng­lich Erfin­der oder Ent­wick­ler. Gleich­zei­tig steckt dar­in das Wort Genie. Es han­delt sich also um schlaue Men­schen, die nütz­li­che Din­ge erfin­den oder ent­wi­ckeln. Da kom­men einem sofort sol­che his­to­ri­schen Berühmt­hei­ten wie James Watt, der Erfin­der der Dampf­ma­schi­ne, Nico­laus Otto, Erfin­der des nach ihm benann­ten Motors oder Gott­lieb Daim­ler, Erfin­der des Auto­mo­bils, in den Sinn. 

All die­se Men­schen wür­den wir heu­te Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re nen­nen. Durch ihre Arbeit haben sie nicht nur den tech­ni­schen Fort­schritt geför­dert, son­dern das Leben der Mensch­heit ver­än­dert. Das zeigt, wie wich­tig Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re sind.

Das Tätigkeitsfeld des Maschinenbauingenieurs

Der Bereich, für den ein Maschi­nen­bau­in­ge­nieur ver­ant­wort­lich ist, besitzt eine enor­me Spann­brei­te. Er reicht von der Idee einer Maschi­ne oder Anla­ge bis hin zu ihrer indus­tri­el­len Fer­ti­gung oder Inbetriebnahme. 

Am Anfang steht die Idee, das soge­nann­te Kon­struk­ti­ons­kon­zept. Der Maschi­nen­bau­in­ge­nieur ent­wi­ckelt ein Gerät. Er legt fest, wel­che Werk­stof­fe für wel­che Tei­le ver­wen­det wer­den, wel­che Ver­bin­dungs­ele­men­te und sons­ti­gen Tei­le zum Ein­satz kommen. 

Er beschreibt die genaue Funk­ti­ons­wei­se des Geräts. Gleich­zei­tig hat er immer die Kos­ten im Blick und sucht nach mög­lichst effi­zi­en­ten Fertigungsmethoden.

Im nächs­ten Schritt lässt der Maschi­nen­bau­in­ge­nieur einen Pro­to­ty­pen bau­en, um zu über­prü­fen, ob sein Kon­zept in der Pra­xis funk­tio­niert. Waren die Tests erfolg­reich, folgt die indus­tri­el­le Fer­ti­gung oder der Bau der Anlage.

Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re beschäf­ti­gen sich aber auch mit der Opti­mie­rung exis­tie­ren­der Anla­gen, der Ent­wick­lung neu­er Werk­stof­fe, Bau­ele­men­te und Kom­po­nen­ten der Robotik.

Die Zulassungsvoraussetzungen

Maschi­nen­bau­in­ge­nieur ist ein aka­de­mi­scher Beruf, der eine Fach­hoch­schul- oder Hoch­schul­rei­fe vor­aus­setzt. Vor­aus­set­zung für das Stu­di­um ist ent­we­der das Abitur oder ein im Rah­men eines dua­len Stu­di­ums erwor­be­ne beruf­li­che Qualifikation. 

Vie­le Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten haben dar­über hin­aus ihre eige­nen Zulassungsvoraussetzungen.

Das Studium

Das Stu­di­um fin­det als grund­stän­di­ges Stu­di­um statt. Es dau­ert 3 – 4 Jah­re und endet mit dem Abschluss als Bache­lor. Im Anschluss dar­an ist ein 1 – 2 Jah­re dau­ern­des Auf­bau­stu­di­um mög­lich, das mit dem Abschluss als Mas­ter endet. Im grund­stän­di­gen Stu­di­um wer­den meh­re­re Stu­di­en­gän­ge ange­bo­ten. Dazu gehören:

  • All­ge­mei­ner Maschinenbau
  • Maschi­nen­bau, Pro­dukt­ent­wick­lung und Simulation
  • Maschi­nen­we­sen
  • Mate­ri­al­wis­sen­schaft und Maschinenbau

Zu den Stu­di­en­fä­chern gehö­ren unter anderem:

  • Phy­sik
  • Mathe­ma­tik
  • Infor­ma­tik
  • Grund­la­gen der Elektrotechnik
  • Werk­stoff­tech­nik und ‑prü­fung
  • Grund­la­gen der Regelungstechnik
  • Kon­struk­ti­ons­leh­re

Einsatzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen

Der Maschi­nen­bau gehört zu den wich­tigs­ten Indus­trie­zwei­gen Deutsch­lands. Ent­spre­chend viel­sei­tig sind die Ein­satz­mög­lich­kei­ten für Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re. Übri­gens arbei­ten nur 10 Pro­zent von ihnen bei Großkonzernen. 

Die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit ist in mit­tel­stän­di­schen Fir­men beschäf­tigt. Kern­ge­bie­te sind die Kon­struk­ti­on und die Fer­ti­gung. Es bestehen Ein­satz­mög­lich­kei­ten in Inge­nieur­bü­ros, in der War­tung, der Pro­duk­ti­on, der For­schung und Ent­wick­lung, Werk­stoff­kun­de, der Ener­gie­wirt­schaft, der Umwelt­tech­nik, Son­der­ma­schi­nen­bau und sogar der Luft- und Raumfahrtindustrie. 

Noch wäh­rend des Stu­di­ums ent­schei­den sich die meis­ten zukünf­ti­gen Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re für ein Ein­satz­ge­biet und eig­nen sich die dafür not­wen­di­gen Spe­zi­al­kennt­nis­se an.

So unter­schied­lich wie die Ein­satz­mög­lich­kei­ten sind auch die Rah­men­be­din­gun­gen. Der Ein­satz kann in Büros und Labors, aber auch in Werk­stät­ten oder in der Pro­duk­ti­on erfol­gen. Neben Tag­schicht ist auch Schicht­ar­beit möglich. 

Nicht weni­ge Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re arbei­ten auch im Frei­en, zum Bei­spiel auf Bau­stel­len oder bege­ben sich auf Dienst­rei­se zu Kun­den, um die Instal­la­ti­on neu­er Maschi­nen und Anla­gen zu über­wa­chen oder War­tungs­ar­bei­ten durchzuführen.

Die Verdienstmöglichkeiten

Als Maschi­nen­bau­in­ge­nieur kön­nen sie mit über­durch­schnitt­lich guten Ver­dienst­mög­lich­kei­ten rech­nen. Auf­grund der zahl­rei­chen Ein­satz­ge­bie­te ist natür­lich die Band­brei­te groß. Das Ein­kom­men hängt dar­über hin­aus nicht nur von der Bran­che, son­dern auch von der beruf­li­chen Erfah­rung ab. 

Ande­re Fak­to­ren, die den Ver­dienst beein­flus­sen, sind der Abschluss und die Grö­ße des Unter­neh­mens. Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re mit einem Mas­ter-Abschluss haben pro Jahr im Durch­schnitt 2.000 € mehr in der Tasche als ihre Kol­le­gen mit einem Bache­lor Abschluss. Gro­ße Unter­neh­men zah­len mehr als kleine.

Das Ein­stiegs­ge­halt als Maschi­nen­bau­in­ge­nieur beträgt im Durch­schnitt um die 50.000 €/Jahr oder ca. 4.000 €/Monat. Das Gehalt steigt mit wach­sen­der Erfah­rung an. Nach 10 Jah­ren beruf­li­cher Pra­xis kann es 65.000 €/Jahr übersteigen. 

Das sind mehr als 5.000 €/Monat. Am bes­ten ver­die­nen Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re, die bei einem Groß­kon­zern beschäf­tigt sind, am schlech­tes­ten Maschi­nen­bau­tech­ni­ker bei Messebaufirmen.

Karrieremöglichkeiten und Perspektiven

Dem Maschi­nen­bau­in­ge­nieur steht die Welt offen. Die­se For­mu­lie­rung dür­fen Sie ruhig wört­lich neh­men. Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re sind nicht nur in Deutsch­land, son­dern auch inter­na­tio­nal sehr gefragt. 

Deut­sche Inge­nieu­re haben einen sehr guten Ruf auf der gan­zen Welt. Vie­le deut­sche Fir­men unter­hal­ten Filia­len im Aus­land. Sie kön­nen auch für ein paar Jah­re Erfah­run­gen im Aus­land bei dor­ti­gen Arbeit­ge­bern sam­meln. Aus­lands­ein­sät­ze sind Plus­punk­te im Werdegang.

Nach dem Stu­di­um kön­nen Sie sich den Arbeits­platz prak­tisch aus­su­chen. Sie müs­sen kei­ne Angst haben, dass Sie kei­ne Arbeit fin­den wer­den. In Deutsch­land ist der Fach­kräf­te­man­gel schon jetzt groß und wird sich in Zukunft noch mehr ver­stär­ken, weil immer mehr Baby­boo­mer in Ren­te gehen. Es gehen mehr Inge­nieu­re in Ren­te als Absol­ven­ten auf den Arbeits­markt kom­men. Dar­über hin­aus nimmt der Maschi­nen­bau an Bedeu­tung in Zukunft eher noch zu.

Die Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten für Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re sind eben­falls sehr gut. Vor­aus­set­zung dafür ist, dass Sie eini­ge Jah­re Berufs­er­fah­rung sam­meln. Sofern Sie über die not­wen­di­gen Soft Skills wie Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten, Pro­blem­lö­sung und ande­re Füh­rungs­qua­li­tä­ten ver­fü­gen, steht einem Auf­stieg zum Bereichs­lei­ter oder gar in die Geschäfts­lei­tung nichts im Wege.

Fazit: Der Maschinenbauingenieur – ohne ihn läuft nichts!

Von Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­ren wies viel ver­langt. Ein gro­ßer Teil der deut­schen Wirt­schafts­leis­tung beruht auf dem Wis­sen und Kön­nen die­ser Leu­te. Ent­spre­chend loh­nend ist der Beruf, aller­dings auch sehr anspruchsvoll. 

Ein Maschi­nen­bau­in­ge­nieur hat einen schö­nen Beruf, der nie lang­wei­lig wird. Vom Inge­nieur wird aber auch erwar­tet, dass er Tag für Tag sein Bes­tes gibt, Füh­rungs­qua­li­tä­ten zeigt und für ande­re ein Vor­bild ist.

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