Abfall, Wertstoffe und Recycling: Lukrative Jobs in der Entsorgungs- und Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie ist zu einem Industriezweig mit vielen Arbeitsplätzen geworden.
Per Definition ist die Abfallwirtschaft die Summe aller Tätigkeiten, die sich mit dem Vermeiden, Verringern, Verwerten und Beseitigung von Abfällen beschäftigt. Die Müllabfuhr ist nur ein Teil davon, der allerdings in der Öffentlichkeit am meisten in Erscheinung tritt.
Zur Abfallwirtschaft gehören ebenfalls Deponien, Müllverbrennungsanlagen, Recyclinganlagen, Klärwerke und Biogasanlagen. Abfallwirtschaft gilt als angewandte Wissenschaft. Auf dem Gebiet wird an einer Reihe von Universitäten intensiv geforscht. Die Erkenntnisse werden in Studiengängen vermittelt und in die Praxis umgesetzt.
Jobs in der Abfallwirtschaft
Neben den kaufmännischen Jobs in der Verwaltung und handwerklichen Berufen in der Instandhaltung wurden Jobs in der Abfallwirtschaft hauptsächlich mit der Müllabfuhr in Verbindung gebracht. Das hat sich heute gründlich geändert. Die Tätigkeit in der Abfallwirtschaft ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Er heißt
Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Die Ausbildung in dem staatlich anerkannten Beruf dauert 3 Jahre und findet im dualen System, theoretische Ausbildung in der Berufsschule und praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb, statt.
In Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Köln ist die Abfallwirtschaft in zum größten Teil noch in kommunaler Hand. Die Beschäftigten, beispielsweise bei der Müllabfuhr, sind Angestellte im öffentlichen Dienst. Das bringt ihnen viele Vorteile.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Die Arbeitgeber setzen mindestens den Abschluss der Hauptschule voraus. Zu den weiteren Voraussetzungen gehören:
- Fingerfertigkeit und technisches Verständnis
- Interesse an Naturwissenschaften
- Teamfähigkeit
- Organisationstalent
- körperliche Fitness
- grundlegende Computerkenntnisse
Die Ausbildung
Im ersten Lehrjahr steht die theoretische Ausbildung im Mittelpunkt, ein großer Teil davon im Chemielabor. Die Azubis lernen, wie man Proben nimmt und analysiert, wie Komposthaufen angelegt werden, wie Mikroorganismen zum Abbau von Abfällen eingesetzt werden und wie ein Umweltkonzept erstellt wird.
Im zweiten Lehrjahr wird das Wissen vertieft. Die Azubis lernen, wie Abfälle untersucht, recycelt oder fachgerecht entsorgt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf solchen Verfahren, die sich möglichst wenig auf die Umwelt auswirken.
Im dritten Lehrjahr wird vermittelt, wie man mit Gefahrgütern umgeht, sicher in die Kanalisation einsteigt oder sich in anderen Sonderfällen richtig verhält.
In der praktischen Ausbildung lernen die Azubis, die diversen Maschinen und Anlagen zu bedienen, den Lkw-Verkehr auf dem Werksgelände zu dirigieren und Abfälle mittels Gabelstapler zu transportieren. Der Staplerschein wird während der Ausbildung erworben. Zur praktischen Ausbildung gehört auch der Einsatz im Büro, in dem die organisatorische Seite der Arbeit erlernt wird.
Tätigkeiten und Einsatzgebiete
Die Tätigkeiten sind vielseitig. Sie umfassen praktische Arbeit und Büroarbeit. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft fahren zum Beispiel Müllwagen und Kehrmaschinen. Sie arbeiten auf Recyclinghöfen und Wertstoffhöfen, in Müllverbrennungsanlagen oder sind mit der Wartung der Kanalisation beschäftigt. Betriebe zur Entsorgung von Sondermüll beschäftigen ebenfalls Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft.
Die Arbeit findet zum Teil in Büros und Laboren, zum Teil im Freien statt. Größtenteils ist es Schichtarbeit. Der Arbeitgeber stellt die Arbeitskleidung. Arbeitgeber sind städtische Betriebe für Abfallwirtschaft., private Unternehmen zur Müllentsorgung und Spezialfirmen für die Beseitigung, das Recycling oder die Verwertung diverser Abfälle.
Die Verdienstmöglichkeiten in der Abfallwirtschaft
Im Vergleich zu anderen Branchen sind die Verdienstmöglichkeiten in der Abfallwirtschaft gut, weil der Wirtschaftszweig noch immer mit einem schlechten Image kämpft. Bei der Müllabfuhr zu arbeiten ist bestimmt nichts, wovon man als kleiner Junge (oder Mädchen) träumt.
Vom finanziellen Standpunkt aus lohnt es sich aber durchaus. Bereits im ersten Lehrjahr können Azubis eine Ausbildungsvergütung bis zu 850 Euro pro Monat erhalten. Im zweiten Lehrjahr kann sie bis auf 900 Euro und im dritten Jahr sogar bis auf 950 Euro steigen. Diese Angaben gelten jedoch nur für Firmen, die Tariflohn zahlen. Dazu gehören die kommunalen Unternehmen. Bei privaten Firmen kann die Vergütung deutlich geringer ausfallen.
Nach dem Abschluss der Ausbildung beträgt die Grundvergütung laut Tariflohn im Durchschnitt um die 2.400 Euro/Monat (Brutto).
Beschäftigte der Abfallwirtschaft in den Metropolen Hamburg und Berlin und anderen großen Städten sind Angestellte des öffentlichen Dienstes, sofern die Firmen in kommunalen Besitz sind. Das bringt weitere Vorteile wie Zuschläge, regelmäßige Lohnerhöhungen und einen sicheren Arbeitsplatz sowie betriebliche Altersvorsorge mit sich.
Die Vorteile als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Die Arbeit wird überdurchschnittlich gut bezahlt. Sie ist interessant und abwechslungsreich. Der Job ist sicher und krisenfest. Als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft finden Sie überall Arbeit, egal in welche Stadt Sie ziehen.
Im Rahmen der Ausbildung erwerben Sie den Staplerschein, der Ihnen später im Leben bei einem eventuellen Jobwechsel nützlich sein kann. Mit etwas Glück übernimmt der Ausbildungsbetrieb auch die Kosten für den Lkw-Führerschein, um beispielsweise den Müllwagen oder die Kehrmaschine fahren zu können.
Durch die moderne Technik ist die Arbeit erheblich leichter geworden, so dass die Tätigkeit auch von Frauen ausgeübt werden kann.
Die Nachteile bei der Arbeit in der Abfallwirtschaft
Jobs in der Abfallwirtschaft haben bis heute kein gutes Image, obwohl sich die Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren enorm verbessert haben. Zum Teil ist die Arbeit noch immer körperlich schwer und schmutzig.
Beschäftigte in dieser Branche dürfen nicht empfindlich gegen schlechte Gerüche und Dreck sein. In einigen Bereichen ist Schichtarbeit oder, wie bei der Müllabfuhr, frühes Aufstehen, erforderlich.
Karrieremöglichkeiten und Perspektiven
Der Beruf bildet zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise die Weiterbildung als Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder Techniker für Umweltschutztechnik, Umweltschutzfachwirt.
Selbst Studiengänge in den Studienfächern Abfall- und Entsorgungstechnik oder Umwelttechnik sind möglich. Die Perspektiven für Jobs in der Branche ist gut, weil beispielsweise das Recycling und die Abfallverwertung immer wichtiger werden.
Fazit: Jobs in der Abfallwirtschaft – Jobs mit Zukunft
Die Abfallwirtschaft ist ein Industriezweig mit Zukunft. Beschäftigte der Branche gelten sogar als systemrelevant. Die Arbeit ist interessant und vielseitig. In den letzten Jahren hat die moderne Technik Einzug gehalten.
Viele Maschinen arbeiten halb- oder vollautomatisch. Die Beschäftigten der Müllabfuhr müssen heute auch mit dem Computer umgehen können. Der Wirtschaftszweig wird auch für Frauen interessant.