Der Metallbauer: Ein alter Beruf mit großartigen Perspektiven

Der Beruf des Metall­bau­ers ent­stand erst 1989. Damals wur­den bei­den eigen­stän­di­gen Beru­fe Schlos­ser und Schmied zusam­men­ge­legt und weiterentwickelt.

Der Metall­bau beinhal­tet die Ver­ar­bei­tung von Metall im Bau­we­sen. Oft wer­den Metal­le auch im Ver­bund mit ande­ren Mate­ria­li­en, zum Bei­spiel Kunst­stoff und Glas,  ein­ge­setzt. Zum Metall­bau gehö­ren unter ande­rem fol­gen­de Bereiche:

  • Fas­sa­den­bau
  • Fahr­zeug­bau
  • Bau von Fens­tern und Türen
  • Metall­trep­pen, Tore
  • Über­da­chun­gen
  • Büh­nen, Ste­ge und Abdeckungen

Metall­bau­er beschäf­ti­gen sich mit der Her­stel­lung die­ser und ande­rer Pro­duk­te. Wer den Beruf ergreift, muss sich auf eine der 3 Fach­rich­tun­gen spezialisieren:

  • Metall­bau­er Fach­rich­tung Metallgestaltung
  • Metall­bau­er Fach­rich­tung Nutzfahrzeugbau
  • Metall­bau­er Fach­rich­tung Konstruktionstechnik

Das Tätigkeitsfeld als Metallbauer

Metall­bau­er stel­len Kon­struk­tio­nen aus Stahl und ande­ren Metal­len her. Sie ent­wi­ckeln, for­men und mon­tie­ren sie. Zu ihren Auf­ga­ben gehö­ren auch War­tungs- und Instand­set­zungs­ar­bei­ten. Je nach der Spe­zia­li­sie­rungs­rich­tung liegt der Schwer­punkt auf der Gestal­tung, Kon­struk­ti­ons­tech­nik oder Nutzfahrzeuge.

Im Bereich For­men wird Metall durch ver­schie­de­ne Ver­fah­ren wie Bie­gen, Schwei­ßen, Tren­nen und ande­ren in die gewünsch­te Form gebracht. Dabei wird nach eige­nen Skiz­zen oder Vor­ga­ben gearbeitet.

Im Bereich Mon­tie­ren wer­den ver­schie­de­ne Bau­tei­le durch unter­schied­li­che Ver­bin­dungs­ele­men­te mit­ein­an­der ver­bun­den. Zu die­sem Bereich gehö­ren auch die Instal­la­ti­on elek­tri­scher, pneu­ma­ti­scher und hydrau­li­scher Anla­gen sowie der Oberflächen-Korrosionsschutz.

Die Voraussetzungen

Die Aus­bil­dungs­be­trie­be set­zen vor­aus, dass die Bewer­ber über einen Schul­ab­schluss wie Haupt­schul­ab­schluss, Mitt­le­re Rei­fe oder Abitur ver­fü­gen. Gute Noten wer­den in den Fächern Mathe­ma­tik, Phy­sik und Che­mie erwar­tet. Fol­gen­de Soft Skills sind für den Beruf des Metall­bau­ers wichtig:

  • gutes tech­ni­sches Verständnis
  • hand­werk­li­ches Geschick
  • hohe Belast­bar­keit
  • sorg­fäl­ti­ges Arbeiten
  • Wider­stands­fä­hig­keit gegen Stress
  • gute Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten

Sie soll­ten in guter kör­per­li­cher Ver­fas­sung sein und ein nor­mal aus­ge­präg­tes Seh- und Hör­ver­mö­gen besitzen.

Die Ausbildung

In allen 3 Spe­zia­li­sie­rungs­rich­tun­gen dau­ert die Aus­bil­dung 3,5 Jah­re im dua­len Sys­tem (theo­re­ti­scher und prak­ti­scher Unter­richt). Die Theo­rie wird in der Berufs­schu­le ver­mit­telt, die Pra­xis im Aus­bil­dungs­be­trieb. Zu den Lern­in­hal­ten gehö­ren unter anderem:

  • tech­ni­sche, betrieb­li­che und beruf­li­che Kommunikation
  • Prü­fen und Messen
  • Qua­li­täts­ma­nage­ment
  • Pla­nen und Steu­ern von Arbeitsabläufen
  • ver­schie­de­ne Ver­fah­ren zur Bear­bei­tung von Werk­stü­cken (inklu­si­ve Schweißen)
  • Behand­lung und Ver­ede­lung von Oberflächen
  • Trans­por­tie­ren von Bau­tei­len und Baugruppen
  • Elek­tro­tech­nik
  • Instand­hal­tung und War­tung von Betriebsmitteln

 und vie­les mehr. Im Ver­lauf der Aus­bil­dung fin­den 2 Gesel­len­prü­fun­gen statt, die ers­te am Ende des 2. Aus­bil­dungs­jah­res und die zwei­te am Ende der Aus­bil­dung. Wäh­rend der Aus­bil­dung erwer­ben die Azu­bis eine Rei­he von Zusatz­qua­li­fi­ka­tio­nen, zum Bei­spiel den Stap­ler­schein, Kran­schein oder Schweißerpass.

Einsatzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen

Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten sind sehr viel­sei­tig. Metall­bau­er arbei­ten in klei­nen Hand­werks­be­trie­ben, aber auch in mit­tel­stän­di­schen Betrie­ben und auf Baustellen. 

Vie­le der grö­ße­ren Fir­men bie­ten auch Ein­satz­mög­lich­kei­ten im Aus­land an, ent­we­der befris­tet oder auf Dau­er. In klei­nen Betrie­ben arbei­ten Metall­bau­er meis­tens in Tag­schicht, wäh­rend in Groß­kon­zer­nen Schicht­ar­beit eher die Regel als die Aus­nah­me ist. 

Typi­sche Bran­chen, in denen Metall­bau­er arbei­ten, sind der all­ge­mei­ne Maschi­nen­bau, der Fahr­zeug­bau, Werk­zeug­bau, Moto­ren­bau, Bau von Maschi­nen für Luft- und Käl­te­tech­nik, För­der­mit­tel­bau und andere.

Die Verdienstmöglichkeiten

Wäh­rend der Aus­bil­dung ver­die­nen ange­hen­de Metall­bau­er pro Monat im Durchschnitt:

  • 1. Lehr­jahr: ca. 700 €
  • 2. Lehr­jahr:: ca. 780 €
  • 3. Lehr­jahr: ca. 860 €
  • 4. Lehr­jahr: ca. 925 €

Das Ein­stiegs­ge­halt schwankt zwi­schen 1.800 – 2.200 € pro Monat. Nach den ers­ten 3 Berufs­jah­ren steigt es kon­ti­nu­ier­lich an. Ein Vor­ar­bei­ter mit eini­gen Jah­ren Berufs­er­fah­rung kann zwi­schen 3.800 – 4.200 € pro Monat ver­die­nen. Der Tarif­lohn in der Bran­che liegt bei ca. 16,50 €/h. Zum übli­chen Lohn kom­men noch Zuschlä­ge für Schicht­ar­beit, Nacht­schicht, Wochen­end­ar­beit und mit­un­ter auch Schmutz‑, Erschwer­nis- oder Gefahrenzulage.

Der tat­säch­li­che Ver­dienst kann in der Pra­xis weit­aus höher als der Durch­schnitt aus­fal­len. Er schwankt zudem stark von Bran­che zu Bran­che und hängt auch von der Regi­on und der Grö­ße der Fir­ma ab.

Karrieremöglichkeiten und Perspektiven als Metallbauer

Metall­bau­ern steht die Welt offen! Der Beruf bie­tet eine Viel­zahl von Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten. Nach erfolg­rei­chem Abschluss der Aus­bil­dung arbei­ten die Gesel­len in einem Fachbetrieb. 

Dort kön­nen sie die Ange­bo­te des Arbeit­ge­bers zur Wei­ter­bil­dung nut­zen. Nach eini­gen Jah­ren Berufs­er­fah­rung kön­nen sie zum Bei­spiel den Meis­ter­brief erwer­ben. Der befä­higt sie, eine Abtei­lung zu lei­ten oder Lehr­lin­ge aus­zu­bil­den. Der Meis­ter­brief berech­tigt auch zum Stu­di­um an einer Fach­hoch­schu­le oder Uni­ver­si­tät. Wer möch­te, kann bei­spiels­wei­se Maschi­nen­bau stu­die­ren und als Inge­nieur arbei­ten. Auf die­ser Ebe­ne ist es mög­lich, nach ein paar Jah­ren in das Manage­ment des Unter­neh­mens aufzusteigen.

Eine ande­re Rou­te ist der Aus­lands­ein­satz. Die ent­spre­chen­den Sprach­kennt­nis­se vor­aus­ge­setzt, gibt es genug freie Stel­len in der EU und außer­halb. Deut­sche Metall­bau­er genie­ßen einen exzel­len­ten Ruf auf­grund ihrer guten Aus­bil­dung. Zudem unter­hal­ten immer mehr deut­sche Fir­men, dar­un­ter auch mit­tel­stän­di­sche Betrie­be, Filia­len im Aus­land. Ein paar Jah­re Aus­lands­er­fah­rung erwei­tern den Hori­zont und sind ein Plus­punkt im Lebenslauf.

Als Metall­bau­er bestehen auch gute Mög­lich­kei­ten, um sich selbst­stän­dig zu machen. Die meis­ten Unter­neh­men der Bran­che sind klei­ne bis mit­tel­gro­ße Fir­men. Der­zeit herr­schen im Hand­werk gol­de­ne Zeiten. 

Die Wirt­schaft boomt und Auf­trä­ge kom­men von allen Sei­ten. Wer den Schritt wagt und sei­ne eige­ne Fir­ma grün­det, muss sich über einen Man­gel an Kun­den kei­ne Sor­gen machen. Das größ­te Pro­blem dürf­te wahr­schein­lich der Man­gel an Fach­kräf­ten sein. Gute Metall­bau­er kön­nen sich die Arbeits­stel­le prak­tisch aussuchen.

Fazit: Metallbauer – in vielen Industriezweigen gefragt

Der Beruf des Metall­bau­ers mit sei­nen 3 Spe­zia­li­sie­rungs­rich­tun­gen exis­tiert erst seit etwas mehr als 30 Jah­ren. Metall­bau­er arbei­ten in den unter­schied­lichs­ten Bran­chen der Indus­trie, vom Kunst­hand­werk bis zum Fahrzeugbau. 

Die Aus­bil­dung ist zwar län­ger als in ande­ren Beru­fen, zahlt sich aber aus. Metall­bau­er ver­die­nen gut und haben aus­ge­zeich­ne­te Per­spek­ti­ven. Durch Fleiß und Beharr­lich­keit kön­nen sie sich selbst­stän­dig machen, die Lei­tung einer Abtei­lung über­neh­men oder sogar in die Unter­neh­mens­lei­tung aufsteigen. 

Selbst kür­ze­re oder lang­fris­ti­ge Ein­sät­ze im Aus­land sind mög­lich. Der Bedarf an Fach­kräf­ten wie Metall­bau­ern wird sich in Zukunft noch erhöhen.

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