Maschinenbauer: Mehrere Berufe mit guten Perspektiven

Der Maschi­nen­bau ist ein Wirt­schafts­zweig, der meh­re­re inter­es­san­te Beru­fe zu bie­ten hat. Maschi­nen­bau­er sind gefragt und haben gute Perspektiven.

Der Ruf von Deutsch­land als Export­welt­meis­ter beruht zu einem wesent­li­chen Teil auf dem Maschi­nen­bau. Deut­sche Maschi­nen und Anla­gen genie­ßen inter­na­tio­nal einen guten Ruf und wer­den auf der gan­zen Welt ein­ge­setzt. Der Maschi­nen­bau bil­det das Rück­grat der deut­schen Wirtschaft. 

Zu ihm gehö­ren eine Viel­zahl von Indus­trie­zwei­gen, zum Beispiel:

  • Werk­zeug­ma­schi­nen­bau
  • Fahr­zeug­tech­nik
  • Kraft­ma­schi­nen­bau (Moto­ren, Tur­bi­nen, Dampfmaschinen)
  • Arbeits­ma­schi­nen­bau (Bag­ger, Schlep­per, Pum­pen, Kompressoren)
  • Son­der­ma­schi­nen­bau
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Robo­tik

Die Geschich­te des Maschi­nen­baus reicht weit ins Mit­tel­al­ter zurück. Die Anfän­ge lie­gen im Müh­len­bau, der Bewäs­se­rungs­tech­nik und der Bergwerkstechnik.

Welche Berufe gibt es im Maschinenbau?

Die heu­ti­gen Beru­fe, die im All­tag als Maschi­nen­bau­er bezeich­net wer­den, haben sich aus den Tätig­kei­ten der Schmie­de und Schlos­ser ent­wi­ckelt. Zu Beginn der Indus­tria­li­sie­rung ent­stan­den zahl­rei­che neue Indus­trie­zwei­ge, die not­wen­di­ger­wei­se zur Ent­wick­lung neu­er Beru­fe führ­ten. Heu­te gibt es in der über­ge­ord­ne­ten Kate­go­rie Maschi­nen­bau­er fol­gen­de Berufe:

  • Indus­trie­me­cha­ni­ker
  • Maschi­nen- und Anlagenführer
  • Zer­spa­nungs­me­cha­ni­ker
  • Fein­werk­me­cha­ni­ker
  • Kon­struk­ti­ons­me­cha­ni­ker
  • Elek­tro­ni­ker für Maschi­nen und Antriebstechnik
  • Metall­bau­er

Beim Beruf des Maschi­nen­bau­in­ge­nieurs han­delt es sich um einen Beruf mit Hoch­schul- oder Uni­ver­si­täts­ab­schluss (Bache­lor oder Mas­ter). Mit dem Begriff Maschi­nen­bau­er wer­den dage­gen ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­be­ru­fe bezeich­net, die eine 3 – 3,5 jäh­ri­ge Berufs­aus­bil­dung im dua­len Sys­tem beinhalten.

Industriemechaniker

Men­schen, die die­sen Beruf aus­üben, sind für das ein­wand­freie Funk­tio­nie­ren von Maschi­nen und Anla­gen ver­ant­wort­lich. Sie füh­ren War­tungs­ar­bei­ten durch und erle­di­gen Reparaturen.

Maschinen- und Anlagenführer

Sie sind für den lau­fen­den Betrieb gro­ßer Maschi­nen und Anla­gen zustän­dig. Zu ihren Auf­ga­ben gehört die Ein­hal­tung aller Pro­duk­ti­ons­pa­ra­me­ter, sowie das Abstel­len und Anfah­ren gro­ßer Sys­te­me wie Che­mie­an­la­gen oder Kraft­wer­ke. Sie arbei­ten eng mit Indus­trie­me­cha­ni­kern zusammen.

Zerspanungsmechaniker

Sie arbei­ten häu­fig in Werk­stät­ten und stel­len mit diver­sen Werk­zeug­ma­schi­nen Bau­tei­le her.

Feinwerkmechaniker

Die Auf­ga­ben des Fein­werk­me­cha­ni­kers sind ähn­lich wie die des Zer­spa­nungs­me­cha­ni­kers. Der Fein­werk­me­cha­ni­ker fer­tigt Prä­zi­si­ons­tei­le an. Als Werk­zeu­ge kom­men immer mehr com­pu­ter­ge­steu­er­te Maschi­nen zum Einsatz.

Konstruktionsmechaniker

Sie fer­ti­gen Metall­tei­le der unter­schied­lichs­ten Art und bau­en sie zu diver­sen Kon­struk­tio­nen zusam­men. Zu ihrem Auf­ga­ben­be­reich gehö­ren auch War­tung und Instand­hal­tung der Konstruktionen.

Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik

Zum Auf­ga­ben­be­reich die­ser Spe­zia­lis­ten gehö­ren neben vie­len ande­ren Din­gen das Ver­le­gen elek­tri­scher Kabel und Lei­tun­gen und das Wickeln von Elektromotoren.

Metallbauer

Sie bear­bei­ten Metall­tei­le aller Art und arbei­ten eng mit Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­ren zusam­men. Zu den Auf­ga­ben der Metall­bau­er gehört es, die Kon­struk­ti­ons­plä­ne der Maschi­nen­bau­in­ge­nieu­re Wirk­lich­keit wer­den zu lassen.

Voraussetzungen für Berufe im Maschinenbau

Für die Aus­bil­dungs­be­ru­fe im Bereich Maschi­nen­bau genügt in der Regel ein mitt­le­rer Bil­dungs­ab­schluss. Die meis­ten Aus­bil­dungs­be­trie­be bevor­zu­gen Bewer­ber mit dem Schul­ab­schluss Mitt­le­re Rei­fe, aber auch Bewer­ber mit einem Haupt­schul­ab­schluss haben gute Chan­cen, wenn sie sich als fähig und geschickt erweisen.

Abge­se­hen von den Zugangs­vor­aus­set­zun­gen wer­den von Maschi­nen­bau­ern eine Rei­he wei­te­rer Kennt­nis­se und Soft Skills verlangt:

  • gute Kennt­nis­se in den Natur­wis­sen­schaf­ten, ins­be­son­de­re Mathe­ma­tik und Physik
  • grund­le­gen­de Computerkenntnisse
  • hand­werk­li­ches Geschick
  • gutes Seh- und Hörvermögen
  • gute Hand-Augen-Koor­di­na­ti­on
  • Team­fä­hig­keit
  • Arbei­ten unter Stress
  • kör­per­li­che Belastbarkeit

Die Ausbildung

Je nach der gewähl­ten beruf­li­chen Lauf­bahn beträgt die Aus­bil­dung in der Regel 3 Jah­re. In man­chen Beru­fen, wie bei den Metall­bau­ern, dau­ert sie sogar 3,5 Jah­re. Unter bestimm­ten Umstän­den kann sie aber auch ver­kürzt werden. 

Die Aus­bil­dung erfolgt im dua­len Sys­tem. Der theo­re­ti­sche Unter­richt wird in einer zen­tra­len Berufs­schu­le erteilt. Er fin­det an 2 oder 3 Tagen pro Woche statt oder wird in zusam­men­hän­gen­den Blö­cken gege­ben. Die prak­ti­sche Aus­bil­dung wird vor Ort im Aus­bil­dungs­be­trieb vermittelt. 

Im ers­ten Lehr­jahr arbei­ten die Azu­bis in spe­zi­el­len Lehr­werk­stät­ten, in denen sie von erfah­re­nen und päd­ago­gisch beson­der geschul­ten Lehr­aus­bil­dern betreut wer­den. Nach­dem sie sich Grund­kennt­nis­se der Bedie­nung von Maschi­nen erwor­ben haben, wer­den sie in der Pro­duk­ti­on eingesetzt. 

Im Rah­men ihrer Aus­bil­dung durch­lau­fen sie alle Abtei­lun­gen, um fest­zu­stel­len, wel­che Arbei­ten ihnen beson­ders viel Spaß machen. In eini­gen Fir­men gibt es Maschi­nen oder Anla­gen, die aus­schließ­lich von Azu­bis betrie­ben wer­den. Manch­mal über­neh­men meh­re­re Azu­bis auch die Ver­ant­wor­tung für ein Projekt.

Einsatzorte und Rahmenbedingungen

Die gro­ße Mehr­heit der Beschäf­tig­ten im Maschi­nen­bau arbei­tet in mit­tel­stän­di­schen Betrie­ben. Der Ein­satz erfolgt ent­we­der in Werk­stät­ten oder in der Pro­duk­ti­on. Außen­ein­sät­ze sind zwar sel­ten, aber möglich. 

Vie­le Arbeits­stel­len erfor­dern Schicht­ar­beit. Die Bereit­schaft zum Leis­ten von Über­stun­den soll­te vor­han­den sein. Der Beruf erfor­dert oft gro­ßen kör­per­li­chen Ein­satz. Belas­tun­gen durch Schmutz und Lärm gehö­ren dazu.

Die Verdienstmöglichkeiten

Da es im Maschi­nen­bau um meh­re­re Beru­fe geht, fällt es schwer, kon­kre­te Zah­len zu nen­nen. Der Ver­dienst schwankt stark, weil er von meh­re­ren Fak­to­ren abhängt. Dazu gehört zum Bei­spiel die Branche. 

Im Fahr­zeug­bau ist der Ver­dienst beson­ders hoch. Groß­kon­zer­ne zah­len bes­ser als klei­ne Hand­werks­be­trie­be. Der Ver­dienst hängt auch von der Regi­on und der Erfah­rung des Arbeit­neh­mers ab. Als unge­fäh­re Richt­li­nie kön­nen die fol­gen­den Zah­len die­nen (Anga­ben bezie­hen sich auf das Monatseinkommen):

Ausbildung

  • 1. Lehr­jahr: 830 – 930 €
  • 2. Lehr­jahr: 910 – 980 €
  • 3. Lehr­jahr: ca. 1.000 €
  • 4. Lehr­jahr: 1.010 – 1.120 €

Einstiegsgehalt

1.500 – 2.500 € (Brut­to)

Nach eini­gen Jah­ren Berufs­er­fah­rung beläuft sich das Durch­schnitts­ein­kom­men auf etwa 2.800 €/Monat. Dazu kom­men Schicht­zu­schlä­ge, Erschwer­nis­zu­schlä­ge, Schmutz­zu­schlä­ge und ande­re extra Zah­lun­gen, so dass der tat­säch­li­che Ver­dienst weit höher lie­gen kann.

Karrieremöglichkeiten und Perspektiven

In bei­den Berei­chen glänzt der Maschi­nen­bau durch über­durch­schnitt­lich gute Ergeb­nis­se. Durch Fleiß und Ein­satz­be­reit­schaft kön­nen es Beschäf­tig­te im Maschi­nen­bau weit brin­gen. Vie­le Unter­neh­men för­dern die Qua­li­fi­ka­ti­on ihrer Mitarbeiter. 

Eine Wei­ter­bil­dung zum Tech­ni­ker oder Meis­ter, ja even­tu­ell sogar ein Stu­di­um in der Fach­rich­tung Maschi­nen­bau sind durch­aus möglich. 

Der Maschi­nen­bau ist eine Wachs­tums­bran­che, in der Fach­kräf­te gesucht wer­den. Arbeits­plät­ze gibt es in prak­tisch allen grö­ße­ren und mit­tel­gro­ßen Städten.

Fazit: Maschinenbauer werden fast überall gebraucht

Der Maschi­nen­bau ist das Rück­grat der deut­schen Wirt­schaft. Ent­spre­chend hoch ist der Bedarf an Fach­kräf­ten. Beru­fe im Maschi­nen­bau sind inter­es­sant und bie­ten gute Ver­dienst­mög­lich­kei­ten und Per­spek­ti­ven. Mit einer Bewer­bung kön­nen Sie den Grund­stein für eine erfolg­rei­che Kar­rie­re legen. Die Mühe lohnt sich.

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