Der Immobilienmakler: Berufliche Voraussetzungen und Perspektiven
Immobilienmakler haben einen breiten Aufgabenbereich. Durch ihren Einsatz nehmen sie Käufern und Verkäufern viel Arbeit ab und sparen ihnen Geld.
Im Grunde genommen sagt die Berufsbezeichnung bereits, womit sich ein Immobilienmakler beschäftigt. Ein Makler ist ein Vermittler. Der Immobilienmakler vermittelt zwischen Verkäufern und Käufern von Häusern, Grundstücken und Wohnungen sowie zwischen Vermietern und Mietern. Die meisten Immobilienmakler haben sich spezialisiert.
Einige vermitteln den Kauf und Verkauf von Gewerbeimmobilien, andere befassen sich mit der Vermittlung landwirtschaftlicher Grundstücke. Wiederum andere Makler finden Mieter für Eigentumswohnungen bzw. Mietshäuser und ganz andere sind auf Immobilien der Luxusklasse spezialisiert, von denen jede weit mehr als 1 Million Euro kostet.
Das Tätigkeitsfeld des Immobilienmaklers
Ein Immobilienmakler hat ein breiteres Tätigkeitsfeld als viele Außenstehende denken. Er muss zwischen Anbieter und Käufer bzw. Mieter vermitteln. Dabei sollte er neutral bleiben, ein Balanceakt, der nicht immer einfach ist.
In seiner Eigenschaft als Vermittler ist er sowohl für den Verkäufer/Vermieter als auch für den Käufer/Mieter tätig. Nur ein Teil seiner Tätigkeit findet in seinem Büro statt. Einen großen Teil der Arbeiten müssen im Außendienst erledigt werden. Am Anfang seiner Tätigkeit steht das Einholen von Informationen.
Er muss wissen, welche Immobilien verkauft oder vermietet werden sollen. Erhält er einen Maklerauftrag, erstellt er ein Exposé des Objekts und inseriert es auf seiner Homepage, der örtlichen Zeitung und in seinem Büro. Er besucht das Objekt, macht Fotos, zeichnet einen Grundriss, vermisst das Objekt und berät den Verkäufer/Vermieter beim Preis.
Meldet sich ein Interessent, trifft er sich mit ihm und führt einen Background-Check durch, um zu sehen, ob er für das Objekt infrage kommt. Falls ja, vereinbart er mit dem Interessenten einen Besichtigungstermin.
Gefällt dem Interessenten die Immobilie, unterbreitet er dem Verkäufer/Vermieter das Angebot. Im weiteren Verlauf bereitet der Immobilienmakler alle notwendigen Dokumente vor. Häufig setzt er auch den Kaufvertrag/Mietvertrag auf und begleitet auf Wunsch die Parteien zum Termin beim Notar.
Die Voraussetzungen
Der Gesetzgeber macht lediglich zur Voraussetzung, dass ein Immobilienmakler eine Maklererlaubnis nach §34c der Gewerbeordnung vorweisen muss. Sie belegt, dass der Inhaber in den letzten 5 Jahren nicht straffällig wurde.
Theoretisch könnte jede volljährige Person als Immobilienmakler arbeiten. In der Praxis sieht das anders aus. Der Wettbewerb ist groß. Um erfolgreich zu sein, benötigt ein Immobilienmakler eine Reihe von Voraussetzungen:
- Menschenkenntnis
- Kommunikationsfähigkeiten
- Verhandlungsgeschick
- Marketing
Der Immobilienmakler sollte Kenntnisse im Bau- und Immobilienrecht besitzen, die Preisentwicklung auf dem Markt kennen und in der Lage sein, bei Konflikten zu vermitteln. Er muss es verstehen, Kunden zu akquirieren und sich selbst zu vermarkten.
Aus diesem Grund haben viele Immobilienmakler Betriebswirtschaftslehre, Fachrichtung Immobilien, Baubetriebswirtschaft, Baumanagement oder Immobilienwirtschaft studiert oder besitzen eine Qualifikation zum Immobilienkaufmann.
Die Ausbildung zum Immobilienmakler
Immobilienmakler ist kein Ausbildungsberuf. Die IHK bietet einen Lehrgang für Immobilienmakler an. Er dauert 14 Tage und kann online oder im Präsenzunterricht absolviert werden.
Bei erfolgreichem Abschluss erhält der Teilnehmer ein Zertifikat. Für die Teilnahme sind keine besonderen Voraussetzungen erforderlich.
Im Lehrgang werden kaufmännische, juristische und soziale Inhalte vermittelt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Rechtliche Rahmenbedingungen (Grundstückskaufverkauf, Grundbuch, Haftung für Makler, Miet‑, Pacht- und Erbbaurecht
- Kundenakquise
- Provision – Voraussetzungen und Arten
- Immobilienmarkt im Überblick
- Finanzierung und Steuern
- Marketing und Business-Etikette
- Besonderheiten und praktische Beispiele
Einsatzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen
Immobilienmakler arbeiten sowohl im Büro als auch im Außendienst. Sie arbeiten am Computer, führen Kundengespräche, legen Exposés an und pflegen ihre Homepage. Sie müssen den Umgang mit den gängigen Büroprogrammen sicher beherrschen und Geschick sowie Feingefühl beim Umgang mit Menschen beweisen.
Bei Außenterminen treffen sie sich mit Kunden, um Objekte zu präsentieren. Häufig suchen sie auch Behörden auf oder erscheinen zu Notar- und Gerichtsterminen.
Die Arbeitszeiten sind unregelmäßig. Ein Großteil der Außentermine findet nach dem Ende der üblichen Arbeitszeiten statt; abends, an Wochenenden oder an Feiertagen.
Die meisten Immobilienmakler sind als Selbständige tätig. Nur wenige arbeiten als Angestellte in einer Wohnungsgenossenschaft, einer Wohnungsbaugesellschaft oder einer großen Immobilienfirma. Einige Agenturen, Banken, Bausparkassen und Sparkassen beschäftigen ebenfalls Immobilienmakler.
Verdienstmöglichkeiten als Immobilienmakler
Der Verdienst als Immobilienmakler schwankt stark. Er hängt von der Berufserfahrung und der Region ab. In erster Linie ist er jedoch erfolgsabhängig. Bei den wenigen fest angestellten Immobilienmaklern setzt sich der Verdienst aus einem relativ niedrigen Grundgehalt und einer ergänzenden Provision zusammen.
Einsteiger können mit etwa 1.000 Euro Grundgehalt und weiteren 1.000 – 1.500 Euro Provision rechnen. Wer einen Tarifvertrag hat, kommt auf einen monatlichen Verdienst von 3.300 – 3.700 Euro. Erfahrene Immobilienmakler können dagegen weit mehr als 6.000 Euro pro Monat verdienen.
Karrieremöglichkeiten und Perspektiven
Wer als Immobilienmakler in einer Festanstellung arbeitet, kann seine beruflichen Chancen durch eine Weiterbildung zum Immobilienfachwirt oder Betriebswirt für Immobilien verbessern. Nachdem sie einige Jahre Berufserfahrung gesammelt und sich einen Kundenstamm aufgebaut haben, wagen viele Immobilienmakler den Schritt in die Selbstständigkeit.
Die Perspektiven für Immobilienmakler sind gemischt. Es stimmt, dass man als Immobilienmakler erfolgreich sein und sehr viel Geld verdienen kann. Das schaffen aber nur wenige. Der Immobilienmarkt ist angespannt und die Konkurrenz groß.
Besonders Neulinge haben es schwer, lukrative Aufträge zu bekommen. Sie benötigen viel Geduld, einen langen Atem und eine Portion Glück, um ein erfolgreicher Immobilienmakler zu werden.
Fazit: Immobilienmakler: Ein abwechslungsreicher Job, der gute kommunikative Eigenschaften voraussetzt
Die Tatsache, dass praktisch jedermann als Immobilienmakler arbeiten darf, bedeutet nicht, dass die Tätigkeit einfach ist. Die gesetzlichen Voraussetzungen für den Beruf mögen niedrig sein, die Anforderungen der Praxis sind dafür umso höher.
Der deutsche Immobilienmarkt ist angespannt, die Gesetzeslage ändert sich ständig und die Konkurrenz ist groß. Um sich durchsetzen zu können, benötigen Sie Kenntnisse auf vielen Gebieten, müssen mit Kunden umgehen können und gut im Marketing sein.
Wenn Sie es schaffen, erwartet Sie eine interessante Tätigkeit mit einem überdurchschnittlichen Verdienst.