Richtig vorsorgen: Anlagetipps für Berufseinsteiger

Beim Ein­stieg in den ers­ten Job liegt das gan­ze Leben noch vor Ihnen. Trotz­dem ist es der geeig­nets­te Zeit­punkt, um an die Vor­sor­ge für spä­ter zu den­ken. Nach dem Abschluss der Aus­bil­dung oder dem erfolg­rei­chen Stu­di­um freu­en sich vie­le Ein­stei­ger auf ihren ers­ten Job. Sie tre­ten die Stel­le mit gro­ßen Träu­men und Erwar­tun­gen an. 

Wer weiß, viel­leicht wer­den Sie eines Tages zum Geschäfts­füh­rer des Unter­neh­mens ernannt oder sie bekom­men eine lei­ten­de Posi­ti­on in einer Zweig­stel­le in den USA, Aus­tra­li­en oder Bra­si­li­en angeboten? 

So groß wie die Träu­me am Beginn des Berufs­le­bens auch sein mögen, das Bud­get ist häu­fig klein. Ein­stiegs­ge­häl­ter sind übli­cher­wei­se nicht gera­de üppig. Der Geld­be­darf ist dage­gen hoch. 

Der Beginn des Berufs­le­bens fällt oft mit dem Ein­zug in die ers­te eige­ne Woh­nung und dem Kauf des ers­ten Autos zusam­men. Das alles muss finan­ziert wer­den. Da rückt der Gedan­ke an die Vor­sor­ge für das Alter oder eine Berufs­un­fä­hig­keit in den Hintergrund.

Warum ist es wichtig und richtig, mit der Altersvorsorge zeitig zu beginnen?

Die Alters­vor­sor­ge wird in unter­schied­li­chen For­men ange­bo­ten. Fast alle beru­hen dar­auf, dass Kapi­tal ange­spart wird, das ver­zinst wird. Durch den Zins und die fort­lau­fend gezahl­ten Bei­trä­ge ver­mehrt sich das Kapi­tal. Bei Fäl­lig­keit der Ver­si­che­rung wird ent­we­der ein Betrag als eine ein­ma­li­ge Sum­me aus­ge­zahlt oder eine monat­li­che Ren­te auf Lebens­zeit ausgezahlt.

Je eher Sie anfan­gen, umso län­ger zah­len Sie Prä­mi­en, umso höher wird das Kapi­tal. Durch den Zin­ses­zins­ef­fekt wächst es noch erheb­lich schnel­ler. Als jun­ger Bei­trags­zah­ler kön­nen Sie mit nied­ri­gen monat­li­chen Bei­trä­gen eine beacht­li­che pri­va­te Ren­te als Ergän­zung zur gesetz­li­chen Ren­te aufbauen. 

Das erlaubt Ihnen, Ihren Lebens­abend zu genie­ßen, zu rei­sen, sich ein gutes Auto zu kau­fen und ande­re lang geheg­te Wün­sche zu erfüllen.

Wie sieht es mit der Berufsunfähigkeitsversicherung aus?

Die­se Ver­si­che­rung wird auch BU-Ver­si­che­rung oder BUV genannt. Sie wird von Exper­ten als abso­lut not­wen­dig erach­tet, weil sie ein exis­ten­zi­el­les Risi­ko absi­chert. Wenn Sie aus irgend­wel­chen Grün­den nicht mehr in der Lage sind, Ihren Beruf aus­zu­üben, bekom­men Sie nur mini­ma­le staat­li­che Unterstützung. 

Stel­len Sie sich vor, Sie haben gera­de eine Fami­lie gegrün­det und sich ein Haus gekauft oder gebaut. Unter sol­chen Umstän­den bedeu­tet eine per­ma­nen­te Berufs­un­fä­hig­keit das finan­zi­el­le Ende. Die BUV ver­hin­dert das, indem Sie Ihnen bis zum ver­ein­bar­ten Zeit­punkt (idea­ler­wei­se bis zum Beginn der Alters­ren­te) eine monat­li­che Ren­te zahlt.

Jun­ge Mit­glie­der zah­len in der Regel nied­ri­ge Prä­mi­en ‚weil sie über­wie­gend in guter kör­per­li­cher Ver­fas­sung sind und kei­ne Vor­er­kran­kun­gen, Ope­ra­tio­nen oder Unfäl­le haben.

In die­sem Zusam­men­hang soll­ten Sie wis­sen, dass in Deutsch­land pro Jahr 200.000 – 300.000 Men­schen berufs­un­fä­hig wer­den. Die Anzahl steigt kon­ti­nu­ier­lich. Zwar gibt es immer weni­ger kör­per­lich belas­ten­de Arbei­ten, dafür füh­ren aber immer mehr psy­chi­sche Pro­ble­me, Erkran­kun­gen von Ske­lett, Mus­keln und Bin­de­ge­we­be sowie Krebs zu Berufs­un­fä­hig­keit. Min­des­tens jeder 4. Beschäf­tig­te muss damit rech­nen, sein Arbeits­le­ben durch Berufs­un­fä­hig­keit vor­zei­tig zu beenden.

Praktische Tipps für die private Altersvorsorge

Vie­le Arbeit­ge­ber bie­ten ihren Beschäf­tig­ten als Bonus eine betrieb­li­che Alters­vor­sor­ge an. Soll­te es der­ar­ti­ge Ange­bo­te in Ihrer Fir­ma geben, ist es rat­sam, sie in Anspruch zu neh­men. Der Arbeit­ge­ber über­nimmt einen Teil der Prä­mi­en oder zahlt sie in man­chen Fäl­len sogar vollständig. 

Sie kön­nen sich dadurch eine gute zusätz­li­che Alters­vor­sor­ge auf­bau­en, ohne gro­ße Abstri­che an Ihrem Lohn oder Gehalt in Kauf neh­men zu müs­sen. Die Prä­mi­en wer­den häu­fig gleich vom Lohn abge­zo­gen, sodass das Spa­ren leicht gemacht wird. In die­se Kate­go­rie fal­len auch ver­mö­gens­wirk­sa­me Leis­tun­gen (VWL).

Schlie­ßen Sie zum Bei­spiel mit einen klas­si­schen Bau­spar­ver­trag ab und wenn er aus­ge­zahlt wird, inves­tie­ren Sie das Geld in Ihre Alters­vor­sor­ge. Falls Sie eines Tages den Arbeit­ge­ber wech­seln soll­ten, kön­nen Sie häu­fig den Ver­trag zum neu­en Arbeit­ge­ber mit­neh­men und wei­ter­lau­fen las­sen oder Sie las­sen ihn ruhen. 

Praktische Tipps für die Berufsunfähigkeitsversicherung

Beim Abschluss der Poli­ce müs­sen Sie eine lan­ge Lis­te von Gesund­heits­fra­gen beant­wor­ten. Neh­men Sie sich genü­gend Zeit dafür und über­le­gen Sie sich Ihre Ant­wor­ten genau. Wenn Sie bei­spiels­wei­se Unfäl­le oder schwe­re Erkran­kun­gen, die Sie in der Ver­gan­gen­heit hat­ten, nicht ange­ben, kann die Ver­si­che­rung im Leis­tungs­fall die Zah­lung einer Ren­te verweigern. 

In dem Fall wären auch die bis dahin gezahl­ten Bei­trä­ge ver­lo­ren, weil die BUV eine Risi­ko­ver­si­che­rung ist.

Allgemeine Hinweise für den Abschluss von Vorsorge-Versicherungen

Der deut­sche Ver­si­che­rungs­markt ist hart umkämpft. Es gibt mehr als 60 Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten, die meh­re­re Hun­dert Tari­fe anbie­ten. Dazu kom­men noch ähn­li­che Pro­duk­te von Ban­ken und Sparkassen. 

Sie soll­ten sich auf jeden Fall per­sön­lich bera­ten las­sen. Die Ver­gleichs­por­ta­le im Inter­net eig­nen sich nur, um Ihnen einen ers­ten Über­blick zu geben. Am bes­ten ist es, sich an einen pro­fes­sio­nel­len Finanz­be­ra­ter zu wenden.

Bevor­zu­gen Sie unab­hän­gi­ge Bera­ter, die ein Hono­rar ver­lan­gen. Sie bera­ten objek­tiv und emp­feh­len Ihnen die bes­ten Pro­duk­te auf dem Markt.

Vor­sicht vor “kos­ten­lo­sen” Bera­tun­gen durch Ban­ken, Ver­si­che­run­gen oder Ver­mö­gens­be­ra­ter. Sie arbei­ten nicht objek­tiv, son­dern emp­feh­len nur sol­che Finanz­pro­duk­te, für die sie eine statt­li­che Pro­vi­si­on kas­sie­ren. Am Ende kann Sie die “kos­ten­lo­se” Bera­tung teu­er zu ste­hen kommen.

Ver­ein­ba­ren Sie bei den Ver­trä­gen eine Dyna­mi­sie­rung. Das bedeu­tet, die Bei­trä­ge wer­den von Zeit zu Zeit erhöht, damit die Ver­si­che­rungs­sum­me der Ent­wick­lung der Infla­ti­on und der Kauf­kraft ange­passt wird. Dadurch ver­mei­den Sie eine Unterversicherung.

Fazit: Zeitig begonnen – gut vorgesorgt

Bei der Vor­sor­ge für das Alter und Berufs­un­fä­hig­keit zahlt es sich aus, wenn Sie mög­lichst zei­tig anfan­gen. In jun­gen Jah­ren sind die Prä­mi­en nied­rig und Sie kön­nen durch den Zin­ses­zins­ef­fekt eine gro­ße Sum­me Kapi­tal bilden. 

Wann immer es mög­lich ist, nut­zen Sie staat­li­che För­der­mit­tel oder eine För­de­rung durch den Arbeit­ge­ber. Las­sen Sie sich vor dem Ver­trags­ab­schluss durch unab­hän­gi­ge Exper­ten bera­ten. Ver­glei­chen Sie Ihre Ver­trä­ge von Zeit zu Zeit und zögern Sie nicht zu wech­seln, wenn das vor­teil­haft ist.

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