Influencer-Marketing und Blog-Marketing durch Insider
Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Dieser alte Ausspruch ist heute aktueller denn je. Aufgrund der Digitalisierung und der immer weiteren Verbreitung des Internets (Dank Smartphones und Tablets) entstehen neue Tätigkeiten, während so manch ein altehrwürdiger Beruf verschwindet.
Wer kennt beispielsweise noch jemand, der als Schuster oder einen Gepäckträger arbeitet? Dafür tauchen scheinbar aus dem Nichts ganz neue Begriffe auf, die meistens irgendwie mit dem Internet in Verbindung stehen.
Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in dieser interessanten Hintergrund-Info.
Was ist ein Influencer?
Das Wort kommt aus der englischen Sprache und kann mit dem Begriff “Beeinflusser” übersetzt werden. Wahrscheinlich wäre Meinungsmacher ein treffenderes Wort. Influencer sind Leute mit sehr vielen sozialen Kontakten, die viele Fans (Follower) haben.
Influencer beeinflussen ihre Kontakte auf verschiedene Art und Weise. Sie verbreiten zum Beispiel ihre Meinung oder Ansicht zu diversen Problemen oder gesellschaftspolitischen Fragen. Fast immer geht es jedoch um Dinge, die besonders junge Leute interessieren. Dazu zählen Themen wie Mode, Stil, Musik, Promis, Dinge, die gerade angesagt sind und Ähnliches. Influencer sagen Ihre Meinung oder geben Empfehlungen zu diesen Themen ab.
Ihre Follower fassen diese Meinung positiv auf und eifern dem Influencer nach.
Im Grunde genommen ist Influencing eine Marketing-Strategie des digitalen Zeitalters. Influencer bringen ihre Follower dazu, bestimmte Produkte zu kaufen oder Dinge zu tun.
Was sind Vlogger?
Vlogger leitet sich vom Wort Vlog her. Das ist wiederum ein Kunstwort aus den Begriffen Video und Blog. Blog ist ein öffentlich geführtes Tagebuch, beispielsweise auf einer Webseite. Ein Video Blog, kurz Vlog genannt, ist nichts anderes als ein Video-Tagebuch, das von einem Vlogger verfasst wird.
In den Vlogs berichten die Vlogger von ihren Erlebnissen. Sehr populär sind zum Beispiel Reise-Vlogs. Auch bei Konzerten, Sportveranstaltungen und anderen Anlässen werden Vlogs gesendet. Diese Art der Berichterstattung wird erst durch die weltweite Verbreitung des mobilen Internets möglich.
Was früher nur Reporter mit der Hilfe riesiger Übertragungswagen tun konnten, ist heute jedermann möglich. Ein Vlogger kann ein Straßenfest in Berlin ebenso leicht filmen und das Video ins Internet hochladen wie Szenen vom Karneval in Rio.
Moderne Handykameras liefern so gute Aufnahmen (inklusive Ton), dass sie schon fast professionelle Qualität haben.
Was sind Instagramer?
Instagramer sind Menschen, die Instagram verwenden, um andere zu erreichen. Instagram ist ein soziales Netzwerk, das 2010 in den USA gegründet wurde. Bei Instagram kann man Fotos mit dem Smartphone oder dem Tablet machen, bearbeiten und kommentieren und auf sein Konto hochladen.
Andere Nutzer können die Fotos ansehen, ihnen ein “I like” geben, teilen und kommentieren. Ursprünglich wurde Instagram von Hollywoodstars benutzt, um ihre Fans über Details aus ihrem Tagesablauf zu informieren.
Im ersten Jahr nach seiner Gründung hatte Instagram 1 Million Mitglieder. Ende 2018 war daraus mehr als 1 Milliarde (!) geworden.
Kann man als Influencer, Vlogger oder Instagramer Geld verdienen?
Das ist durchaus möglich, jedoch nicht so einfach wie es sich viele vorstellen. Die Einnahmen sind umso höher, je größer die Reichweite ist. Damit ist die Zahl der Follower gemeint. Es gibt verschiedene Optionen, um auf diese Art Geld zu verdienen. Wer bereits bekannt kann beispielsweise seine Bilder gegen Bezahlung als Download zur Verfügung stellen. Das klappt aber natürlich nicht bei Otto Normalverbraucher.
Für den gibt es die Möglichkeit, gezielt Werbung für bestimmte Produkte zu machen. Weibliche Influencer geben beispielsweise Tipps zum Schminken und empfehlen bestimmte Produkte. Andere zeigen sich in modischer Kleidung einer bestimmten Marke. Männer berichten in einem Vlog, wie sie beispielsweise ein altes Auto restaurieren und loben dabei eine bestimmte Werkzeug-Marke oder sie sind irgendwo unterwegs, essen in einem Restaurant und geben ihre Empfehlungen ab.
Eine weitere Option besteht darin, Links im Video einzubetten, die zu den Webseiten der Hersteller führen oder auch ausschließlich Produkte eines bestimmten Herstellers im Video zu verwenden (Produktplatzierung).
Je mehr Follower ein Vlogger hat, um so mehr Geld erhält er von den Firmen, deren Produkte er anpreist.
Von den Werbeeinnahmen leben können aber nur wenige. Bei den meisten ist es nur ein relativ geringfügiger Nebenverdienst. Wer als Influencer, Vlogger oder Instagramer reich werden will, benötigt Ausdauer und Selbstvertrauen. Nicht zuletzt muss er verstehen, zufällige Zuschauer von sich zu überzeugen und sie dazu bringen, seinen Kanal zu abonnieren oder seinem Account zu folgen.
Wie geht es weiter?
Die Zukunft dieser eben erst entstandenen Jobs scheint ungewiss, denn bereits jetzt zeichnet sich eine neue Entwicklung ab: Roboter (Bots) sind auf dem Vormarsch. Vor kurzem berichtete die New York Post im einem Artikel über die Instagramerin Shudu. Sie ist in Südafrika beheimatet und sieht so aus, wie man(n) sich ein schwarzes Model vorstellt. Shudu hat innerhalb kürzester Zeit fast 200.000 Followers. Mehr als ein Mann bekannte, dass es sich unsterblich in sie verliebt hätte.
Das Problem: Shudu ist kein Mensch, sondern ein Avatar, der von einem Briten geschaffen wurde. Shudu und ihre Kolleginnen sind so realistisch, dass sie sogar von Top-Modelagenturen gebucht werden. Gerüchte besagen, dass Shudu pro Posting um die 10.000 US Dollar verdienen soll. Von solchen Einnahmen können die meisten echten Influencer nur träumen.
Fazit: Ein hochkreativer, aber risikoreicher Job mit großem Potenzial
Influencer, Vlogger und Instagramer sind meistens selbstständige Einzelunternehmer, die durch ein großes, privates Interesse an einem Thema erfolgreich werden. Sie promoten Produkte zu Hause an einem Homeoffice Arbeitsplatz und erhalten je nach persönlichem Fleiß lukrative Werbeeinnahmen. Es sind ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Eigenmotivation sowie kommunikatives Geschick erforderlich.
Auch wenn sich dieser Job sehr kreativ anhört, ist er mit sehr viel Fleiß und hohen Risiken verbunden. Es sind viele Stunden Arbeit erforderlich, meistens auch am Wochenende.
Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist der Austritt aus dem gesetzlichen Sozialversicherungssystem. Im Alter können diese Personen in finanzielle Engpässe kommen, wenn sie nicht privat für die Altersvorsorge gespart haben. Auch das Risiko einer privaten Krankenversicherung ist nicht zu unterschätzen. Ein Zurückwechseln in das Sozialversicherungssystem ist nicht mehr ohne Weiteres möglich.