Gesundheitsmanager – Ein neuer Beruf mit guten Perspektiven
Karriere als Gesundheitsmanager: Studium, Einstieg, Gehalt
Der Gesundheitsmanager ist ein akademischer Beruf, der die beiden Bereiche Gesundheitsfürsorge und Wirtschaftlichkeit miteinander vereint.
Gerade die Ereignisse in der jüngsten Zeit zeigen, vor welchen enormen Aufgaben das deutsche Gesundheitswesen steht. Es soll eine ausgezeichnete gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung gewährleisten, den Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen bieten und zur gleichen Zeit wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.
Letztere spielen eine immer größere Rolle, weil der Altersdurchschnitt der Bevölkerung wächst und ältere Menschen mehr und kostenintensive Behandlungen benötigen. Dazu kommen die Auswirkungen des technischen Fortschritts. Moderne Behandlungsmethoden und medizinische Geräte sind zwar effektiver als früher, in der Regel aber auch wesentlich teurer.
Der Staat versucht mit einer Reihe von Maßnahmen und Gesetzen den Gesundheitsmarkt zu regulieren. So werden beispielsweise kleinere, ineffiziente Krankenhäuser geschlossen oder zusammengelegt und die ambulante Betreuung von Patienten gefördert.
Zusätzlich dazu werden Kostenstrukturen und Vergütungsmodelle, sowie die Verhandlungen mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen komplexer. Genau aus diesem Grund wurde der Beruf des Gesundheitsmanagers geschaffen.
Welche Aufgaben hat ein Gesundheitsmanager?
Ein Gesundheitsmanager ist vor schwierige Aufgaben gestellt, die auf den ersten Blick nur schwer miteinander zu vereinen sind. Seine wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung.
Zur selben Zeit muss er jedoch auch darauf achten, dass die Arbeitsbedingungen der im Gesundheitswesen Beschäftigten den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Da es sich um einen Manager-Beruf handelt, muss die Kombination der vorgenannten Maßgaben so vereint werden, dass eine Kostendeckung erfolgt.
Im Idealfall, ist das ausgesteuerte Jahresendergebnis ein positives um von dem erarbeiteten Gewinn, neue Investitionen an den Gesundheitseinrichtungen zu refinanzieren. Gesundheitsmanager werden alternativ auch als Gesundheitsökonomen bezeichnet. Sie sind für eine bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verantwortlich und erarbeiten gemeinsam mit Vertretern der öffentlichen Hand, sowie Ihren Fachleuten innerhalb der Unternehmen einer zukunftsweisende Strategie um den langfristigen Bestand Ihrer Einrichtungen zu gewährleisten.
Folgende Aufgaben werden an Gesundheitsmanager gestellt:
- Finanzverwaltung & Controlling
- Personalführung
- Einkauf
- Vermittlung zwischen Krankenkassen, Ärzten, Patienten und Herstellern von Medikamenten
- Bedarfsplanung zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung
- Entwicklung von Maßnahmen zur allgemeinen Vorbeugung und zur Suchtprävention
- Entwicklung von Maßnahmen um Arbeitsplätze und das Arbeitsumfeld gesundheitsfördernd zu machen
- Betreuungsangebote für die Kinder von Mitarbeitern
- Angebote für interne Sport- und Freizeitmöglichkeiten
Voraussetzungen für die Tätigkeit als Gesundheitsmanager
Da es sich um einen akademischen Beruf handelt, ist die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife eine Grundvoraussetzung. Zu den benötigen Charaktereigenschaften gehören:
- Wirtschaftliches Denken
- Soziale Kompetenz
- Empathie
- Sehr gute Kommunikationsfähigkeiten
- Durchsetzungsvermögen
- Teamfähigkeit
- Eigenverantwortung
- Organisationstalent
- Genauigkeit & Zuverlässigkeit
Sehr gute Englischkenntnisse werden ebenfalls erwartet
Das Studium mit dem Ziel Gesundheitsmanager
Das Studium kann sowohl als Direktstudium, Fernstudium oder auch als duales Studium erfolgen. Zu den beliebtesten Studiengängen gehören:
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsökonomie
- Gesundheitswissenschaften
- Public Health
- Gesundheitsförderung
Studiengänge werden an 36 Fachhochschulen, 4 Akademien und 3 Universitäten angeboten.
Das Studium besteht aus 2 Teilen, einem Bachelor Studium, gefolgt von einem Master Studium. Das Bachelor Studium umfasst 6 – 8 Semester und das Master Studium weitere 4 Semester. In den ersten Semestern liegt der Fokus auf betriebswirtschaftlichen Themen. Danach verlagert sich der Schwerpunkt auf medizinische, juristische und fachspezifische Bereiche. Einige Fächer sind beispielsweise:
- BWL
- Controlling
- Wirtschaftsenglisch
- Medizinische Grundlagen
- Gesundheitspolitik
- Medizinrecht
- Gesundheitsökonomie
- Unternehmensführung & Unternehmensethik
- Finanz- und Investitionsmanagement
Arbeitgeber und Einsatzorte für Gesundheitsmanager
Die wichtigsten Arbeitgeber sind Einrichtungen des Gesundheitswesens, darunter zum Beispiel:
- Krankenhäuser und Reha-Kliniken
- Pflegeheime, Seniorenheime
- ambulante Pflegeeinrichtungen
- Krankenkassen
- Einrichtungen für betreutes Wohnen
- Unternehmen
Besonders haben in den vergangenen Jahren die Vorteile eines Gesundheitsmanagers zu schätzen gelernt. Viele große Unternehmen schaffen Stellen für Gesundheitsmanager. Sie sollen die Umgebung im Unternehmen so gestalten, dass die Arbeitnehmer so gesund wie möglich bleiben. Dies führt zu einer höheren Produktivität der Mitarbeiter und zu einem geringeren Krankenstand.
Die Tätigkeit ist kein reiner Bürojob. Gesundheitsmanager sind aktiv in Ihren Einrichtungen unterwegs um Gespräche zu führen und an Terminen teilzunehmen. In größeren Unternehmen ist eine Betreuung von mehreren Einrichtungen möglich, sodass auch hier wechselnde Tätigkeitsstätten vorkommen. Gerade in der Form als beratende Tätigkeit werden Gesundheitsmanager aktuell von etablierten Beratungsunternehmen gerne angestellt. Hier fordert das anstehende Projektgeschäft oftmals eine Präsenz vor Ort und unregelmäßige Arbeitszeit, bietet jedoch eine vergleichsweise hohe Vergütung.
Die Verdienstmöglichkeiten als Gesundheitsmanager
Das Einstiegsgehalt liegt bei ca. 3.000 € brutto monatlich. Die Höhe des Einkommens hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören beispielsweise die Region bzw. das Bundesland, der Arbeitgeber und die Qualifikation. Im Osten Deutschlands ist das Einkommen im Durchschnitt niedriger.
Arbeitgeber wie Pharmaunternehmen oder Krankenkassen bezahlen mehr als ein privates Seniorenheim oder eine Gemeinschaftspraxis. Wenn Sie einen Master als Abschluss und einige Jahre Berufserfahrung haben, kann das Gehalt schnell auf über 6.000 € brutto monatlich steigen.
Hinzu kommen weitere attraktive Gehaltsbestandteile, wie zum Beispiel ein Dienstwagen oder eine großzügige Bonusvereinbarung. Im Durchschnitt verdienen Gesundheitsmanager in den ersten Berufsjahren zwischen 3.500 – 4.000 €/Monat. Oftmals werden von Unternehmen speziell für Studienabgänger zugeschnittene Trainee-Programme angeboten.
Hier bekommen Absolventen die Möglichkeit innerhalb ihrer Anstellung als Trainee, mehrere Unternehmensbereiche oder Standorte zu durchlaufen, um Berufserfahrung zu sammeln und mehrere Perspektiven des Berufslebens kennenzulernen. Trainees haben im Anschluss an das Trainee Programm sehr gute Chancen innerhalb des Unternehmens oder auch bei einem Jobwechsel, gut dotierte Positionen zu bekleiden.
Zukunftsaussichten
Die Perspektiven für Gesundheitsmanager sehen gut aus. Der Beruf wurde ja erst vor ein paar Jahren geschaffen, weil die Notwendigkeit besteht, auf der einen Seite eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, auf der anderen Seite aber ein Ausufern der Kosten zu verhindern.
Genau das ist die Spezialität des Gesundheitsmanagers. Nach Absolventen in dieser Studienrichtung besteht eine große Nachfrage. Wenn Sie ein paar Jahre praktische Erfahrung gesammelt haben und gut in Ihrem Job sind, können Sie sich binnen weniger Jahren zu einer Führungskraft entwickeln und komplexe Abteilungen oder einzelnen Einrichtungen leiten.
Der Gesundheitsmanager – Bindeglied zwischen Anbieter und Patienten
Der Beruf des Gesundheitsmanagers ist richtig für Sie, wenn Ihnen der Umgang mit Zahlen und Buchhaltung liegen. Darüber hinaus beschäftigen sich Gesundheitsmanager auch mit medizinischen und gesundheitlichen Fragen.
Es handelt sich nicht um einen reinen Bürojob. Sie haben in Ausübung Ihrer Tätigkeit viel mit Menschen aus allen Bereichen des Lebens zu tun und führen Gespräche mit unterschiedlichsten Personengruppen.
Sie entwickeln Konzepte und übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben. Darüber hinaus die Chancen auf eine überdurchschnittliche Bezahlung gut und Ihnen offenbaren sich langfristige berufliche Perspektiven.