Lukrativ & abwechslungsreich: Jobs in der Agrarbranche
Über viele Jahre hatte die Landwirtschaft ein schlechtes Image. Bauern galten als rückständig, die unter primitiven Bedingungen hart arbeiten mussten und trotzdem kaum genug verdienten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es war die Rede vom Bauernsterben und von Überschuldung.
Bereits vor einigen Jahren setzte eine Trendwende ein. Heute sind landwirtschaftliche Berufe wieder gefragt und die Nachwuchssorgen sind deutlich geringer als in der Industrie. Das betrifft übrigens alle Berufe, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Gartenbau, der Landschaftspflege und der Forstwirtschaft.
Lesen Sie in diesem Jobratgeber weiter, um einige Gründe dafür zu erfahren. Lohnt es sich in der Landwirtschaft zu arbbeiten?
Die internationale Lage hat sich geändert
Die Weltbevölkerung wächst immer weiter an. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl von Kriegen und vergleichbaren Konflikten. Das bedeutet der Ausfall von immer mehr Flächen für die Landwirtschaft.
Die Situation wird durch die zunehmenden Unwetter- und Dürreschäden noch verstärkt. Diese schlechte Entwicklung hat positive Folgen für die Bauern. Agrarprodukte sind gefragt wie nie zuvor. Die extreme Nachfrage von Bio-Produkten beflügelt den Umsatz regionaler Bauern.
Langfristig steigen die Preise. Die Zukunft der Bauern ist gesichert, weil sie immer wichtiger werden.
Die Technik hat sich weiterentwickelt
Längst wird in der Landwirtschaft bereits ähnlich gearbeitet wie in der Industrie. Der Anteil manueller Arbeit nimmt immer weiter ab. Moderne Landmaschinen sind mit GPS und Bordcomputer ausgestattet, um sie effizient einsetzen zu können.
Wann Kühe gemolken, Felder bewässert oder bearbeitet werden, bestimmt ein Computer. Bauern von heute sind Unternehmer. Wer einen Hof erfolgreich führen will, muss sich nicht nur in der Landwirtschaft gut auskennen, sondern benötigt auch Kenntnisse in BWL und IT.
Schon lange redet niemand mehr von dummen Bauern. In Fakt, erfolgreiche Landwirte brauchen einen Universitäts- oder Hochschulabschluss.
Durch die Entwicklung der Technik ist die Arbeit in der Landwirtschaft interessanter und geistig anspruchsvoller geworden.
Das Image der Landwirtschaft hat sich gewandelt
Tätigkeiten in der Landwirtschaft und ähnlichen Branchen gelten als »grüne Berufe«. Aufgrund der eingangs erwähnten weltpolitischen Ereignisse erkennen immer mehr Menschen, wie wichtig die Landwirtschaft für jede Volkswirtschaft ist.
Davon abgesehen sind landwirtschaftliche Berufe gesund. Man bewegt sich viel an der frischen Luft. Es besteht eine gute Mischung aus körperlicher und intellektueller Belastung. Noch dazu hat man direkt mit der Natur, mit Tieren und Pflanzen, zu tun. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Man weiß nie im Voraus, was der kommende Tag bringen wird.
Was für ein Unterschied zu einem öden Job im Büro oder am Fließband! Dazu kommt, dass in der Landwirtschaft nur relativ wenig Nachtarbeit geleistet wird (jedoch öfter an Wochenenden und Feiertagen).
Bessere Wohnsituation auf dem Land
Weil viele Menschen in die Städte ziehen, ist dort Wohnraum knapp und teuer. Das Leben in einer großen Stadt hat zwar viele Vorteile, ist aber definitiv teurer als auf dem Land.
Besonders in Flächenländern wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern gibt es in vielen Dörfern freie Wohnungen und Häuser – oft zu Preisen, von denen man in der Stadt nur träumen kann.
In vielen Fällen gehört ein großer Garten dazu, in dem die Kinder nach Herzenslust spielen und toben können. Im Dorf kennt man sich, hält zusammen und unterstützt sich in Notlagen. Es ist ruhiger und die Luft besser.
Natürlich hat das ländliche Leben auch Nachteile. Insgesamt betrachtet ist die Lebensqualität aber besser. Es gibt weniger Stress und Hetze und bessere soziale Kontakte.
Was können Sie tun, wenn Sie in der Landwirtschaft arbeiten wollen?
Einen eigenen Hof zu erwerben dürfte sehr schwer sein. Nicht nur, weil dazu enorme Summen an Kapital erforderlich sind. Die meisten Höfe sind Familienbetriebe, welche vererbt werden.
Um in einem landwirtschaftlichen Beruf zu arbeiten, müssen Sie jedoch nicht unbedingt Bauer werden. Viele Spezialisten sind gefragt. Die Bandbreite reicht vom Tierarzt über den Bewässerungstechniker, Landschaftsgärtner bis hin zum Mechatroniker für Land- und Baumaschinen.
Erkundigen Sie sich am besten in Ihrer zuständigen Arbeitsagentur nach Stellenangeboten in Ihrer Umgebung.
Parallel dazu schauen Sie doch auch auf den Höfen in Ihrer Umgebung vorbei. Trotz der modernen Technik können Landwirte immer ein paar helfende Hände gebrauchen. Solche Aushilfsjobs oder Saisonarbeit in der Landwirtschaft sind ein gutes Praktikum.
Sie können testen, ob Ihnen die Arbeit in der Landwirtschaft gefällt und ob Sie den Anforderungen gewachsen sind. Das ist besonders wichtig, wenn Sie selbst nicht vom Dorf kommen, sondern Städter sind. Das Leben auf dem Land ist anders. Nicht jedem gefällt es.
Wollen Sie als Selbständiger oder Freiberufler in der Landwirtschaft tätig sein, bedarf das noch besserer Vorbereitung. Dafür sollten Sie unbedingt Existenzgründerseminare besuchen und sich den Rat von Experten suchen.
Zusammenfassung: Agrarberufe sind spannend!
Arbeiten in der Landwirtschaft wird immer beliebter. Dafür gibt es mehrere Gründe. Landwirtschaftliche Berufe haben Zukunft, weil die Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Durch den Fortschritt der Technik sind viele landwirtschaftliche Berufe körperlich nicht mehr so schwer, dafür aber interessanter geworden. Gleichzeitig genießen landwirtschaftliche Berufe ein positives Image. Man arbeitet an der frischen Luft, kommt mit Tieren und Pflanzen in Kontakt und ist nicht so gestresst wie in der Industrie.
Wenn Sie daran denken, einen Beruf in der Landwirtschaft zu ergreifen, sollten Sie sich vorher gründlich informieren und wenn möglich ein bisschen in die Praxis schnuppern. Dann wissen Sie, ob ein Beruf in der Landwirtschaft Ihr Traumjob ist oder nicht.