Ofen- und Luftheizungsbauer – gefragter wie niemals zuvor

Wenn Sie gern in einem inter­es­san­ten und viel­sei­ti­gen Hand­werks­be­ruf arbei­ten möch­ten, ist Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er genau rich­tig für Sie.

Der Beruf des Ofen­bau­er- und Luft­hei­zungs­bau­ers gehört zu den Hand­werks­be­ru­fen mit jahr­hun­der­te­lan­ger Tra­di­ti­on. Er wird auch Ofen­set­zer und in Süd­deutsch­land Haf­ner genannt (von Hafen = Ofenka­chel). Daher lei­tet sich übri­gens auch der weit ver­brei­te­te Nach­na­me Haf­ner oder Höff­ner ab. Das zeugt davon, wie wich­tig Ofen­bau­er frü­her ein­mal waren.

Dar­an hat sich auch heu­te nichts geän­dert. Im Gegen­teil, durch die erhöh­ten Anfor­de­run­gen an den Umwelt­schutz müs­sen vie­le alte Hei­zungs­an­la­gen moder­ni­siert oder aus­ge­tauscht wer­den. Das hat zur Fol­ge, dass Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er heu­te gefrag­ter denn je sind.

Dar­über hin­aus hat der Beruf ein grü­nes Image bekom­men. Zu dem klas­si­schen Hand­werk des Ofen­bau­ers sind neue Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se über rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie und ener­gie­spa­ren­des Hei­zen gekommen.

Was macht ein Ofen- und Luftheizungsbauer?

Die meis­ten Ver­tre­ter die­ses Berufs arbei­ten für pri­va­te Auf­trag­ge­ber. Sie pla­nen und bau­en Öfen und Hei­zungs­an­la­gen. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Kachel­öfen, Her­de, Kami­ne, Warm­luft­hei­zun­gen, Öl‑, Gas- und Fest­stoff­bren­ner, Pel­let­hei­zun­gen, Be- und Ent­lüf­tungs­an­la­gen, Elek­tro­hei­zun­gen und Zentralheizungsanlagen.

Indus­tri­ell vor­ge­fer­tig­te Hei­zun­gen stellt der Ofen­bau­er vor Ort auf und schließt sie an. In die­sem Zusam­men­hang gehö­ren auch die Mon­ta­ge von Rohr­lei­tun­gen und die Instal­la­ti­on von Über­wa­chungs- und Sicher­heits­ein­rich­tun­gen zu den Auf­ga­ben des Ofen- und Luftheizungsbauers.

Immer mehr Kun­den möch­ten Hei­zungs­an­la­gen, die auf ihre Bedürf­nis­se zuge­schnit­ten wird. Der Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er ist der rich­ti­ge Exper­te dafür. Er kommt zum Kun­den, berät ihn und nimmt Maß. In der Werk­statt bestellt er eini­ge vor­ge­fer­tig­te Tei­le und baut die Heiz­an­la­ge zusam­men. Wie­der beim Kun­den muss er even­tu­ell vor der Instal­la­ti­on ein Fun­da­ment setzen.

Nach dem Anschlie­ßen infor­miert er dem Kun­den über die kor­rek­te Bedie­nung. Auch für die regel­mä­ßi­ge War­tung, Repa­ra­tu­ren oder bei Not­fäl­len ist der Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er zustän­dig. Der Beruf hat sich in den letz­ten Jah­ren erheb­lich gewan­delt, von dem des Hand­wer­kers, der ein Pro­dukt anfer­tigt zu dem eines Dienst­leis­ters und Beraters.

Voraussetzungen für Ausbildung und Tätigkeit

Ein bestimm­ter Schul­ab­schluss ist für die Aus­bil­dung nicht vor­ge­schrie­ben. Die meis­ten Bewer­ber haben einen Haupt­schul- oder Real­schul­ab­schluss. Auf dem Abschluss­zeug­nis wer­den gute Leis­tun­gen in den Fächern:

  • Deutsch
  • Mathe­ma­tik
  • Phy­sik
  • Wer­ken

vor­aus­ge­setzt.

Zu den kör­per­li­chen und cha­rak­ter­li­chen Vor­aus­set­zun­gen gehören:

  • hand­werk­li­ches Geschick
  • kör­per­li­che Belastbarkeit
  • sorg­fäl­ti­ges Arbeiten
  • selbst­stän­di­ges Arbeiten
  • gute Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten
  • gutes tech­ni­sches Verständnis

Die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer

Auf­grund der wei­ter oben erwähn­ten ver­än­der­ten Anfor­de­run­gen wur­de der Aus­bil­dungs­be­ruf erst 2006 geschaf­fen. Wäh­rend der drei­jäh­ri­gen Aus­bil­dung wer­den sowohl theo­re­ti­sche Kennt­nis­se als auch prak­ti­sche Fähig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten ver­mit­telt (dua­les System).

Der theo­re­ti­sche Unter­richt fin­det in Blö­cken statt. Wäh­rend der Aus­bil­dung ler­nen die Azu­bis in der Theo­rie zum Bei­spiel die Berech­nun­gen zum Bau von Hei­zungs- und Belüf­tungs­an­la­gen, Errech­nung der Effi­zi­enz, Aus­wahl der opti­ma­len Brenn­stof­fe und eine Rei­he ande­rer fach­spe­zi­fi­scher Din­ge. Die Theo­rie wird ergänzt durch die Leh­re im Ausbildungsbetrieb:

  • Bear­bei­tung von Kacheln, Flie­sen und Baukeramik
  • Bear­bei­tung von Scha­mott- und Klinkersteinen
  • Aus­klei­dung von Heizkammern
  • Ein­bau von Ein­zel­öfen, Raum­hei­zern und ande­ren Heizungsanlagen
  • Instal­la­ti­on von Luft­lei­tun­gen, ‑klap­pen und Ventilatoren
  • Instal­la­ti­on von Sicher­heits- und Überwachungsanlagen
  • Her­stel­lung von Verputze
  • Bera­tung und Kundengespräche

und eine lan­ge Rei­he wei­te­rer Dinge.

Arbeitgeber und Einsatzorte

Die meis­ten Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er arbei­ten in Hand­werks­be­trie­ben des Ofen‑, Kamin- und Hei­zungs­baus. Auch Instal­la­ti­ons­be­trie­be beschäf­ti­gen Ofen­bau­er. In der Indus­trie gibt es Arbeits­stel­len im Schorn­stein- und Indus­trie­ofen­bau. Die Her­stel­ler von Haus­halts­ge­rä­ten wie Elek­tro­ö­fen oder Gas­ther­men beschäf­ti­gen eben­falls Ofen- und Luftheizungsbauer.

Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er arbei­ten meis­tens in der Werk­statt und auf Bau­stel­len beim Kun­den. Die Arbeits­zei­ten sind gere­gelt und planbar.

Die Verdienstmöglichkeiten

In der Bran­che gibt es star­ke regio­na­le Schwan­kun­gen. Das erklärt die Unter­schie­de bei der Ausbildungsvergütung:

  • 1. Aus­bil­dungs­jahr: 550 – 800 €/Monat
  • 2. Aus­bil­dungs­jahr: 615 – 850 €Monat
  • 3. Aus­bil­dungs­jahr: 685 – 950 €/Monat

Das Ein­stiegs­ge­halt beträgt etwa 2.000 €/Monat (Brut­to). Mit eini­gen Jah­ren Berufs­er­fah­rung kann es bis auf 3.000 €/Monat anstei­gen. Ein Meis­ter ver­dient noch ein­mal ca. 500 €/Monat mehr.

Karriere und Perspektiven

Die Aus­sich­ten für Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er sind sehr gut. Bewer­ber kön­nen sich prak­tisch die Lehr­stel­len aus­su­chen. Das liegt dar­an, dass die­ser Beruf nur wenig bekannt ist. Auch aus­ge­bil­de­te Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er wer­den bun­des­weit hän­de­rin­gend gesucht.

Es gibt weit­aus mehr offe­ne Stel­len als Bewer­ber. Der Beruf bie­tet eine idea­le Grund­la­ge für den Start in die Selbst­stän­dig­keit. Dafür ist aller­dings der Meis­ter­brief Vor­aus­set­zung. Als selbst­stän­di­ger Hand­wer­ker haben Sie natür­lich höhe­re Ver­dienst­mög­lich­kei­ten. Über einen Man­gel an Auf­trä­gen wer­den Sie sich defi­ni­tiv kei­ne Sor­gen machen müssen.

Fazit: Ofen- und Luftheizungsbauer – Ein Beruf mit Zukunft

Der Beruf ist die rich­ti­ge Wahl für Sie, wenn Sie noch mit ihren Hän­den arbei­ten und das, was Sie geschaf­fen haben, sehen und anfas­sen wol­len. Mehr und mehr Kun­den wün­schen indi­vi­du­ell gestal­te­te Heizungsanlagen.

Das gibt Ihnen Gele­gen­heit, Ihre Krea­ti­vi­tät umzu­set­zen und Ihr hand­werk­li­ches Kön­nen unter Beweis zu stel­len. Sie ste­hen in direk­ten Kon­takt mit Ihren Kun­den und las­sen deren Wün­sche Rea­li­tät wer­den. Das ist eine schö­ne und erfül­len­de Arbeit. Über Ihre beruf­li­che Zukunft müs­sen Sie sich als Ofen- und Luft­hei­zungs­bau­er nicht den Kopf zerbrechen.

Weiterführende Links:

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein