Lokführer – Den Kindertraum wahr machen.

Noch heu­te träu­men Jun­gen und Mäd­chen davon, Lok­füh­rer zu wer­den. Der Beruf ist gefragt. Wenn Sie gesund und fit sind, kann Ihr Traum wahr werden.

Seit es die Eisen­bahn gibt, übt der Beruf des Lok­füh­rers eine Fas­zi­na­ti­on aus, die bis heu­te unge­bro­chen ist. Die moder­nen Hoch­ge­schwin­dig­keits­zü­ge ver­kör­pern tech­ni­schen Fort­schritt und Fern­weh. Wer wür­de nicht gern mal Herr über tau­sen­de von PS sein und schnel­ler als ein Sport­wa­gen durch die Land­schaft brausen?

Aber ist das alles, was ein Lok­füh­rer macht? Wir beschrei­ben Ihnen in die­sem Job­rat­ge­ber das Berufs­bild des Lok­füh­rers und geben Ihnen einen Aus­blick auf Gehalt und Karriere.

Welche Aufgaben hat ein Lokführer?

Der Beruf heißt offi­zi­ell »Eisen­bah­ner im Betriebs­dienst der Fach­rich­tung Lok­füh­rer und Trans­port«. Die Bezeich­nung Trieb­fahr­zeug­füh­rer wird eben­falls häu­fig verwendet.

Lok­füh­rer füh­ren Loko­mo­ti­ven und Trieb­fahr­zeu­ge im Regional‑, Nah- und Fern­ver­kehr (z.B. Deut­sche Bahn). Sie wer­den im Per­so­nen- und Güter­ver­kehr ein­ge­setzt und sind auch Trieb­fahr­zeug­füh­rer von S- und U‑Bahnen. Sie sind für die Sicher­heit der Rei­sen­den ver­ant­wort­lich. Zu ihren Auf­ga­ben gehö­ren das Ran­gie­ren, die Zusam­men­stel­lung von Zügen und die Gewähr­leis­tung der Betriebssicherheit.

Vor Beginn der Fahrt müs­sen Lok­füh­rer den Zug zusam­men­stel­len und dafür Ran­gier­fahr­ten durch­füh­ren. Sie über­prü­fen die Funk­ti­on der Brem­sen, der Funk­fern­steue­rung des Trieb­fahr­zeugs und ande­re Bedien­ele­men­te. Danach wird die Lok zum bereit­ge­stell­ten Zug gefah­ren oder per Funk­fern­steue­rung diri­giert. Nach dem Ankop­peln wer­den die Luft­lei­tun­gen der Lok mit denen der Wag­gons ver­bun­den und die Brem­sen überprüft.

Wäh­rend der Fahrt sind Lok­füh­rer meis­tens allein und, je nach Rou­te, auch zu zweit im Füh­rer­stand. Sie ste­hen im stän­di­gen Kon­takt mit den Kol­le­gen im Stell­werk und fol­gen deren Anwei­sun­gen. Sie sind für den siche­ren Trans­port der Rei­sen­den oder Güter ver­ant­wort­lich. Eisen­bah­ner im Betriebs­dienst spe­zia­li­sie­ren sich in der Regel auf einen bestimm­ten Zug­typ, kön­nen aber nach einer Umschu­lung auch ande­re Zug­ty­pen fah­ren. Die Auf­ga­ben las­sen sich in die fol­gen­den Kate­go­rien einteilen:

  • Trieb­fahr­zeu­ge überprüfen
  • Trieb­fahr­zeu­ge war­ten und pflegen
  • Regu­lä­re Zugfahrten
  • Zug­fahr­ten in außer­ge­wöhn­li­chen Situa­tio­nen oder bei Störungen
  • Ran­gier­fahr­ten, inklu­si­ve Auf­ga­ben eines Ran­gier­lei­ters wahrnehmen

Die Zugangsvoraussetzungen für die Arbeit als Lokführer

Wenn Sie eine Aus­bil­dung als Lok­füh­rer begin­nen wol­len, benö­ti­gen Sie einen mitt­le­ren Schul­ab­schluss. Die wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen stel­len jedoch die gesund­heit­li­che und cha­rak­ter­li­che Eig­nung dar. Ob Sie als Lok­füh­rer geeig­net sind, wird in der Regel durch spe­zi­el­le Eig­nungs­tests vor Beginn der Aus­bil­dung fest­ge­stellt. Am wich­tigs­ten sind gesund­heit­li­che Kriterien:

  • voll funk­ti­ons­tüch­ti­ge Arme und Beine
  • unge­stör­tes Sprechvermögen
  • unge­stör­tes Hör­ver­mö­gen und Sprachverständnis
  • psy­chisch belast­bar und wider­stands­fä­hig gegen Stress
  • Am wich­tigs­ten ist aus­ge­zeich­ne­tes Seh­ver­mö­gen. Das betrifft: 
    • Nah­seh­ver­mö­gen (Kor­rek­tur möglich)
    • Fern­sicht (Kor­rek­tur möglich)
    • räum­li­ches Sehvermögen
    • Farb­seh­ver­mö­gen
    • Däm­me­rungs- und Nachtsehen

Der Zusatz „Kor­rek­tur mög­lich“ bedeu­tet, dass Bril­len­trä­ger akzep­tiert wer­den, wenn Feh­ler im Seh­ver­mö­gen durch die Bril­le kor­ri­giert werden.

Die Ausbildung zum Lokführer

Die Aus­bil­dung zum Eisen­bah­ner im Betriebs­dienst mit den Fach­rich­tun­gen Fahr­weg und Lok­füh­rer und Trans­port (EiB LT/T), so die offi­zi­el­le Bezeich­nung, dau­ert 3 Jah­re und erfolgt im dua­len System.

In den ers­ten bei­den Lehr­jah­ren ler­nen die Azu­bis das all­ge­mei­ne Sys­tem der Eisen­bahn ken­nen. Dabei arbei­ten die Azu­bis auch in Werk­stät­ten und Stell­wer­ken. Sie kom­men auch in Kon­takt mit Rei­sen­den und wer­den als Zug­be­glei­ter und in Rei­se­zen­tren ein­ge­setzt. Erst im letz­ten Lehr­jahr erfolgt die Aus­bil­dung zum Lokführer.

Par­al­lel dazu gibt es die Mög­lich­keit der Aus­bil­dung zum Trieb­fahr­zeug­füh­rer. Die­se beträgt nur 7 – 9 Mona­te und beschränkt sich aus­schließ­lich auf die Fähig­kei­ten, die zum Füh­ren eines Trieb­fahr­zeugs nötig sind.

Auch nach einer erfolg­reich abge­schlos­se­nen Aus­bil­dung ist bei der Deut­schen Bahn eine jähr­li­che Fort­bil­dung von ins­ge­samt 18 Stun­den vor­ge­schrie­ben. Die Fort­bil­dung besteht aus theo­re­ti­scher Wei­ter­bil­dung im Selbst­stu­di­um, Trai­nings­stun­den im Simu­la­tor und 2 über­wach­ten Fahrten.

Eisenbahner im Betriebsdienst
© iStock – Georg­Hanf: Eisen­bah­ner im Betriebs­dienst wer­den im Regio­nal­ver­kehr, Nah­ver­kehr und im Fern­ver­kehr benötigt

Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsaussichten

Bei der Deut­schen Bahn ver­die­nen Lok­füh­rer zwi­schen 1.800 – 2.400 €/Monat (brut­to). Nach eini­gen Jah­ren Berufs­er­fah­rung wer­den dar­aus im Durch­schnitt etwa 2.700 €/Monat. Dazu kom­men noch Schicht­zu­schlä­ge und Sonderzahlungen.

Ins­ge­samt ver­dient ein Lok­füh­rer etwa 38.000 – 45.000 €/Jahr. Bei pri­va­ten Eisen­bahn­ge­sell­schaf­ten liegt der Ver­dienst um ca. 30 Pro­zent nied­ri­ger. Die Zukunfts­aus­sich­ten als Lok­füh­rer sind ausgezeichnet.

Es herrscht aku­ter Fach­kräf­te­man­gel. Auf drei aus­ge­schrie­be­ne Stel­len kommt nur ein arbeits­su­chen­der Eisen­bah­ner. Das bedeu­tet, Sie kön­nen sich die Arbeits­stel­le aussuchen.

Lokführer – ein Traumberuf mit Zukunft

Wenn Sie Ihren Kin­der­traum wahr machen und als Lok­füh­rer arbei­ten wol­len, haben Sie gute Chan­cen, falls Sie die gesund­heit­li­chen Anfor­de­run­gen erfül­len. Ihnen win­ken eine siche­re Arbeits­stel­le, ein guter Ver­dienst und vie­le Zusatzleistungen.

Aller­dings soll­ten Sie beach­ten, dass Lok­füh­rer im Schicht­dienst arbei­ten und auch wäh­rend der Fei­er­ta­ge mit ihrem Trieb­fahr­zeug unter­wegs sind.

Als »Eisen­bah­ner im Betriebs­dienst der Fach­rich­tung Lok­füh­rer und Trans­port« ist man sehr viel und sehr lan­ge unter­wegs. Man sieht vie­le Ecken in Deutsch­land und Euro­pa – Was aber auch die Kon­se­quenz hat, dass Fami­lie und Lebens­part­ner zu kurz kom­men. Even­tu­ell wäre dann ein Job im Regio­nal­ver­kehr und Nah­ver­kehr eine Alternative.

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