Auch heute ein Traumberuf: Als Förster allein in der Natur
Schon seit Urzeiten übt der Beruf des Försters eine große Faszination aus. Forstberufe versprechen viel Bewegung an der frischen Luft und eine enge Naturverbundenheit.
So wie “damals” ist ein Förster auch heutzutage sehr viel im Wald unterwegs. Neben biologischen Kenntnissen muss er auch über juristisches Fachwissen verfügen und stets bezüglich der Neuerungen im Bereich »Umweltschutz« auf dem Laufenden sein. Für ihre Arbeit nutzen sie heutzutage aber auch Computer und elektronische Geräte.
In diesem Jobratgeber erklären wir Ihnen, was ein Förster genau ist, wie er ausgebildet wird und mit welchem Gehalt sowie Karrierechancen zu rechnen ist.
Vom Waldhüter zum Forstrevierleiter
Der Beruf des Försters hat Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Damals waren die Wälder noch im Besitz der Könige oder anderer Feudalherren bzw. städtischer Besitz (beispielsweise der Nürnberger Reichswald).
Der Lehnsherr ernannte Beauftragte, die sich um Erhalt und nachhaltige Nutzung des Waldes zu kümmern hatten. Diese Leute wurden Waldhüter genannt. Ihre Aufgaben bestanden unter anderem darin, unbefugten Holzeinschlag zu verhindern, das Forstpersonal zu beaufsichtigen, die Holzernte zu organisieren und sich um die Aufforstung zu kümmern.
Aufgaben im Zusammenhang mit der Jagd oblagen dem Wildhüter. Erst im Lauf des 18. Jahrhunderts wurden die Tätigkeiten des Waldhüters und des Wildhüters kombiniert. Der neue Beruf wurde als Förster bezeichnet. Heute wird die klassische Tätigkeit des Försters offiziell als Forstrevierleiter bezeichnet.
Es handelt sich um Personen, die in einer leitenden Position für Verwaltung und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes (Forstwirtschaft) zuständig sind. Die Leiter von staatlichen Forstämtern und Forstbetrieben werden ebenfalls als Förster bezeichnet.
Die Aufgaben eines Försters
Ein Förster muss sich um viele Dinge kümmern. Nach wie vor verbringt er einen großen Teil seiner Zeit draußen im Revier. Dort kontrolliert er zum Beispiel den Baumbestand auf Schäden oder beobachtet den Wildbestand.
Er muss Entscheidungen treffen, welche Bäume gefällt werden sollen, welche noch stehen bleiben und wo mit welchen Baumarten aufgeforstet werden soll. Wenn sich eine Wildtierart zu stark vermehrt, muss er sich um die Bejagung kümmern. Die Kontrolle des Zustands der Forstwirtschaftswege gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Aspekte des Natur- und Umweltschutzes werden immer wichtiger. Darüber hinaus ist ein Förster aber auch Manager und hat organisatorische und Büroarbeiten zu erledigen. Er plant die Einsätze der Forstwirte (Waldarbeiter) und leitet den Forstbetrieb nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Dabei spielt die Nachhaltigkeit eine besondere Rolle. Im Wald darf langfristig nicht mehr Holz geschlagen werden als nachwächst. Der Förster muss sich seine Entscheidungen gut überlegen, da sich die Auswirkungen oft erst Jahrzehnte später zeigen.
Durch die Auswirkungen des Klimawandels sind viele Wälder ernsthaft geschädigt. Das erhöht die Ansprüche an die Tätigkeit des Försters, der Gegenmaßnahmen treffen muss.
Förster – bis heute ein Traumberuf
Viele träumen davon, Förster zu werden, weil der Beruf sehr schön ist. Er zeichnet sich vor allem durch seine Vielseitigkeit und Unabhängigkeit aus. Förster sind viel im Wald unterwegs, müssen aber auch Büroarbeiten erledigen.
Sie arbeiten selbstständig und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Als Revierleiter ist er für seine Mitarbeiter zuständig, so wie Chefs in anderen Unternehmen auch. Darüber hinaus hat der Förster auch mit Behörden wie dem Umweltamt, dem Ordnungsamt oder der Feuerwehr zu tun.
Öffentlichkeitsarbeit wird immer wichtiger. Dazu gehören beispielsweise Vorträge in Schulen und geführte Waldspaziergänge. Belange rund um die Jagd liefern noch mehr Aufgaben. Als Förster ist es niemals langweilig. Kein Tag ist wie der andere. Darüber hinaus leben Förster gesund, weil sie sich viel an der frischen Luft bewegen.
Ausbildung zum Förster
Wenn Sie als Förster arbeiten wollen, benötigen Sie einen Abschluss an einer Universität oder einer Fachhochschule. In Deutschland werden an 4 Universitäten und 5 Fachhochschulen Studiengänge im Bereich Forstwirtschaft angeboten.
Das Bachelorstudium umfasst 6 Semester in Naturwissenschaften, BWL, Ingenieurs- und Gesellschaftswissenschaften. Anschließend müssen die frisch gebackenen Absolventen noch eine ein-je nach Bundesland oder zweijährige Anwartschaft absolvieren.
Alternativ kommt auch eine dreijährige Berufsausbildung als Forstwirt mit anschließenden berufsbegleitenden Studium infrage. Ohne akademischen Abschluss dürfen Förster nur in privaten Wäldern arbeiten.
Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsaussichten
Wie viel Sie als Förster verdienen, hängt von der Berufserfahrung, dem Bundesland und dem Einsatzgebiet ab. Revierleiter in einem staatlichen Forstbetrieb erhalten ein Einstiegsgehalt von 2.600 – 2.900 €/Monat (brutto).
Es kann bis auf 3.800 €/Monat steigen. Ungefähr die Hälfte aller Förster sind Beamte. In der Privatwirtschaft sind die Verdienstmöglichkeiten geringer. Dort liegt das Einstiegsgehalt bei ungefähr 1.800 €/Monat.
Die Zukunftsaussichten für Förster haben sich in den letzten Jahren verbessert. Das liegt daran, dass nach Jahren der Einsparungen die Bedeutung der Wälder im Kampf gegen den Klimawandel und als Biotop sowie Rohstoffquelle stark gewachsen ist, ebenso wie das Umweltbewusstsein der Öffentlichkeit.
Dazu kommt, dass in den kommenden Jahren immer mehr Förster in den Ruhestand gehen werden. Das hat einen stark wachsenden Personalbedarf zur Folge.
Förster – Traumberuf mit Zukunft
Der uralte Beruf des Försters hat nichts von seiner Attraktivität eingebüßt, weil er vielseitig und verantwortungsbewusst ist.
Förster arbeiten allein und unabhängig. Dabei halten sie sich viel in der Natur auf, müssen aber auch Büroarbeiten erledigen. Umwelt- und Naturschutz sowie Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens werden immer wichtiger.
Dieser Mix macht den Beruf so interessant. Für den Beruf ist eine umfassende und langwierige Ausbildung erforderlich.