Familie, Freizeit und Job sind oftmals nicht im Gleichgewicht

In der letz­ten Zeit fällt oft der Begriff Work-Life Balan­ce und wie wich­tig es sei, die­sen Zustand für ein gesun­des und erfüll­tes Leben zu erreichen.

Doch, was ver­birgt sich eigent­lich hin­ter die­ser Phra­se? Ist das aus­ge­wo­ge­ne Ver­hält­nis zwi­schen Job und Pri­vat­le­ben wirk­lich in der Pra­xis umsetz­bar? Was muss effek­tiv ver­än­dert wer­den, damit die völ­lig gegen­sätz­li­chen Lebens­be­reich tat­säch­lich har­mo­ni­sie­ren? Mit die­sen Fra­gen beschäf­ti­gen wir uns in die­sem Rat­ge­ber- Beitrag.

Was versteht man unter dem Begriff Work-Life Balance?

Die Begriffs­er­klä­rung ist im Grun­de genom­men sehr ein­fach. Work-Life Balan­ce bedeu­tet, einen aus­ge­wo­ge­nen Zustand zwi­schen Arbeit und Leben, anders aus­ge­drückt Frei­zeit oder Pri­vat­le­ben, herzustellen.

In der Pra­xis heißt es oft, dass Voll­be­schäf­tig­te bei einem 8‑Stunden Tag ein Drit­tel des Tages auf Arbeit und die übri­ge Zeit daheim zubrin­gen. Das stimmt jedoch meis­tens nicht. Sie müs­sen zur eigent­li­chen Arbeits­zeit noch die Zeit für den Arbeits­weg dazu rechnen.

Vie­le Arbeit­neh­mer berei­ten sich zudem daheim auf ihren Job vor oder neh­men Arbeit mit nach Hau­se. Das geht eben­falls von der Frei­zeit ab. Wenn man noch die bio­lo­gisch not­wen­di­gen Zei­ten für Schla­fen, Essen und Kör­per­pfle­ge abzieht, bleibt für die Frei­zeit gar nicht mehr so viel übrig.

Rei­ne Frei­zeit macht oft weni­ger als ein Drit­tel des All­tags aus. Nicht umsonst spricht man von einer Work-Life Balan­ce, nicht von einer Life-Work Balance.

Welchen Vorteil hat eine gute Work-Life Balance?

Wenn Ihr Arbeits­le­ben und das Pri­vat­le­ben im Ein­klang sind, nützt das sowohl Ihnen als auch der Fir­ma. Sie sind har­mo­nisch und aus­ge­gli­chen und haben Ihr Leben im Griff. Sie haben Zeit für Ihre Fami­lie, gehen einem inter­es­san­ten Hob­by nach und tref­fen sich regel­mä­ßig mit Freunden.

Die Bezie­hung zu Ihrem Part­ner ist sta­bil. Selbst klei­ne­re Pro­ble­me wer­fen Sie nicht aus der Bahn. Das wirkt sich posi­tiv auf Ihre phy­si­sche und men­ta­le Gesund­heit aus. Es besteht kei­ne Gefahr eines Burnouts.

Von die­ser Har­mo­nie und gefes­tig­ten Ein­stel­lung pro­fi­tiert auch Ihr Arbeit­ge­ber. Eine gute Work-Life Balan­ce macht Sie fit und leis­tungs­fä­hig. Sie arbei­ten effi­zi­ent, machen weni­ger Feh­ler und sind nur sel­ten krank. Dadurch sind Sie ein wert­vol­les und geschätz­tes Mit­glied des Teams. Sie sind moti­viert und geben Ihr Bestes.

Bleibt die Work-Life Balance unverändert?

Nein, das Gleich­ge­wicht zwi­schen Beruf und Pri­vat­le­ben ist dyna­misch. Es ver­än­dert sich stän­dig. Eine gute Work-Life Balan­ce hängt vom Alter, dem Geschlecht, der Tätig­keit und den per­sön­li­chen Inter­es­sen ab.

Vie­le jun­ge Män­ner wol­len bei­spiels­wei­se beruf­lich vor­an­kom­men. Daher set­zen sie den Schwer­punkt in ihrem Leben auf die Arbeit. Sie machen Über­stun­den oder neh­men an Fort­bil­dungs­kur­sen teil. Wenn sie dann nach eini­gen Jah­ren ihre beruf­li­chen Zie­le erreicht haben, gewin­nen Fami­lie, Frei­zeit und Hob­bys grö­ße­re Bedeutung.

Bei jun­gen Frau­en sieht es anders aus. Anfangs star­ten sie auch beruf­lich durch, wie die Män­ner. Spä­ter wer­den sie Mut­ter. Das bedeu­tet, die Kin­der und die Fami­lie ste­hen im Mit­tel­punkt. Das geht so für eini­ge Jah­re, danach wol­len die Frau­en jedoch wie­der in den Beruf zurück­keh­ren. Daher ver­schiebt sich das Gleich­ge­wicht wie­der in Rich­tung Arbeit.

Übri­gens spielt die Work-Life-Balan­ce auch bei Rent­nern und nicht berufs­tä­ti­gen Per­so­nen eine Rol­le. Die Wert­schät­zung und Bestä­ti­gung, die Berufs­tä­ti­ge auf Arbeit bekom­men, suchen und fin­den sie bei ehren­amt­li­cher Arbeit oder in Vereinen.

Wie erzielen Sie einen Einklang zwischen Arbeit und Privatleben?

Das Gleich­ge­wicht zwi­schen Job und Leben funk­tio­niert, indem Sie sich Arbeit nicht über­neh­men. Sie müs­sen ler­nen, auch mal nein zu sagen und Auf­ga­ben an ande­re zu dele­gie­ren. Machen Sie einen kla­ren Schnitt zwi­schen Arbeit und Frei­zeit und ver­mi­schen die bei­den Berei­che nicht.

Wenn Sie im Büro arbei­ten, soll­ten Sie sich in der Frei­zeit kör­per­lich bewe­gen. Sie müs­sen nicht ein Abo in einem Fit­ness-Stu­dio abschlie­ßen. Falls mög­lich, legen Sie den Arbeits­weg zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Gehen Sie spa­zie­ren, arbei­ten Sie im Gar­ten oder legen sich einen Hund zu, mit dem Sie Gas­si gehen.

Pfle­gen Sie Ihre sozia­len Kon­tak­te. Unter­neh­men Sie was zusam­men mit Ihrem Ehe­part­ner und den Kin­dern. Tref­fen Sie Freun­de und gehen aus. Wenn Sie auf Arbeit unter­for­dert sind, hilft es, wenn Sie sich zum Aus­gleich ein inter­es­san­tes Hob­by suchen.

Was können Arbeitgeber tun?

In der letz­ten Zeit hat sich die Ein­stel­lung der Arbeit­ge­ber zur Work-Life Balan­ce zum Posi­ti­ven ver­än­dert. Sie haben die Vor­tei­le erkannt, die sich für sie dar­aus erge­ben. Sie bie­ten zum Bei­spiel Arbeit in Teil­zeit oder Gleit­zeit an.

Es gibt wie­der mehr Betriebs­kin­der­krip­pen und ‑gär­ten. In den Kan­ti­nen wird gesun­des Essen ange­bo­ten. Unter­neh­men för­dern Ange­bo­te für Sport und Frei­zeit. Grö­ße­re Fir­men bie­ten die Mög­lich­keit für Sab­ba­ti­cals an. Dadurch haben die Mit­ar­bei­ter Gele­gen­heit sich ihrer Fami­lie zu wid­men oder an Kur­sen teil­zu­neh­men. Wäh­rend des Sab­ba­ti­cals ruht das Arbeitsverhältnis.

Auch der Staat macht hier sei­nen Ein­fluss gel­tend. Zu den bekann­tes­ten Maß­nah­men auf die­sem Gebiet zählt die Eltern­zeit, die gern in Anspruch genom­men wird.

Auch für die Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen gewährt der Staat eine bezahl­te Frei­stel­lung. Dar­über hin­aus gibt es noch eine gan­ze Rei­he wei­te­rer Maß­nah­men. Sie alle haben das Ziel, Stress abzu­bau­en und den Arbeit­neh­mern Zeit zu geben, sich um sein Pri­vat­le­ben zu küm­mern ohne sich Sor­gen um den Arbeits­platz machen zu müssen.

Zusammenfassung

Work-Life Balan­ce bedeu­tet, das Ver­hält­nis zwi­schen Arbeit und Pri­vat­le­ben in Ein­klang zu brin­gen. Die­ses Gleich­ge­wicht ist nicht nur bei jedem Men­schen anders, es ändert sich auch im Lau­fe des Lebens. Es hängt auch vom Geschlecht und der jewei­li­gen Tätig­keit ab.

Eine gute Work-Life Balan­ce ist wich­tig für das per­sön­li­che Wohl­be­fin­den und nützt auch den Arbeit­ge­bern, weil die Mit­ar­bei­ter pro­duk­ti­ver, moti­vier­ter und loya­ler sind.

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