Jobs im Einzelhandel – auch für Quereinsteiger geeignet!

Der Ein­zel­han­del gehört zu den größ­ten Arbeit­ge­bern Deutsch­lands. Selbst in struk­tur­schwa­chen Regio­nen fin­den Sie dort inter­es­san­te Jobangebote.

Wuss­ten Sie, dass der Ein­zel­han­del in Deutsch­land mehr als 3,1 Mil­lio­nen Men­schen beschäf­tigt? Damit gehört die Bran­che zu den größ­ten Arbeit­ge­bern über­haupt. Wie wich­tig der Ein­zel­han­del ist, zei­gen die jüngs­ten Ereig­nis­se, in deren Fol­ge Beru­fe im Ein­zel­han­del als sys­tem­re­le­vant ein­ge­stuft wurden.

Auch die Berei­che im Berei­che die im Rah­men des Bun­des­wei­ten Lock­downs Ihre Geschäf­te schlie­ßen muss­ten, wer­den sich in den kom­men­den Mona­ten wie­der erho­len. Sicher­lich ist ein Trend zum Online­han­del zu sehen, doch auch das phy­si­sche Ein­kau­fen wird in den kom­men­den Mona­ten wie­der­be­lebt werden.

Die Schlie­ßung von ein­zel­nen Geschäf­ten grö­ße­rer Ein­zel­han­dels­ket­ten bie­tet viel­mehr die Chan­ce auf neue Struk­tu­ren und die Wie­der­be­le­bung unse­rer Innen­städ­te mit einem viel­sei­ti­ge­ren Stadt­bild, als das Risi­ko einer Ver­wahr­lo­sung zu Geisterstädten.

Mit Mut und Aus­dau­er kön­nen es auch neu geschaf­fe­ne Läden mit regio­na­len oder spe­zia­li­sier­ten Pro­duk­ten in die Stadt­bil­der schaf­fen und von der Käu­fer­schaft ange­nom­men wer­den. Gera­de der Trend zum Inland­ur­laub, dürf­te Muti­ge hier­bei unterstützen.

Die wichtigsten Berufe im Einzelhandel

Der Ein­zel­han­del ist das Bin­de­glied zwi­schen dem Erzeu­ger und dem End­ver­brau­cher. In den unzäh­li­gen Geschäf­ten des Ein­zel­han­dels wer­den Waren in haus­halts­üb­li­chen Men­gen ver­kauft. Die Viel­falt der Ein­zel­han­dels­ge­schäf­te ist groß, vom Super­markt über die Apo­the­ke und den Buch­la­den bis hin zur Tank­stel­le und der Dro­ge­rie. Ent­spre­chend viel­fäl­tig sind auch die Beru­fe, die es im Ein­zel­han­del gibt. Zu den wich­tigs­ten gehören:

1.) Kaufmann/frau – Einzelhandel

Die­se Tätig­keit ist ein aner­kann­ter Aus­bil­dungs­be­ruf. Ein Schul­ab­schluss ist zwar kei­ne Vor­aus­set­zung, die meis­ten Aus­zu­bil­den­den haben aber einen mitt­le­ren Schul­ab­schluss. Die Aus­bil­dung fin­det im dua­len Sys­tem statt und dau­ert 3 Jahre.

Als Kaufmann/frau Ein­zel­han­del ver­kau­fen Sie Kon­sum­gü­ter wie Lebens­mit­tel, Elek­tro­nik, Spiel­wa­ren und ande­res. Sie haben direk­ten Kon­takt zu den Kun­den, füh­ren Bera­tungs­ge­sprä­che und bear­bei­ten Rekla­ma­tio­nen. Sie müs­sen den Ein­kauf pla­nen, die gelie­fer­te Ware anneh­men und in die Rega­le ein­räu­men. Zu den Auf­ga­ben gehö­ren auch die Deko­ra­ti­on der Ver­kaufs­räu­me und das Marketing.

Als Arbeits­plät­ze kom­men Mode­ge­schäf­te, Bau­märk­te, Super­märk­te und Tank­stel­len in Fra­ge. Kauf­leu­te Ein­zel­han­del sind auch in Lagern und Ein­kaufs­ab­tei­lun­gen beschäf­tigt. Mit­un­ter arbei­ten sie auch an Ver­kaufs­stän­den auf Märk­ten oder der Innenstadt.

2.) Verkäufer/in

Der Beruf des Ver­käu­fers ähnelt dem des Kauf­manns – Ein­zel­han­del. Der Unter­schied besteht dar­in, dass die Aus­bil­dung zur Ver­käu­fe­rin nur 2 Jah­re dau­ert. Die meis­ten Aus­zu­bil­den­den haben einen Haupt­schul­ab­schluss. Als Ver­käu­fe­rin müs­sen Sie kon­takt­freu­dig und freund­lich sein. Sie soll­ten gut kom­mu­ni­zie­ren kön­nen und benö­ti­gen gute Mathe-Grund­kennt­nis­se. Sie wer­den in Super­märk­ten, Kauf­häu­sern, im Ver­sand­han­del und ande­ren Orten eingesetzt.

3.) Kaufmann/frau im E‑Commerce

Die­ser Beruf ist noch rela­tiv neu. Als Kauf­frau im E‑Commerce arbei­ten Sie im Inter­net­han­del. Sie prä­sen­tie­ren Waren oder Dienst­leis­tun­gen ver­kaufs­för­dernd in Online­shops, sozia­len Netz­wer­ken, Blogs oder Online-Markt­plät­zen. Die Aus­bil­dung dau­ert 3 Jah­re. Die meis­ten Arbeit­ge­ber bevor­zu­gen Bewer­ber mit Hoch­schul­rei­fe. Ein direk­ter Kun­den­kon­takt fin­det nicht statt. Außer der Waren­prä­sen­ta­ti­on gehö­ren zu den Auf­ga­ben die Kos­ten- und Leis­tungs­be­rech­nung, die Aus­wer­tung der Ver­kaufs­zah­len und Online-Marketing.

4.) Tankwart

Als Tank­wart arbei­ten Sie in einer Tank­stel­le oder Auto­werk­statt mit ange­schlos­se­ner Tank­stel­le. Neben den Ver­kauf von Kraft- und Schmier­stof­fen sowie von Pro­duk­ten des All­tags­be­darf füh­ren Tank­war­te auch klei­ne­re Repa­ra­tu­ren durch. Sie bau­en Zube­hör ein und bera­ten die Kun­den über das rich­ti­ge Moto­ren­öl oder Wagen­wä­sche. In man­chen Fäl­len ver­kau­fen Tank­war­te auch Gebraucht­wa­gen oder betrei­ben eine Lot­to­an­nah­me­stel­le. Sie sind für den Betrieb der Tank­stel­le verantwortlich.

Möglichkeiten der Ausbildung

Im Ein­zel­han­del ste­hen Ihnen 3 Wege der Aus­bil­dung offen:

  • Zwei- oder drei­jäh­ri­ge dua­le Aus­bil­dung mit direk­tem Ein­stieg in den Beruf, bei­spiels­wei­se als Verkäuferin
  • Abitu­ri­en­ten­aus­bil­dung: zwei- vier­jäh­ri­ge dua­le Berufs­aus­bil­dung mit Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on. Der Abschluss erfolgt bei­spiels­wei­se als Han­dels­fach­wirt oder Fach­wirt für Ver­trieb im Einzelhandel
  • Dua­les Stu­di­um: eine Ver­knüp­fung von Stu­di­um und Aus­bil­dung im Ein­zel­han­del. Stu­di­en­rich­tun­gen sind bei­spiels­wei­se Food­ma­nage­ment oder BWL Han­del. Das dua­le Stu­di­um hat den Vor­teil, dass Sie sich kei­ne Sor­gen um die Finan­zie­rung des Stu­di­ums machen müs­sen und die Über­nah­me garan­tiert ist.

Wie hoch ist der Verdienst?

Das hängt unter ande­rem von Ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on, vom Arbeit­ge­ber, aber auch davon ab, ob Sie Voll­zeit arbei­ten oder nicht. Ein Ein­zel­han­dels­kauf­mann, bzw. eine Ein­zel­han­dels­kauf­frau in Voll­zeit ver­dient zwi­schen 2.430 €/Monat bis zu 3.356 €/Monat (brut­to). Der Durch­schnitt liegt bei 2.856 €/Monat.

Eine Ver­käu­fe­rin kommt dage­gen im Durch­schnitt auf knapp unter 2.000 € (ohne Zuschlä­ge). Die Ver­dienst­mög­lich­kei­ten schwan­ken im Ein­zel­han­del sehr stark. Man­che klei­nen Geschäf­te kön­nen ihren Ange­stell­ten kei­ne hohen Löh­ne bezah­len, wäh­rend gro­ße Super­markt­ket­ten oft über­ta­rif­li­che Bezah­lung bieten.

Wie sind die Zukunftsaussichten?

Die Zukunfts­aus­sich­ten für Jobs im Ein­zel­han­del sind über­ra­schen­der­wei­se gut. Der Ein­zel­han­del ist bes­ser als sein Ruf. In den letz­ten Jah­ren wur­den in der Bran­che mehr als 22.000 neue Jobs geschaf­fen. Bemer­kens­wert dabei ist, dass es sich zum größ­ten Teil um sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Jobs handelt.

Der Anteil der Mini­jobs bleibt im Ein­zel­han­del seit Jah­ren bei ca. 26 Pro­zent. Ein Groß­teil der neu­en Jobs sind Teil­zeit- oder Midi-Jobs. Durch sie haben vie­le Müt­ter die Chan­ce, Kin­der­er­zie­hung und Berufs­le­ben mit­ein­an­der zu vereinen.

Fazit: Jobs im Einzelhandel – vielseitig aber auch fordernd

Der Ein­zel­han­del gehört zu den größ­ten Arbeit­ge­bern Deutsch­lands. Er bie­tet vie­le Job­mög­lich­kei­ten, auch in Gegen­den, in denen es kaum ande­re Arbeit­ge­ber gibt. Selbst ein Stu­di­um ist im Ein­zel­han­del möglich.

Die Arbeits­plät­ze im Ein­zel­han­del sind sicher. Oft gibt der Arbeit­ge­ber bei Abschluss der Aus­bil­dung eine Über­nah­me­ga­ran­tie. Sie soll­ten aller­dings beach­ten, dass die Arbeit im Ein­zel­han­del auch kör­per­lich anstren­gend sein kann und dass Sie öfter am Wochen­en­de arbei­ten müssen.

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