Arbeiten in der Metallbranche: Attraktive Jobs mit Zukunft in Metallindustrie und Metallverarbeitung

Die Metall­in­dus­trie und Metall­ver­ar­bei­tung ist Deutsch­lands wich­tigs­ter Wirt­schafts­zweig. Sie umfasst alle indus­tri­el­len Unter­neh­men (außer Hand­werks­be­trie­be), die Metal­le her­stel­len, bear­bei­ten und verarbeiten. 

Zur Metall­in­dus­trie gehö­ren der Metall­erz­berg­bau, die Metall­pro­duk­ti­on und die Halb­zeug­wer­ke, an die sich die Metall­ver­ar­bei­tung anschließt. In der deut­schen Metall­in­dus­trie arbei­te­ten im Jahr 2020 236.000 Beschäf­tig­te, die einen Umsatz von mehr als 92 Mil­li­ar­den Euro erziel­ten. Zur Metall­in­dus­trie gehö­ren die 4 Hauptbereiche:

  • Stahl­in­dus­trie
  • Gie­ße­rei­en
  • NE-Metall­in­dus­trie
  • Metall­ver­ar­bei­tung

Im inter­na­tio­na­len Maß­stab belegt Deutsch­land in der Stahl­in­dus­trie den 6. Platz, hin­ter Chi­na, Japan, den USA, Russ­land und Süd­ko­rea. Der wich­tigs­te Stand­ort der Metall­in­dus­trie ist und bleibt das Ruhr­ge­biet. Der Wirt­schafts­zweig wird durch mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men charakterisiert. 

Es gibt nur weni­ge Groß­kon­zer­ne mit inter­na­tio­na­ler Bedeu­tung. Dazu gehö­ren die MAN AG und die Thys­sen-Krupp AG. Die an einen Tarif gebun­de­ne Unter­neh­men der Metall­in­dus­trie sind im Ver­band Gesamt­me­tall orga­ni­siert. Gewerk­schaft­lich orga­ni­sier­te Arbeit­neh­mer gehö­ren zum über­wie­gen­den Teil der IG Metall an.

Berufe in der Metallindustrie

Das Bauwesen

Im ers­ten Moment wür­de man es nicht ver­mu­ten, aber im Bau­we­sen arbei­ten vie­le Men­schen mit einem Beruf, der zur Metall­in­dus­trie gehört. Zu den wich­tigs­ten gehö­ren Metall­bau­er. Sie fer­ti­gen Stahl­stre­ben, Dach­kon­struk­tio­nen, Metall­trep­pen, Gelän­der, Fas­sa­den­ele­men­te und unzäh­li­ge ande­re Ele­men­te aus Metall an. 

Ohne Metall könn­te kein moder­nes Haus gebaut wer­den. Metall­bau­er sind jedoch nicht die ein­zi­gen Metall­be­ru­fe im Bau­we­sen. Auch Rohr­lei­tungs­bau­er und Klemp­ner arbei­ten zum größ­ten Teil mit Metall.

Die Produktion

In der Pro­duk­ti­on gibt es vie­le Metall­be­ru­fe. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Mecha­ni­ker und Mecha­tro­ni­ker der ver­schie­dens­ten Spe­zia­li­sie­rungs­rich­tun­gen, Fach­kräf­te für Metall­tech­nik, Mon­teu­re und ande­re. Sie beschäf­ti­gen sich mit der Her­stel­lung von Bau­tei­len, Maschi­nen und Anla­gen aus Metall, küm­mern sich um War­tung und Instand­hal­tung und ent­wi­ckeln neue Gerä­te und Baugruppen.

Die Entwicklung

Beschäf­tig­te in die­sem Sek­tor ent­wer­fen neue Maschi­nen und Anla­gen. Sie begin­nen mit einer Skiz­ze, ent­wi­ckeln sie wei­ter zu einer tech­ni­schen Zeich­nung und bau­en auf deren Grund­la­ge ein Modell. 

Zu den Metall­be­ru­fen in die­sem Bereich gehö­ren tech­ni­sche Sys­tem­pla­ner und tech­ni­sche Pro­dukt­ent­wick­ler. Auf­grund der hohen Anfor­de­run­gen ver­die­nen Beschäf­tig­te in die­sem Sek­tor beson­ders gut.

Beliebte Ausbildungsberufe in der Metallindustrie

Metallbauer

In die­sem Beruf ist selb­stän­di­ges Arbei­ten gefragt. Metall­bau­er bear­bei­ten Auf­trä­ge von der Annah­me bis zur Mon­ta­ge in eige­ner Ver­ant­wor­tung. Sie bear­bei­ten Metall durch Ver­fah­ren wie Schwei­ßen, Schnei­den, Löten, Schlei­fen und andere.

Fachkraft für Metalltechnik

Sie stel­len Bau­tei­le, Bau­grup­pen und kom­plet­te Kon­struk­tio­nen aus Metall her. Zu ihrem Job gehört das Bear­bei­ten und die Mon­ta­ge von Metallteilen.

Technischer Produktdesigner

Die­se Spe­zia­lis­ten arbei­ten am Com­pu­ter. Sie ent­wi­ckeln 3D Model­le neu­er Gerä­te, vom Haar­fön über Autos bis hin zu kom­plet­ten Pro­duk­ti­ons­an­la­gen. Die 3D Model­le wer­den stän­dig opti­miert und ver­bes­sert, um sie in hoher Qua­li­tät kos­ten­güns­tig fer­ti­gen zu können.

Kraftfahrzeugmechatroniker

Der Kraft­fahr­zeug­me­cha­tro­ni­ker kann viel­sei­tig ein­ge­setzt wer­den. Er arbei­tet zum Bei­spiel im Fahr­zeug­bau und mon­tiert neue Fahr­zeu­ge. Ein ande­rer Bereich sind Werk­stät­ten. Dort repa­riert er Kraft­fahr­zeu­ge oder baut Son­der­aus­stat­tun­gen ein.

Zerspanungsmechaniker

So wer­den Pro­fis genannt, die mit Hil­fe com­pu­ter­ge­steu­er­ter Maschi­nen Bau­tei­le und Bau­grup­pen her­stel­len, aus denen ande­re Maschi­nen gebaut wer­den. Zer­spa­nungs­me­cha­ni­ker arbei­ten häu­fig mit Dreh- Fräs- und Bohr­ma­schi­nen. Sie müs­sen sehr sorg­fäl­tig sein, weil die Tole­ranz­gren­zen bei vie­len Tei­len ledig­lich ein hun­derts­tel Mil­li­me­ter beträgt.

Anlagenmechaniker

Die Auf­ga­be des Anla­gen­me­cha­ni­kers besteht dar­in, aus vor­ge­form­ten Bau­tei­len, bei­spiels­wei­se Ble­che, Ein­zel­tei­le und kom­plet­te Anla­gen zu fer­ti­gen. Er baut die Tei­le zusam­men und unter­weist die Kun­den im kor­rek­ten Betrieb. Anla­gen­me­cha­ni­ker haben auch in lau­fen­den Anla­gen viel Arbeit. 

Zu ihren Auf­ga­ben gehört es, sich um die War­tung und Instand­hal­tung der Anla­gen zu küm­mern und Repa­ra­tu­ren vorzunehmen.

Voraussetzungen für den Beruf

Die Arbeit­ge­ber set­zen einen Haupt­schul­ab­schluss, die Mitt­le­re Rei­fe oder Abitur bzw. Fach­ab­itur vor­aus. Bewer­ber soll­ten in guter kör­per­li­cher Ver­fas­sung sein, gutes Seh- und Hör­ver­mö­gen, hand­werk­li­che Geschick­lich­keit und gute Hand-Augen-Koor­di­na­ti­on besit­zen. Zu den Soft Skills gehören:

  • Genau­ig­keit
  • Zuver­läs­sig­keit
  • Team­fä­hig­keit
  • Stress­re­sis­tenz
  • Belast­bar­keit

Die Ausbildung

Da die Anfor­de­run­gen an Fach­leu­te in der Metall­in­dus­trie beson­ders hoch sind, dau­ert sie län­ger als in ande­ren Bran­chen der Wirt­schaft. In der Regel wer­den für die Berufs­aus­bil­dung 3,5 Jah­re ver­an­schlagt. Sie erfolgt im dua­len Sys­tem, eine Kom­bi­na­ti­on von theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Unterricht. 

Die Theo­rie wird meist in zen­tra­len Berufs­schu­len gelehrt, in denen Azu­bis meh­re­rer Gewer­ke unter­rich­tet wer­den. Die prak­ti­sche Aus­bil­dung erfolgt im Aus­bil­dungs­be­trieb, in dem der Azu­bi nach erfolg­rei­cher Gesel­len­prü­fung bzw. Abschluss meist auch arbei­ten wird.

Die Verdienstmöglichkeiten

Der Ver­dienst in der Metall­in­dus­trie ist über­durch­schnitt­lich gut. Das liegt dar­an, dass die meis­ten Arbeit­neh­mer gewerk­schaft­lich orga­ni­siert sind und die IG Metall gro­ßen Ein­fluss auf die Arbeit­ge­ber hat. Dadurch gelang es ihr, für die Beschäf­tig­ten gute Löh­ne zu verhandeln.

Ein in Voll­zeit beschäf­tig­ter Arbeit­neh­mer in der Metall- und Elek­tro­in­dus­trie ver­dien­te 2020 im Durch­schnitt 4.271 € pro Monat.

Der Wert ist jedoch wenig aus­sa­ge­kräf­tig, weil dar­in auch Beschäf­tig­te im Manage­ment oder Inge­nieu­re ent­hal­ten sind. Ein Fach­ar­bei­ter kann in der Metall­in­dus­trie im Durch­schnitt mit 2.854 € pro Monat rech­nen. Das sind etwas mehr als 34.000 € im Jahr oder 17,56 € pro Stunde.

Wie sind die Perspektiven?

Die Metall­in­dus­trie bie­tet sehr gute Zukunfts­aus­sich­ten. Da die Wirt­schaft wie­der in Schwung kommt, wer­den gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te prak­tisch über­all gesucht. Die Baby­boo­mer gehen jetzt in Ren­te und hin­ter­las­sen Lücken, die gefüllt wer­den müssen. 

Zieht man die guten Ver­dienst­mög­lich­kei­ten und die zahl­rei­chen Ange­bo­te zur beruf­li­chen Wei­ter­bil­dung in Betracht, ist es eine smar­te Ent­schei­dung, eine Aus­bil­dung in einem Metall­be­ruf zu absolvieren.

Fazit: Jobs in der Metallindustrie – vielseitig und lohnenswert

Kaum eine ande­re Bran­che bie­tet so vie­le ver­schie­de­ne Jobs wie die Metall­in­dus­trie. Man kann in einem Groß­be­trieb, einem mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men oder einem Hand­werks­be­trieb arbei­ten oder auch den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit wagen. 

Mehr und mehr Frau­en inter­es­sie­ren sich für die ehe­mals klas­si­schen Män­ner­be­ru­fe und bewei­sen täg­lich, dass sie eben­so gut sind wie ihre männ­li­chen Kol­le­gen. Beschäf­tig­te in der Metall­in­dus­trie kön­nen sich über siche­re Jobs mit guter Bezah­lung freuen.

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