Abenteuerliche Arbeitsbedingungen auf hoher See

Der Wan­del in der Gesell­schaft macht auch um die Schiff­fahrt kei­nen Bogen. Vie­le mari­ti­me Beru­fe haben sich grund­le­gend geändert.

Eini­ge Berei­che, wie die Han­dels­schiff­fahrt und die Fische­rei benö­ti­gen heu­te erheb­lich weni­ger Arbeits­kräf­te als frü­her. Moder­ne Tech­nik über­nimmt immer mehr Tätig­kei­ten. Durch die Ver­wen­dung von Con­tai­nern haben sich vie­le Beru­fe grund­le­gend verändert.

Ande­re Berei­che, wie der Boots­bau, die Segel­ma­che­rei, die Logis­tik oder die Pas­sa­gier­schiff­fahrt ver­zeich­nen hohe Zuwach­se. Dort haben Arbeits­kräf­te gute Chancen.

Welche Jobs gibt es in der Schifffahrt?

Die Band­brei­te von Jobs in der Schiff­fahrt ist sehr groß. Wenn das Stich­wort Schiff­fahrt fällt, den­ken die meis­ten an Jobs an Bord eines Hoch­see­schiffs, bei­spiels­wei­se als Matro­se, Maschi­nist, Steu­er­mann oder Kapi­tän. Dar­über hin­aus bie­tet die Schiff­fahrt auch in ande­ren Berei­chen vie­le inter­es­san­te Berufe:

  • Bin­nen­schif­fer
  • Hafen­schif­fer (Schlep­per)
  • Fach­kraft Hafenlogistik
  • Schiffs­me­cha­ni­ker
  • Schiff­fahrts­kauf­man­n/-frau

Wie sieht es mit dem Beruf als Matrose aus?

Den gibt es nur noch in der Bin­nen­schiff­fahrt. In der Hoch­see­schiff­fahrt heißt der Beruf heu­te Schiffs­me­cha­ni­ker Gute Schiffs­me­cha­ni­ker wer­den gesucht, weil die Anfor­de­run­gen hoch sind und nicht jeder sich eignet.

Sie benö­ti­gen ein See­dienst­taug­lich­keits­zeug­nis und müs­sen einen Ers­te-Hil­fe-Lehr­gang und einen Basic-Safe­ty-Lehr­gang absol­vie­ren. Die Kos­ten für die Lehr­gän­ge müs­sen Sie selbst tra­gen. Wo Sie die Lehr­gän­ge absol­vie­ren und das Zer­ti­fi­kat erhal­ten, erfah­ren Sie beim Ver­band Deut­scher Ree­der. Dort erhal­ten Sie alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen über Ihren Traum­job bei der Schifffahrt.

Wenn Sie die Lehr­gän­ge absol­viert und für Deck und Maschi­ne als taug­lich befun­den wur­den, begin­nen Sie eine theo­re­ti­sche Berufs­aus­bil­dung an einer See­fahrts­schu­le. Erst nach­dem Sie den theo­re­ti­schen Lehr­gang absol­viert haben, dür­fen Sie an Bord und auf Fahrt gehen.

Wie sieht es mit dem Beruf des Kapitäns aus?

An Kapi­tä­ne und Schiffs­of­fi­zie­re wer­den sehr hohe Anfor­de­run­gen gestellt, weil sie gro­ße Ver­ant­wor­tung tra­gen. Um als Kapi­tän zur See zu fah­ren, ist ein Uni­ver­si­täts- oder Hoch­schul­ab­schluss an einer höhe­ren nau­ti­schen Schu­le erforderlich.

Zuvor müs­sen die Kapi­tä­ne und Schiffs­of­fi­zie­re in spe aber erst prak­ti­sche Erfah­run­gen sam­meln und eine Min­dest­zahl von Fahr­ten als Schiffs­me­cha­ni­ker absol­vie­ren. Das wird im See­fahrts­buch doku­men­tiert. Die Aus­bil­dung dau­ert vie­le Jahre.

Wie sind die Arbeitsbedingungen an Bord?

Die Arbeits­be­din­gun­gen las­sen sich in einem Wort zusam­men­fas­sen: schwie­rig. Sie leben über lan­ge Zeit auf engs­tem Raum mit den Schiffs­ka­me­ra­den zusam­men. Es gibt kei­ne rich­ti­ge Tren­nung zwi­schen Arbeit und Frei­zeit, weder räum­lich noch zeit­lich. Die Arbeit selbst ist schwer und kann auch gefähr­lich wer­den. Schicht­dienst gehört zum All­tag. Aller­dings ist es an Bord auch alles ande­re als langweilig.

Ins­ge­samt gese­hen, sind die Belas­tun­gen groß. Moder­ne Fracht­schif­fe lie­gen nur weni­ge Stun­den in den Häfen, höchs­tens wenn mal eine Repa­ra­tur ansteht oder auf eine bestimm­te Fracht gewar­tet wer­den muss dau­ert es etwas län­ger. Es blei­ben nur weni­ge Gele­gen­hei­ten für Landgänge.

Oft sind die Besat­zun­gen wochen­lang auf See und wer­den per Flug­zeug aus­ge­tauscht. Die Schif­fe wer­den auf Ree­de be- und ent­la­den. Für ver­hei­ra­te­te Besat­zungs­mit­glie­der ist es eine gro­ße emo­tio­na­le Belas­tung, weil sie lan­ge vom Part­ner und den Kin­dern getrennt sind.

Andere Möglichkeiten für Jobs in der Schifffahrt

Die bie­ten sich ins­be­son­de­re auf Kreuz­fahrt­schif­fen. Kreuz­fahr­ten, sowohl auf See als auch auf Bin­nen­ge­wäs­sern, wer­den immer belieb­ter. Immer grö­ße­re Kreuz­fahrt­schif­fe lau­fen vom Stapel.

Den Pas­sa­gie­ren sol­len alle erdenk­li­chen Annehm­lich­kei­ten gebo­ten wer­den. Dafür ist eine gro­ße Besat­zung erfor­der­lich. Die wenigs­ten davon haben aller­dings nau­ti­sche Jobs. Die meis­ten Jobs auf Kreuz­fahrt­schif­fen sind eher im Bereich Hotel und Gas­tro­no­mie angesiedelt.

Wenn Sie bereits einen Beruf in die­ser Bran­che haben und ger­ne zur See fah­ren möch­ten, bie­ten Kreuz­fahrt­schif­fe gute Gele­gen­heit, Ihren Beruf aus­zu­üben und gleich­zei­tig zur See zu fahren.

Welche Vorteile bieten Jobs in der Schifffahrt?

Trotz aller moder­nen Tech­nik umweht den Beruf als See­mann noch immer ein Hauch von Roman­tik und Aben­teu­er. Sie sehen die Welt und wer­den dafür sogar noch bezahlt. Sie kom­men an Orte, die ande­re kaum auf der Land­kar­te fin­den können.

Gleich­zei­tig ver­die­nen Sie gutes Geld. Nicht nur, weil Sie einen guten Lohn bekom­men, son­dern weil an Bord Unter­kunft und Ver­pfle­gung meis­tens inbe­grif­fen sind. Beson­ders Sin­gles, die noch bei den Eltern woh­nen, kön­nen dadurch viel sparen.

Der Zusam­men­halt unter der Crew ist sehr gut. Im Lau­fe der Zeit wer­den alle fast wie eine gro­ße Fami­lie. Es ent­ste­hen Freund­schaf­ten oder Bezie­hun­gen, die ein Leben lang halten.
Wenn Sie eine gewis­se Zeit zur See fah­ren, macht sich das gut in Ihrem Lebens­lauf. Es öff­nen sich Türen für ande­re Jobs.

Welche Nachteile haben Jobs in der Schifffahrt?

Wie jeder ande­re Job hat auch die Tätig­keit als See­mann Nach­tei­le. Es gibt kei­ne exak­te Tren­nung zwi­schen Arbeit und Frei­zeit. Sie sind jeder­zeit erreich­bar. Über­haupt ist Frei­zeit ziem­lich knapp. Die Kabi­nen für die Crew sind sehr klein. Es ist laut und gibt kaum Privatsphäre.

Lie­ben Sie das Sur­fen im Inter­net? An Bord müs­sen Sie dar­auf ver­zich­ten. Das geht nur beim Land­gang. Wenn Sie Glück haben, fin­den Sie in der Nähe der Pier ein Inter­net­ca­fé oder sogar kos­ten­lo­ses WLAN.

Auf Schif­fen, die nicht unter deut­scher Flag­ge fah­ren, gibt es kei­ne deut­schen Arbeits­ver­trä­ge. Sie sind zwar unfall- und kran­ken­ver­si­chert, zah­le aber oft weder Bei­trä­ge in die Ren­ten­ver­si­che­rung noch die Pfle­ge­ver­si­che­rung ein. Sie müs­sen pri­vat vorsorgen.
Die Schiff­fahrt ist auch heu­te noch gefähr­lich. Immer noch sin­ken Schif­fe oder ver­schwin­den spur­los. Auch Pira­ten gibt es immer noch.

Zusammenfassung

See­mann ist kein Beruf, son­dern eine Beru­fung. Bis heu­te umweht die Schiff­fahrt ein Hauch von Roman­tik. Jobs in der Schiff­fahrt sind inter­es­sant und wer­den gut bezahlt.

Sie stel­len jedoch hohe Anfor­de­run­gen und sind mit gro­ßen Belas­tun­gen verbunden.
Sicher ist ein Job in der Schiff­fahrt nicht jeder­manns Geschmack, wer aber ger­ne etwas erle­ben möch­te und sich bewei­sen will, soll­te sich bewerben.

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