Lehrer: Ein pädagogischer Beruf mit Anspruch

In der Pha­se der Berufs­be­ra­tung und Berufs­ori­en­tie­rung möch­ten sehr vie­le Mäd­chen Leh­re­rin wer­den. Im Ver­gleich zu ande­ren Beru­fen sind die Ein­stiegs­hür­den jedoch recht hoch.

In die­sem Job­rat­ge­ber erklä­ren wir Ihnen wie man Leh­rer wird, wel­che Vor­aus­set­zun­gen man erfül­len soll­te und wel­ches Auf­ga­ben­spek­trum auf ihn zukommt. Außer­dem haben wir für Sie Infor­ma­tio­nen zum Stu­di­um und zum Ver­dienst von Leh­rern zusammengetragen.

Wie werde ich Lehrer?

Als Leh­rer benö­ti­gen Sie ein Stu­di­um an einer Uni­ver­si­tät, das mit dem Mas­ter of Edu­ca­ti­on abschließt. Dabei kön­nen Sie aus ver­schie­de­nen Fächer­kom­bi­na­tio­nen wäh­len. An das erfolg­reich abge­schlos­se­ne Stu­di­um schließt sich die Refe­ren­dar­zeit an. Danach ist das Arbei­ten als Leh­rer möglich.

Die Bewer­bung erfolgt an der Schul­form, für die Sie Ihr Stu­di­um absol­viert haben. Mög­lich sind ein Stu­di­um für die Pri­mar­stu­fe, die Sekun­dar­stu­fe I und das Gym­na­si­um, das die Sekun­dar­stu­fe II beinhal­tet. Erfah­ren Sie, wie sich die Schrit­te zum Lehr­amt im Ein­zel­nen dar­stel­len und was Sie als Leh­rer ver­die­nen können.

Welche Aufgaben kommen als Lehrer auf mich zu?

Als Leh­rer unter­rich­ten Sie eine Schul­klas­se an einer Grund­schu­le, einer Ober­schu­le oder an einem Gym­na­si­um. Sie kön­nen sich auch für den Unter­richt an spe­zi­el­len Schu­len qua­li­fi­zie­ren. Dazu gehö­ren Berufs­schu­len, För­der­schu­len oder die Schu­len des Zwei­ten Bil­dungs­we­ges, in denen Erwach­se­ne einen Schul­ab­schluss nachholen.

Sie sind eigen­stän­dig für den Unter­richt in Ihren Fächern zustän­dig. Abhän­gig von der Schul­form betreu­en Sie eine Klas­se als Klas­sen­leh­rer. Sie hal­ten Eltern­ver­samm­lun­gen und Eltern­sprech­stun­den ab. Im häus­li­chen Bereich kor­ri­gie­ren Sie Auf­ga­ben und berei­ten sich auf Ihre Stun­den vor.

Ziel ist es, die Klas­se erfolg­reich durch das Schul­jahr zu füh­ren. Die Grund­la­ge Ihrer Arbeit ist der Lehr­plan. Die­sem ent­neh­men Sie, wel­che Inhal­te Sie den Schü­lern ver­mit­teln müssen.

Welche Tätigkeiten sind außerhalb des Schulunterrichts Bestandteil des Berufes?

Als Leh­rer neh­men Sie regel­mä­ßig an Wei­ter­bil­dun­gen teil. Sie müs­sen sich in Kon­fe­ren­zen der Schu­le oder der Fach­leh­rer­schaft enga­gie­ren. Dar­über hin­aus haben Sie wei­te­re Auf­ga­ben. Die­se betref­fen die Orga­ni­sa­ti­on von Wan­der­ta­gen, Klas­sen­fahr­ten oder Schulausflügen.

Soll­te es mit Schü­lern ernst­haf­te Pro­ble­me geben, arbei­ten Sie gege­be­nen­falls mit den Behör­den wie dem Jugend­amt oder der Jugend­hil­fe zusam­men. Bei spe­zi­el­len Schul­for­men kön­nen wei­te­re Tätig­kei­ten hin­zu­kom­men. Dazu gehört bei­spiels­wei­se die Betreu­ung von Schü­lern mit Han­di­cap oder von ver­hal­tens­auf­fäl­li­gen Kindern.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Lehrer zu werden?

Die klas­si­sche Leh­rer­aus­bil­dung ist als Stu­di­um an einer Uni­ver­si­tät kon­zi­piert. Aus die­sem Grund benö­ti­gen Sie die All­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe. An vie­len Uni­ver­si­tä­ten sind häu­fig beleg­te Fächer mit einem Nume­rus Clau­sus belegt. Dies bedeu­tet, dass es mehr Bewer­ber als Stu­di­en­plät­ze gibt.

Die Ver­ga­be der Stu­di­en­plät­ze erfolgt nach der Durch­schnitts­no­te. Wenn Sie Leh­rer wer­den möch­ten, ist es emp­feh­lens­wert, auf ein gutes oder sehr gutes Abitur hin­zu­ar­bei­ten. Dann haben Sie eine gewis­se Garan­tie, dass Sie die Fächer stu­die­ren kön­nen, die Sie möch­ten und dass Sie nicht lan­ge auf einen Stu­di­en­platz war­ten müssen.

Wie hoch der Nume­rus Clau­sus an der jewei­li­gen Uni in Ihren Wunsch­fä­chern ist, erfah­ren Sie direkt auf den Inter­net­sei­ten der jewei­li­gen Uni­ver­si­tät. Mit einem Durch­schnitt unter 2,0 haben Sie gute Chan­cen, Ihre Wunsch­fä­cher unmit­tel­bar nach dem Abitur zu stu­die­ren. An vie­len Uni­ver­si­tä­ten ist ein Zugang bis zu einem Schnitt von 2,5 mög­lich. Deut­lich schlech­ter soll­te Ihr Abitur aber nicht sein, wenn Sie Ihr Stu­di­um direkt nach dem Abitur auf­neh­men möchten.

Was hat es mit der Wartezeit auf sich?

Ist eine Zulas­sung auf­grund eines hohen Nume­rus Clau­sus nicht mög­lich, kön­nen Sie War­te­se­mes­ter sam­meln und Ihre Durch­schnitts­no­te auf die­se Wei­se sen­ken. Als War­te­se­mes­ter zäh­len die Halb­jah­re nach dem Abitur, in denen Sie sich nicht an einer Uni­ver­si­tät ein­ge­schrie­ben haben. Je mehr War­te­se­mes­ter Sie sam­meln, des­to eher bekom­men Sie im zwei­ten Anlauf einen Studienplatz.

Welche Fächerkombination kann ich wählen?

Die Fächer­kom­bi­na­ti­on ist von Hoch­schu­le zu Hoch­schu­le unter­schied­lich. Es kommt auf das Ange­bot der Uni­ver­si­tät an. Beach­ten Sie, dass die Wahl von Kom­bi­na­tio­nen, die sich stark glei­chen, nicht mög­lich ist.

So kön­nen Sie an vie­len Unis bei­spiels­wei­se nicht Geschich­te und Poli­ti­sche Bil­dung stu­die­ren. Dies ist nur mög­lich, wenn Sie ein drit­tes Fach aus einem ande­ren Sek­tor wäh­len. Vie­le Stu­den­ten ent­schei­den sich für ein Stu­di­um, in dem die Fächer aus einem iden­ti­schen Bereich kom­men. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Deutsch und Eng­lisch oder Mathe­ma­tik und Phy­sik. Dies ist prin­zi­pi­ell möglich.

Die bes­ten Chan­cen auf eine schnel­le Ein­stel­lung an der Schu­le Ihrer Wahl haben Sie jedoch, wenn Sie sich für eine soge­nann­te “art­frem­de” Kom­bi­na­ti­on ent­schei­den. Dies wäre bei­spiels­wei­se Deutsch und Mathe­ma­tik oder Eng­lisch und Biologie.

Wie lange dauert das Studium?

Seit vie­len Jah­ren ist das Lehr­amts­stu­di­um modu­lar auf­ge­baut. Dies bedeu­tet, dass Sie Ihr Stu­di­um nicht mehr mit einem Diplom abschlie­ßen, son­dern mit dem Mas­ter of Edu­ca­ti­on. Sie stu­die­ren ins­ge­samt fünf Jahre.

Drei Jah­re nimmt das Bache­lor­stu­di­um in Anspruch. Haben Sie die­sen Teil der Aus­bil­dung erfolg­reich absol­viert, ver­fü­gen Sie bereits über einen Hoch­schul­ab­schluss. Für die Lehr­amts­be­fä­hi­gung müs­sen Sie wei­te­re zwei Jah­re stu­die­ren und den Mas­ter bestehen. Damit ist das uni­ver­si­tä­re Stu­di­um abgeschlossen.

Wie funktioniert der Übergang in den Vorbereitungsdienst?

Idea­ler­wei­se schließt sich die Refe­ren­dar­zeit direkt an das Stu­di­um an. Sie suchen selbst­stän­dig nach einer Stel­le und tre­ten in den Vor­be­rei­tungs­dienst ein. Die­ser dau­ert ein Jahr und beginnt zum 1. März oder zum 1. August.

Sie unter­rich­ten an der Schu­le und besu­chen ein Stu­di­en­se­mi­nar. Wenn Sie das Jahr erfolg­reich abge­schlos­sen haben, kön­nen Sie sich auf eine Stel­le als Leh­rer in den von Ihnen aus­ge­wähl­ten Fächern bewerben.

An welcher Schule kann ich mich bewerben?

Dies ist von der Aus­rich­tung Ihres Stu­di­ums abhän­gig. Sie kön­nen an Grund­schu­len, Gesamt­schu­len, Ober- und Real­schu­len, För­der­schu­len oder Gym­na­si­en unter­rich­ten. In den grund­le­gen­den Fächern ist auch ein Unter­richt an der Berufs­schu­le möglich.

Wie hoch ist der Verdienst für Lehrer?

Der Ver­dienst ist von den Dienst­jah­ren abhän­gig, von dem Bun­des­land, in dem Sie arbei­ten, und von Ihrem Sta­tus. Wenn Sie ver­be­am­tet sind, bekom­men Sie ande­re Bezü­ge als ein ange­stell­ter Lehrer.

Im Durch­schnitt kön­nen Sie mit einem Gehalt rech­nen, das zwi­schen 2.800 EUR beim Ein­stieg nach dem Stu­di­um und 6.000 EUR liegt (ver­be­am­te­ter Gym­na­si­al­leh­rer mit mehr als 30 Dienstjahren)

Arbeiten als Lehrer – die Zukunftsaussichten

Die Lauf­bahn von Leh­rern und Leh­re­rin­nen ist sehr anspruchs­voll, aber birgt einen hohen beruf­li­chen Erfolg und gesell­schaft­li­ches Anse­hen. Neben fach­li­chen Kom­pe­ten­zen wer­den auch sozia­le Fähig­kei­ten gefordert.

Da in den nächs­ten Jah­ren vie­le Leh­rer in den Ruhe­stand gehen, haben Berufs­ein­stei­ger sehr gute Ein­stel­lungs­aus­sich­ten. Dies gilt für allem für Man­gel­fä­cher in den Natur­wis­sen­schaf­ten, für Deutsch und für die Fremdsprachen.

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