Hohe Arbeitsbelastung, aber Spaß am Arbeiten mit Menschen

Sind Sie gera­de arbeits­los oder in Ihrem jet­zi­gen Job unzu­frie­den, haben Sie viel­leicht schon dar­an gedacht, sich beruf­lich neu zu ori­en­tie­ren. Arbei­ten Sie gern mit Men­schen, kommt viel­leicht ein Beruf in der Pfle­ge für Sie infra­ge. Dabei geht es nicht nur um die Pfle­ge alter Men­schen. Das Spek­trum der sozia­len Beru­fe ist breit gefächert.

Auch die Arbeit mit Kin­dern, kran­ken Men­schen sowie mit Men­schen mit kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Behin­de­rung gehört dazu. Noch nie war die Nach­fra­ge nach Mit­ar­bei­tern in der Pfle­ge so groß wie jetzt. Die Ten­denz ist stei­gend. Auch als Quer­ein­stei­ger sind Sie willkommen.

Jobs in der Pflege – diese Voraussetzungen sollten Sie mitbringen

Bevor Sie sich für einen Job in der Pfle­ge ent­schei­den, soll­ten Sie sich über die hohe Arbeits­be­las­tung bewusst wer­den. Häu­fig sind die Beru­fe in der Pfle­ge mit Schicht­ar­beit ver­bun­den. Neben der Pfle­ge in Kli­ni­ken oder Hei­men ist auch die mobi­le Pfle­ge mög­lich, bei der Sie zu den Pati­en­ten nach Hau­se fah­ren. Gera­de dann müs­sen Sie auch mit Über­stun­den rech­nen. Häu­fig benö­ti­gen die­se Men­schen ein­fach jeman­den zum Reden, zum Zuhö­ren oder um klei­ne Wün­sche zu erfül­len. Dazu soll­ten Sie bereit sein. Um in der Pfle­ge zu arbei­ten, soll­ten Sie eini­ge Vor­aus­set­zun­gen mitbringen:

  • Freu­de am Umgang mit Menschen
  • Ein­füh­lungs­ver­mö­gen
  • Zuver­läs­sig­keit und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, vor allem bei der Arbeit mit alten Men­schen und bei der Ver­ab­rei­chung von Medikamenten
  • sorg­fäl­ti­ge Arbeitsweise
  • Bereit­schaft zu Überstunden
  • Bereit­schaft zu Weiterbildungsmaßnahmen
  • hohe psy­chi­sche und phy­si­sche Belastbarkeit.

Glau­ben Sie, dass Sie alle die­se Vor­aus­set­zun­gen erfül­len, kön­nen Sie sich bei der Agen­tur für Arbeit, aber auch direkt in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen erkun­di­gen, wel­che Stel­len gegen­wär­tig frei sind. So signa­li­sie­ren Sie Inter­es­se an einer Tätig­keit. Ger­ne kön­nen Sie ange­sichts der aku­ten Situa­ti­on auch eine Initia­tiv­be­wer­bung (Blind­be­wer­bung) einreichen.

Die Situation am Arbeitsmarkt für Pflegeberufe

In kaum einer ande­ren Bran­che herrscht gegen­wär­tig ein so star­ker Man­gel an Arbeits­kräf­ten wie in der Pfle­ge­bran­che. Daher haben Sie auch als Quer­ein­stei­ger gute Chan­cen. Wich­tig ist nur, dass Sie sich Ihre Ent­schei­dung gut über­le­gen und bereit sind, die hohe Arbeits­be­las­tung zu bewältigen.

Der Fach­kräf­te­man­gel ver­bes­sert zwar die Situa­ti­on auf dem Arbeits­markt, doch heißt das nicht, dass sich die Arbeits­be­din­gun­gen ver­bes­sern. Dort, wo sich weni­ge Pfle­ge­kräf­te um vie­le pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen küm­mern müs­sen, kommt es zwangs­läu­fig zu Stress. Das bedeu­tet, dass die Pfle­ge­kräf­te oft nicht die Zeit haben, sich mit den Men­schen so lan­ge zu beschäf­ti­gen, wie sie möchten.

Häu­fig bedeu­tet das für die Pfle­ge­kräf­te Frust und ein schlech­tes Gewis­sen. Ein wei­te­rer Aspekt ist die ver­gleichs­wei­se schlech­te oder sogar unter­durch­schnitt­li­che Bezah­lung. Pfle­ge­kräf­te, die ihren Job nicht als Beruf, son­dern als Beru­fung sehen, bekla­gen sich jedoch sel­ten. Die Bun­des­re­gie­rung arbei­tet inzwi­schen dar­an, die Arbeits­be­din­gun­gen für Pfle­ge­kräf­te und die Bezah­lung zu verbessern.

Praktikum als Chance für den Einstieg

Sind Sie arbeits­los, bie­tet sich ein Prak­ti­kum in einer Pfle­ge­ein­rich­tung oder in einem Kran­ken­haus an. Direkt in den Ein­rich­tun­gen kön­nen Sie nach­fra­gen, ob Sie ein Prak­ti­kum absol­vie­ren kön­nen. Das Prak­ti­kum ist für bei­de Sei­ten eine Win-Win-Situa­ti­on. Sie erhal­ten Ein­bli­cke in die Pfle­ge­be­ru­fe und in die Anfor­de­run­gen, die an Pfle­ge­kräf­te gestellt werden.

So kön­nen Sie her­aus­fin­den, ob sich ein Beruf in der Pfle­ge tat­säch­lich für Sie eig­net. Da die Pfle­ge­kräf­te durch Sie ent­las­tet wer­den und Sie schon wäh­rend des Prak­ti­kums tüch­tig anpa­cken müs­sen, pro­fi­tie­ren auch die Ein­rich­tun­gen davon. Macht Ihnen das Prak­ti­kum Spaß und sind die Ver­ant­wort­li­chen mit Ihnen zufrie­den, kann sich dar­aus ein fes­tes Arbeits­ver­hält­nis ent­wi­ckeln. Spä­ter haben Sie die Mög­lich­keit, sich zu qualifizieren.

Mögliche Berufe in der Pflege

Sie müs­sen noch kei­nen Abschluss in einem Pfle­ge­ruf haben, um in der Pfle­ge zu arbei­ten. Als Quer­ein­stei­ger kön­nen Sie spä­ter einen Abschluss erwer­ben. Wenn Sie arbeits­los sind, kön­nen Sie sich in der Agen­tur für Arbeit bera­ten las­sen, wel­che Pfle­ge­be­ru­fe und Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten es gibt. Die Aus­bil­dung wird vom Arbeits­amt geför­dert, wenn Sie die Vor­aus­set­zun­gen erfül­len. Hier sind eini­ge typi­sche Pfle­ge­be­ru­fe mit den her­aus­ra­gen­den Tätigkeiten.

  • Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ger
    Sie betreu­en Pati­en­ten, unter­stüt­zen die Ärz­te bei Unter­su­chun­gen und Behand­lun­gen und über­neh­men die Doku­men­ta­ti­on. Die Aus­bil­dung schließt mit einer staat­li­chen Prü­fung ab.
  • Kin­der­pfle­ger
    Sie betreu­en Babys und Klein­kin­der. Sie sind allein für die Kin­der ver­ant­wort­lich, doch kön­nen Sie auch Fami­li­en bei der Betreu­ung der Kin­der unter­stüt­zen, wenn die Eltern über­for­dert sind. Sie unter­stüt­zen die Kin­der bei der sprach­li­chen Ent­wick­lung und der Moto­rik und sind mit ihnen beim Spie­len, Bas­teln oder Sin­gen aktiv.
  • Fami­li­en­hel­fer
    Sie unter­stüt­zen Fami­li­en in schwie­ri­gen Situa­tio­nen und küm­mern sich um die Kin­der. Sie hel­fen bei der Kin­der­be­treu­ung und sind bestrebt, die Situa­ti­on in der Fami­lie zu ver­bes­sern. Die­se Tätig­keit wird häu­fig von Sozi­al­päd­ago­gen aus­ge­führt, die­ser Beruf ist auch für Quer­ein­stei­ger möglich.
  • Alten­pfle­ger
    Bei die­sem Klas­si­ker unter den Pfle­ge­be­ru­fen sind Sie mit der Pfle­ge und Ver­sor­gung,  sowie mit der Hil­fe beim Essen und beim Anzie­hen beauf­tragt. Sie über­neh­men klei­ne­re medi­zi­ni­sche Auf­ga­ben, hel­fen bei der Bewäl­ti­gung des All­tags und sind mit­un­ter auch bei Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten gefragt. Die Aus­bil­dung dau­ert drei Jah­re. Gut vor­be­rei­tet sind Sie, wenn Sie bereits ein Prak­ti­kum absol­viert oder als Quer­ein­stei­ger in der Pfle­ge gear­bei­tet haben.

Fazit

Der Beruf in der Pfle­ge ist kör­per­lich und geis­tig sehr anspruchs­voll. Die wich­tigs­te Eigen­schaft, die Sie mit­brin­gen soll­ten, ist ein gutes Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, da Sie für die Per­so­nen oft eine wich­ti­ge Bezugs­per­son sind.

Da der Beruf der Pfle­ge immer wich­ti­ger wird, ist die Bun­des­re­gie­rung bestrebt die­sen Beruf auch finan­zi­ell attrak­ti­ver zu machen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein