Welche Informationen des Unternehmens sammeln?

Wer zu einem Vor­stel­lungs­ge­spräch ein­ge­la­den wird, hat eine wesent­li­che Hür­de bereits über­sprun­gen. Jetzt sind nur noch weni­ge Mit­be­wer­ber im Spiel..

Mit einer plan­vol­len Vor­be­rei­tung auf das Gespräch kön­nen Sie Ihre Chan­cen maß­geb­lich erhö­hen und sich von der Kon­kur­renz über­zeu­gend abset­zen. Hier­zu ist es erforderlich,

  • alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen sorg­fäl­tig zu sammeln
  • die­se über­sicht­lich auf­be­rei­ten und
  • sich effek­tiv einzuprägen.

Ler­nen Sie in die­sem Job­rat­ge­ber, “wo” Sie “wel­che” Infor­ma­tio­nen fin­den und ob sich der Auf­wand über­haupt lohnt. Wor­auf soll­ten Sie bei Ihrer Recher­che ach­ten und was ist weni­ger wichtig?

Basisinformationen des Unternehmens

Über Ihren Wunsch­ar­beit­ge­ber soll­ten Sie alle wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen in Erfah­rung brin­gen. Zu den Basis­in­for­ma­tio­nen gehören:

  • Zahl der Mit­ar­bei­ter (am jewei­li­gen Stand­ort und insgesamt)
  • Jah­res­um­satz und Marktanteil
  • Rechts­form (Per­so­nen­ge­sell­schaft oder Kapitalgesellschaft)
  • Sitz der Zen­tra­le, Anzahl und Lage der Firmenstandorte
  • das Spek­trum an Pro­duk­ten oder Dienstleistungen
  • Grün­dungs­jahr

Die­se Infor­ma­tio­nen sind meis­tens über die Web­sei­te des Unter­neh­mens ver­füg­bar. Ande­ren­falls sind die Daten und Fak­ten durch Inter­net­re­cher­che zu fin­den. Dabei erhal­ten Sie eine Vor­stel­lung, womit sich die Unter­neh­mens­füh­rung neben dem Tages­ge­schäft gera­de befasst.

Zusätzliche Informationen

Die Basis­in­for­ma­tio­nen wer­den auch Ihre Mit­be­wer­ber her­aus­ge­fun­den haben. Daher soll­ten Sie dar­über hin­aus in Erfah­rung brin­gen, wie das Unter­neh­men orga­ni­siert ist und wel­che Erfol­ge es auf­zu­wei­sen hat. Hier­zu gehö­ren beispielsweise:

  • Auf­bau­or­ga­ni­sa­ti­on
  • Geschäfts­pro­zes­se
  • Cor­po­rat Identity
  • Leit­bild
  • Aktu­el­le Pressemitteilungen

Ein Orga­ni­gramm fin­det sich oft auf der Web­sei­te. Die­sem kön­nen Sie ent­neh­men, wie die Orga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten des Unter­neh­mens ver­bun­den sind. Auch Geschäfts­pro­zes­se wer­den auf der Fir­men­home­page häu­fig beschrieben.

Vie­le Unter­neh­men infor­mie­ren hier außer­dem über ihr Leit­bild. Dar­aus geht her­vor, wor­auf das Unter­neh­men beson­de­ren Wert legt, bei­spiels­wei­se auf Kun­den­ori­en­tie­rung, Fle­xi­bi­li­tät oder Inter­na­tio­na­li­tät. Manch­mal ent­hält auch die Stel­len­aus­schrei­bung ent­spre­chen­de Hin­wei­se, zum Bei­spiel: “Wir als wer­te­ori­en­tier­tes Fami­li­en­un­ter­neh­men wollen…”.

Auch das Lesen aktu­el­ler Pres­se­mit­tei­lun­gen der Fir­ma gehört zu einer gründ­li­chen Recher­che. Bei­spiels­wei­se könn­ten Sie erfah­ren, dass dem Unter­neh­men gera­de ein Preis ver­lie­hen wur­de. Falls Sie im Vor­stel­lungs­ge­spräch an der Wand eine Urkun­de ent­de­cken, die die­sen Preis doku­men­tiert, kön­nen Sie spon­tan dar­auf ein­ge­hen. Dann ist es vor­teil­haft, wenn Ihnen ein paar Details aus der Pres­se­mit­tei­lung prä­sent sind.

Wonach sucht Ihr Wunscharbeitgeber?

Mit Ihren Recher­chen wer­den Sie Schritt für Schritt Klar­heit dar­über schaf­fen, wonach Ihr Wunsch­ar­beit­ge­ber sucht. Nun soll­ten Sie Bezü­ge zwi­schen Ihren Qua­li­fi­ka­tio­nen und dem Bedarf des Unter­neh­mens herstellen.

Auf die­ser Grund­la­ge kön­nen Sie die posi­ti­ven Ein­drü­cke aus Ihren Bewer­bungs­un­ter­la­gen bestä­ti­gen und ergän­zen. Sie tre­ten dann als Bewer­ber auf, der nicht eine Stel­le sucht, son­dern die­se Stel­le opti­mal aus­fül­len kann.

Informationen über die Gesprächspartner

Zur Vor­be­rei­tung gehört auch die Recher­che über die Gesprächs­part­ner. Oft geht aus dem Ein­la­dungs­schrei­ben her­vor, wer bei dem Vor­stel­lungs­ge­spräch anwe­send sein wird.

Falls dies nicht der Fall ist und Sie in dem Schrei­ben um die Bestä­ti­gung des Ter­mins gebe­ten wer­den, haben Sie dabei die Gele­gen­heit, Namen in Erfah­rung zu bringen.

Es lohnt sich, die Namen des poten­zi­el­len direk­ten Vor­ge­setz­ten und des Per­so­nal­chefs zu goo­geln und die Pro­fi­le in sozia­len Netz­wer­ken zu besu­chen. Oft ent­de­cken Sie dabei Gemein­sam­kei­ten, bei­spiels­wei­se ein Hob­by, die Uni­ver­si­tät oder der Abschluss.

Eine sol­che Gemein­sam­keit zu ken­nen, ist für das Vor­stel­lungs­ge­spräch nütz­lich, ins­be­son­de­re für den Small Talk zu Beginn.

Eigene Bewerbungsunterlagen noch einmal durchsehen

Wäh­rend Sie sich auf das Vor­stel­lungs­ge­spräch vor­be­rei­ten, sind seit dem Abfas­sen des Bewer­bungs­schrei­bens eini­ge Tage oder sogar Wochen ver­gan­gen. Daher soll­ten Sie Ihre Unter­la­gen noch ein­mal durchsehen.

Damit Sie im Gespräch naht­los an die schrift­li­che Bewer­bung anknüp­fen kön­nen, soll­te Ihnen prä­sent sein, wel­che Qua­li­fi­ka­tio­nen und Stär­ken Sie mit Ihren Unter­la­gen zum Aus­druck gebracht haben.

Beim erneu­ten Lesen Ihres Anschrei­bens und des Lebens­laufs wer­den Sie mög­li­cher­wei­se erah­nen, wel­che Fra­gen Ihnen im Vor­stel­lungs­ge­spräch zu Ihrem Wer­de­gang gestellt werden.

Selbstpräsentation auf das Unternehmen abstimmen

In fast jedem Vor­stel­lungs­ge­spräch wird der Bewer­ber zu Beginn gebe­ten, sich vor­zu­stel­len. Die­se Selbst­prä­sen­ta­ti­on soll­ten Sie auf das Unter­neh­men und die aus­ge­schrie­be­ne Stel­le abstim­men. Denn jede Prä­sen­ta­ti­on soll­te indi­vi­du­ell gestal­tet sein.

Sam­meln Sie zunächst Stich­punk­te. Dann kön­nen Sie Ihre per­sön­li­che Vor­stel­lung in Echt­zeit pro­ben. So stel­len Sie sicher, jede inter­es­san­te Ver­bin­dung zwi­schen Ihrer Per­son und dem Unter­neh­men zu nut­zen. Dabei gewin­nen Sie auch ein Gespür für das rich­ti­ge Timing. Über­le­gen Sie, inwie­weit Sie For­mu­lie­run­gen noch ver­bes­sern können.

Auf typische Fragen vorbereitet sein

Vie­le Per­so­na­ler möch­ten her­aus­fin­den, wie gründ­lich der Bewer­ber sich mit dem Unter­neh­men befasst hat. Daher soll­ten Sie sich nach Abschluss der Recher­chen in den Per­so­nal­chef hineindenken.

Wel­che Fra­gen wür­den Sie einem Bewer­ber stel­len? Auf die­se Wei­se kön­nen Sie Bau­stei­ne fin­den, aus denen Sie die Fra­gen Ihres Wunsch­ar­beit­ge­bers sou­ve­rän beant­wor­ten können.

Einprägen der Informationen

Wenn Sie die Recher­che abge­schlos­sen haben, wer­den Sie eine Viel­zahl an Infor­ma­tio­nen gesam­melt haben. All die Daten und Fak­ten kom­plett aus­wen­dig zu ler­nen, ist schwie­rig. Dies ist aber auch nicht zwin­gend erforderlich.

Denn Sie kön­nen Unter­la­gen mit in das Gespräch neh­men. Dies soll­ten Sie gründ­lich vor­be­rei­ten, indem Sie die Daten und Key Words über­sicht­lich notie­ren. Dann kön­nen Sie die­se wäh­rend des Gesprächs ziel­si­cher mit einem Blick abrufen.

Die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen über das Unter­neh­men aus­wen­dig zu ken­nen, ist den­noch sinn­voll und hilft Ihnen, den Blick­kon­takt zu Ihrem Gegen­über zu halten.

Zusammenfassung: Die Recherche – Arbeit lohnt sich!

Wenn Sie aus dem Fir­men­ge­bäu­de raus sind und das Vor­stel­lungs­ge­spräch zufrie­den ver­lief, wer­den Sie sich sagen: “Gut, dass ich mir die Arbeit gemacht habe!”. Zwei­fels­oh­ne haben Sie mit Ihrem Wis­sen gepunktet.

Wir kön­nen jedem Bewer­ber ans Herz legen, sich aus­gie­big mit dem Unter­neh­men zu beschäf­ti­gen. Der poten­zi­el­le Arbeit­ge­ber hat direkt das Gefühl, dass Sie es ernst mei­nen, die aus­ge­schrie­be­ne Stel­le zu ergattern.

Machen Sie nicht den Feh­ler, alles aus­wen­dig zu pau­ken. Sie dür­fen in das Vor­stel­lungs­ge­spräch auch ger­ne einen Spick­zet­tel mit­neh­men, der Ihnen Sicher­heit bietet.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein