Sachlicher Umgang mit Absageschreiben
Sie haben viel Mühe in die Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen gesteckt. Sorgfältig haben Sie Ihren Lebenslauf geschrieben, auch das Anschreiben haben Sie gut überlegt ausgearbeitet. Steckt dann in Ihrem Briefkasten ein dicker A4-Umschlag, ist die Enttäuschung groß.
Nun müssen Sie wieder von vorn anfangen und neue Bewerbungen schreiben. Noch größer ist die Ernüchterung, wenn Sie es bereits in die engere Wahl geschafft haben und zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Auch wenn Sie die Absage wie ein Schlag trifft, kommt es jetzt darauf an, positiv in die Zukunft zu schauen. Die folgenden fünf Tipps sollen Ihnen dabei helfen.
1. Absage nicht persönlich nehmen
Auch wenn es schwerfällt: Sie sollten die Absage nicht persönlich nehmen. In vielen Unternehmen, vor allem bei lukrativen und gut bezahlten Stellen, geht eine Vielzahl an Bewerbungen ein. Die Personalverantwortlichen haben oft nur wenig Zeit, die einzelnen Bewerbungsunterlagen gründlich zu sichten. Sie berücksichtigen nur wenige Bewerbungsunterlagen, die optisch oder von der Qualifikation der Bewerber her besonders hervorstechen.
Kommt es zu einer Absage, ist die Begründung häufig nur lapidar “aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen”. Warum gerade Sie eine Absage bekommen haben, wissen Sie nicht. Die Gründe können vielfältig sein. Vielleicht erfolgte die Ausschreibung nur aus Formgründen und die Stelle war eigentlich nie frei. Das Unternehmen wollte sich damit nur wachstumsstark in den Medien präsentieren.
Ein Konkurrent unter den Bewerbern kann die Stelle bekommen haben, da er persönliche Kontakte zu Führungskräften im Unternehmen hatte. Haben sich die Verantwortlichen möglicherweise für einen jüngeren Bewerber entschieden, werden sie das in der Absage nicht mitteilen, da es sich um Diskriminierung handelt. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie qualifiziert sind, Erfahrungen gesammelt haben und motiviert sind. Gehen Sie mit neuem Mut an neue Bewerbungen.
2. Fragen Sie nach den Gründen
Fragen Sie im Unternehmen an, warum Sie eine Absage bekommen haben. Nicht immer werden sich die Verantwortlichen Zeit für eine Antwort nehmen. Sie können jedoch auch mit einer Nachfrage signalisieren, dass Sie weiterhin Interesse haben. In einigen Unternehmen können Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Chance bekommen, wenn Sie zeigen, dass Sie an der Tätigkeit und am Unternehmen interessiert sind.
Das ist dann möglich, wenn sich der Bewerber, der die Stelle bekommen hat, als ungeeignet erweist. Sie können bei der Nachfrage auch deutlich machen, dass Sie auch an einer ähnlichen Stelle im Unternehmen interessiert sind.
3. Lernen Sie aus den Fehlern
Sie sollten, auch wenn Sie jetzt frustriert sind, die Absage als Chance sehen, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Sicher haben Sie die Stellenausschreibung noch aufbewahrt. Nehmen Sie Ihre Bewerbung und die Ausschreibung noch einmal zur Hand und analysieren Sie, was Sie gut gemacht haben und was vielleicht verbesserungswürdig ist.
Schauen Sie sich auch im Internet um und informieren Sie sich über das Unternehmen. Überlegen Sie, ob Ihre Bewerbung zum Stil des Unternehmens passt und ob Sie im Anschreiben ausreichend begründet haben, warum Sie gerade an diesem Unternehmen interessiert sind und warum gerade Sie die richtige Besetzung für die Stelle sind. Oft können sich Kleinigkeiten im Anschreiben, beispielsweise Fehler bei Rechtschreibung oder Grammatik, als Fallstricke erweisen. Auch ein nicht professionelles Bewerbungsfoto kommt häufig nicht gut an.
Tipp: Erhalten Sie häufig Absagen, sollten Sie professionelle Hilfe beanspruchen und sich an einen Bewerbungscoach wenden. Die Investition kann sich lohnen, da Sie wertvolle Tipps bekommen, was Sie besser machen können.
4. Nehmen Sie sich Zeit für eine Analyse
Um bei der nächsten Bewerbung nicht wieder eine Absage zu erhalten, sollten Sie sich Zeit für eine Analyse nehmen. Schreiben Sie auf, was Ihre Stärken und Ihre Schwächen sind. Überlegen Sie, was Sie von der zukünftigen Stelle erwarten. Führen Sie sich klar vor Augen, was Sie können und wo Ihre Interessen liegen.
So können Sie bei der Auswahl der nächsten Stellenanzeigen systematischer vorgehen. Bevor Sie Ihre Bewerbung schreiben, sollten Sie sich im Internet über das Unternehmen informieren. Schauen Sie sich die Webseite des Unternehmens gründlich an. Haben Sie Fragen, sollten Sie im Unternehmen anrufen, bevor Sie sich bewerben. So signalisieren Sie bereits, dass Sie an der Stelle interessiert sind.
5. Erweitern Sie Ihren Horizont
Sind Sie arbeitslos und auf der Suche nach einer neuen Stelle, haben Sie jetzt Zeit, Ihren Horizont zu erweitern. Haben Sie eine Absage erhalten, sollten Sie sich im Internet umschauen, welche Anforderungen häufig in Ihrem Beruf gestellt werden. Nehmen Sie an Kursen teil, um sich Wissen anzueignen.
Das können auch Bewerber-Kurse sein, in denen vermittelt wird, worauf es aktuell bei Bewerbungen ankommt. Vielleicht wollten Sie schon immer einmal eine Fremdsprache erlernen. Dazu ist jetzt Zeit. In der Bewerbung kommt es häufig gut an, wenn Sie erwähnen, dass Sie an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen. Solche Maßnahmen können auch durch die Agentur für Arbeit gefördert werden. Fragen Sie danach.